686 Kohlenbergbau und Koksgewinnung. Hannibal von Grimmer-Adelsbach, Görz; Alex. von Schreiber, Wien; Komm.-Rat Chr. Düll Schliersee. Zahlstellen: Hauptkasse in Miesbach; München: Bayer. Vereinsbank; Wien: Schoeller& (0 0 Bergbau- und Schiffahrts-Act.-Ges. Kannengiesser in Mülheim a. d. R. (Firma ist erloschen.) Gegründet: 16./11. 1895 mit Wirkung ab 1./1. 1895. Übernahme der Firma Gebr. Kannen- giesser gegen Gewährung von 3671 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 14./7. 1904 beschloss das ges. Vermögen der Ges. unter Ausschluss der Liquid. an die Harpener Bergbau-A.-G. gegen Gewährung von, M. 5 000 000 neuer Aktien dieser Ges. u. M. 500 000 Barzahl. zu übertragen. Demgemäss wurden die Aktionäre von Kannengiesser aufgefordert, bis 10./11. 1904 ihre Aktien gegen solche der Harpener Ges. umzutauschen u. zwar je M. 7000 nom. Kannengiesser-Aktien gegen je M. 5000 nom. Harpener Aktien, wobei auf je M. 7000 M. 500 Barzahlung gewährt wurden, Frist bis 10./11. 1904. Die Kannengiesser-Ges. besass die Zeche Ver. Sellerbeck mit Carnallschacht und Müllerschacht, 45 Morgen, die Zeche Roland u. Brikettfabrik u. Kohlen. wäsche in Gustayvsburg. Produktion: 1418926 1897 1898 1899 1900 1901 1902 1903 Zeche Sellerbeck . t 149 615 148 012 163 051 166 280 160 679 166 946 150 029. 111 040 „ Roland . .„ 188 372 183 907 196 812 197 925 199 937 210 612 177 310 187 273 Beteiligungsziffer am Kohlen-Syndikat der Zeche Ver. Sellerbeck 180000 t, der Zeche Roland 290 000 t. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 700 000, Erhöhung um M. 3 300 000 lt. G.-V. v. 25./6. 1897 in 3300 neuen, ab 1./1. 1897 div.-ber. Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Hyp.-Oblig. von 1903, Stücke à M. 1000. Zs. 2 1 u 1/. Rückzahlung zu pari ab 2./1. 1908 mit mind. 3 %. Sichergestellt durch Sicherungs-Hypoth. auf den gesamten Bergwerks- u. Grundbesitz zu gunsten der Deutschen Bank, Berlin. Die alten Anleihen von 1894 (M. 1 000 000 zu 5 % u. M. 600 000 [Roland] zu 5 %) sind 1903 heim- gezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Kurs der Aktien Ende 1898–1903: 117, 118, 116.50, 117, 122, 133 0%. Aufgelegt 23./5. 1898 zu 118 %. Notiert in Berlin u. zwar seit 12./8. 1904 frei Zs.; seit 28./11.1904 Notiz ganz eingestellt. Dividenden: 1895/96: 12 %; 1897–1903: 6, 6, 6, 9, 9, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K) Direktion: Gen.-Dir. Komm.-Rat Louis Kannengiesser. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat R. Müser, Dortmund; Major a. D. Carl Graf von Rambaldi, München; Komm.-Rat Bank-Dir. Klönne, Berlin; Rich. Helfer, Mülheim a. d. R. Zahlstellen: Mülheim: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. deren Fil.; Berlin, Cön: A. Schaaffh. Bankver.; Mannheim: Rhein. Creditbank. Mülheimer Bergwerksverein in Mülheim a. d. Ruhr. Gegründet: 21./3. 1898; eingetr. 8./4. 1898. Letzte Statutänd. 29./5. 1900 u. 6./2. 190l. Zuweck: Kohlenbergbau, Brikett- und Koksfabrikation. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Zeche Hagenbeck mit Kokerei für M. 6 000 000 u. erwarb später Mitte 1895 die Zeche Humboldt für M. 2 500 000, die Zeche Wiesche für M. 4 000 000, sowie 600 (von 1000) Kuxe der Zeche Rosenblumendelle für M. 1 500 000 gegen Gewährung von Aktien II. Em. von 1898. Der Erwerb der weiteren 400 Kuxe Rosenblumendelle erfolgte gegen Gewährung von M. 82 000 in Aktien u. M. 918 000 bar. Rosenblumendelle ist 1903 ganz mit den Mülheimer Bergwerksverein vereinigt. Der zus. hängende Felderbesitz des Unternehmens, das zumeist Fett- u. Esskohle fördert, umfasst 21 767 960 am zwischen den Städten Mülheim (Ruhr) u. Essen mit 5 Schachtanlagen, die 8 Förder- u. 7 Wetterschächte aufweisen. Förderung 1901–1904 einschl. Rosenblumendelle: 1 060 527, 998 243, 1 200 041, 1293 213 6 u. zwar auf Hagenbeck 388 859, 383 072, 487 216, 511 925 t, auf Humboldt 153 812, 146 179 482, 190 555 t, auf Wiesche 284 576, 248 734, 251 564, 264 205 t, auf Rosenblumendelle 233 3 220 185, 281 779, 326 528 t. Zur Herstellung von 71 770 t Koks wurden 1904 89 863 t der Zeche Hagenbeck verwandt. Belegschaft einschl. der auf Rosenblumendelle sgkb durchschn. 4134, 4575 Mann. – Beteilig.-Ziffer beim Kohlen-Syndikat für Kohlen 1 590 000 einschl. Neu-Schölerpad u. Hobeisen; für Koks 95 000 t; für Briketts 325 200 t. Beschreibung der im Besitz der Ges. befindl. Bergwerke: I. Das Steinkohlenbergwerk Hagenbeck mit Ne u-Schölerpad. Die Zeche baut in ihrem Ife9500fm grossen Felde an dem sehr günstig abgelagerten Altendorfer Sattel, in der nach Norden anschliessenden pader und in der südlich gelagerten Essener Hauptmulde die 6 liegenden Flöze der Fettkohlenpartie 900 bekannten Leitflöz Sonnenschein oder Dickebank. Inhalt des Feléles an Kohlen bis 900 Tiefe 419 9 G16 Iliervon sind 13 000 000 t über der jetzigen in 400 m Tiefe gebildeten 5. Sohle vorgerichtet, sodass die . 1ief. ihr vom Kohlen-Syndikat zugebilligte Beteilig.-Ziffer von ca. 450 000 t jährl. fast 30 J. lang von Gen fstzg nßem bausohlen fördern kann. Es sind 2 Schachtanlagen vorhanden. Produktion 1896–98: 243 908, 266 405, 382 1817 300 000 ertrag: M. 183 921, 380 203, 780 485. Der Ertrag von 1896 wurde zu N euanlagen verwendet; für 1897 wurden . an Ausbeute verteilt, 1898 nichts, weil nach Vereinbarung die Überschüsse für den Mülheimer Bergwel 10836 reserviert werden mussten. Die Zeche hat eine Koksofenanlage von 90 Öfen und ist 1904 durch den Baue Brikettfabrik mit Auf bereitungsanstalt erweitert (Brikettproduktion 1904: 7732 t)