Kohlenbergbau und Koksgewinnung. 677 Glückauf“', Act.-Ges. für Braunkohlen-Verwerthung in Lichtenau, Bez. Liegnitz, Sitz in Berlin, C. Kl. Präsidentenstrasse 2. Gegründet: 8./12. 1871. Letzte Statutänd. 26./4. u. 6./7. 1899 u. 16./5. 1904. Zweck: Abbau von Braunkohlenlagern u. Brikettfabrikation. Die Ges. besitzt 4 Schächte zur Förderung, sowie $ für die Wetterführung u. einen für die Wasserhaltung. Die 22./9. 1891 in Betrieb gesetzte Brikettfabrik am Bahnhof arbeitet jetzt mit 3 Pressen, welche täglich bis 15 Waggons Briketts liefern können. 1904 Errichtung einer neuen Brikettfabrik mit zunächst einer Presse am Bögeschacht. Der Grundbesitz der Ges. bei Geibsdorf u. Oberlichtenau beträgt 9391,74 ha exkl. der heu erworbenen Ländereien der Kaiser Wilhelm-Grube von ca. 150 Morgen; 1899 wurde das Abbaurecht unter 45 ha 60 qm, 1902 unter 85 ar 70 qm Fläche hinzuerworben. Der noch gewinnbare Kohlenbestand wurde 1893 geschätzt auf ca. 50 000 000 hl exkl. Kaiser Wilhelm-Grube. 1899 Ankauf der Kaiser Wilhelm-Grube nebst Reservefeld in Oberlichtenau von den von Steinäckerschen Erben für M. 900 000 gegen Gewährung von 900 neuen Vorz.-Aktien 2 M. 1000. Durch diese Erwerbung haben sich die Anlagen der Ges. in folg. Weise erweitert: I. Durch den von Rosenbergschacht an der Eisenbahn Görlitz-Lauban mit einer Tagesanlage versehen und für eine Jahresförderung von mehr als 1 000 000 hlleingerichtet; der Schacht st 1901 mit einem Wetterschacht versehen. 2. Durch den zur Wasserhaltung sowie zur Förderung des Landabsatzes dienenden Elsaschacht. Auf demselben befindet sich eine Sortier.-Anlage für Rohkohlen u. eine Nasspresssteinanlage für eine Jahresproduktion von 10000000 Steinen. Der Schacht ist mit dem von Rosenbergschacht durch Seilbahn verbunden. 3. Durch ein Grubenfeld von über 350 ha mit einem anstehenden Kohlenquantum von ca. 60 000 00) hl. Wert der erworbenen Kaiser Wilhelm-Grube M. 1 000 000. 4. Durch 23,Iöha Ländereien und 10 Wohnhäuser. Die Gesamtanlagen wurden 1899 bedeutend erweitert (Kosten M. 222 776); die Neubauten erforderten 1901–1904 M. 117 107, 89 333, 120 298, 311 942. Gekauft wurde 1901 neben den Lichtenauer Bergbau-Gerechtsamen der Ges. das bei Troitschendorf, Kreis Görlitz, belegene etwa 1400 preuss. Morgen grosse Grubenfeld „Troitschendorfk. Der Kaufpreis von M. 210 000 ist in 8 Jahresraten à M. 25 000 (4 davon bereits bezahlt) und einer zu M. 10 000 zahlbar. Die Restkaufsumme ist durch eine unverzinsl., nach Massgabe der jeweil. Zahlungen zu löschende Hypoth. von noch M. 135 000 sichergestellt. Braunkohlen-Förderung in hl à 70 kg 1899–1904: 1 219 230, 2 020 950, 2 475 741, 2 416 427, 2329115, 2 789 883. – Brikett-Produkt. 280 990, 526 543, 611 039, 638 366, 777 962, 969 530 Ctr. – Presssteinfabrikation 1900–1904: 8 020 000, 6 774 000, 3 910 000, 6 279 000, – Stück. – Abgesetzt wurden 1900–1904 durch Verkauf: 935 390, 865 030, 969 597, 847 626, 885 799 hl Kohlen, 540 524, 581637, 663 289, 776 067, 942 352 Briketts und 6 676 600, 5 224 600, 4 997 150, 4 068 500, 3 913 900 Stück Presssteine. Kapital: M. 1 700 000, und zwar M. 660 000 in 440 Vorz.-Aktien (Nr. 1–440) à M. 1500 und M. 1 040 000 in 1040 Vorz.-Aktien (Nr. 441–1480) à M. 1000, sämtlich gleichberechtigt. Bei Kapitalserhöhungen sind der frühere Besitzer des Langenölser Bergwerks Hugo von Dobschütz und die fünf Gründer der Ges. berechtigt, die Hälfte der jedesmal zu emittierenden Aktien zum Nennwerte zu übernehmen. Urspr. M. 720 000, betrug das A.-K. 1899 nach verschiedenen Wandlungen Giehe Jahrgang 1900/1901) M. 660 000 in 440 gleichber. Vorz.-Aktien à M. 1500. Die G.-V. vom 6. Juli 1899 beschloss Erhöhung dieses Betrages um. M. 1 040 000 (auf M. 1 700 000) in 1040 neuen Vorz.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1899; hiervon die Hälfte Hugo von Dobschütz und fünf Gründern der Ges. 26. Juli bis 28. Aug. 1899 zu pari plus 1 % Stempel zur Verf. gestellt, jedoch nicht bezogen. M. 900 000 dieser Em. dienten zur Erwerbung der Kaiser Wilhelm-Grube in Lichtenau 6. oben), M. 140 000 zur Verstärkung der Betriebsmittel, diese von einem Konsortium zu bari übernommen. Anleihen: I. M. 190 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1896, rückzahlb. zu 105 %, Stücke Iit. A=D à M. 1000, 500, 300, 200. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900 durch Rückkauf oder Ausl. im Mai auf 1./10. Zahlst.: Berlin u. Hamburg: Commerz- u. Disconto-Bank, Rob. Gumpert. Unbegeben Ende 1904 M. 8400, noch in Umlauf M. 81 800. Dieser Rest ist 25./6. 1004 zur Rückzahl. auf 2./1. 1905 gekündigt. – Nicht notiert. Il. M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 16./5. 1904, rückzahlbar zu 103 %. Die Anleihe ist an 1. Stelle hypoth. sichergestellt u. diente zur Tilg. des Restes der Anleihe 1, Erbauung der zweiten Brikettanlage u. Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. Begeben waren Ende 1904 M. 420 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Atimmrecht: Jede Vorz.-Aktie à M. 1500 = 3 St., jede Vorz.-Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., dann bis 10 % Tant. an Dir., bis 4 % Div., vom Betrage 6 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 1000 für jedes Mitgl.), Rest bezw. z. Verf. der G.-V. Ein Amort.-F. ist bis auf die Hälfte des eingez. A.-K. zu 1 ingen. Derselbe dient als Aquivalent f. allmähl. Entwert. des das Vermög. d. Ges. bildenden 5ergwerkseigentums u. kann deshalb nach G.-V.-B. z. Ergänz. desselben verwendet werden. 1 aie am 31. Dez. 1904: Aktiva: Grundstücke 171 750, Gebäude 109 000, Grubenwert 100 16 Schachtanlagen 175 750, Schächte 64 000, Masch. 203 600, Aus- u. Vorrichtungsarbeiten Ma Brikettfabrikanlagen: Gebäude: Brikettfabrik Bahnhof 66 000, do. Böge-Schacht 18 143, Masch.: Brikettfabrik Bahnhof 130 000, do. Böge-Schacht 91 919, Niederlagegebäude 700, Eisen-