1060 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Lt. G.-V. v. 22./12. 1898 wurde die Glasfabrik F. A. Meyer & Söhne in Porta mit Berghütte vorm. A. Kuhlmann samt Grundbesitz, Niederlage in Leipzig etc. für M. 1 640 000 plus M. 8000% für Debit. erworben, wofür nom. M. 600 000 in neuen Akt. à 120 % u. M. 1 000 000 in 4 % Oblig. von 1899 gewährt wurden. 1899 wurde die Kreuznacher Glashütte auf 15 J. mit Kaufrecht gepachs Lt. G.-V. v. 21./12. 1901 wurde die Glasfabrik Teutoburg W. Goessling & Sohn in Brach. K- wede (Westf.) zur Erweiterung der Fabrikationsartikel der Ges. für M. 1 100 000 erworben, wozu M. 159 212 für Vorräte kamen. Der Kaufpreis wurde ohne Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von M. 600 000 4 % Teilschuldverschreib. und für den Rest durch Entnahme aus den flüssigen Beständen der Ges. gedeckt. Im Jahre 1904 wurde die Glasfabrik Wittekind bei Minden aus den flüssigen Mitten erworben und neu ausgebaut. Die Anlagen setzen sich zur Zeit zusammen aus; 1) Gerresheim, unmittelbar an der Bahn belegen, mit 12 Wannen u. 12 Siemens'schen kontinuierl. Gaswannenöfen mit Schiffehen; Rangier- u. Anschlussgeleise ca. 12 250 m, ca. 100 ha Grundbesitz u. 1041 Arb.- u. Beamten- wohnungen, direkte Wasserverladung. 1903 Neubau eines Fabrikgebäudes u. Vergrösserung der Strohhülsenfabrik. Im Jahre 1904 sind beträchtliche Vergrösserungen des Unternehmens durch Neubauten und Käufe von Grundstücken (in Gerresheim 4 ha 33 a 91 qm = 17 Morgen) vorgenommen worden. Insgesamt seien hierfür M. 1 121 000 aufgewandt; davon entfelen M. 140 000 auf Grundstücke und M. 160 000 auf Patente für die Herstell. von Flaschen mit Masch. Unter den Neubauten kommt in Betracht die Vergrösserung der Flaschenverschluss- fabrik und der Neubau der Drahtglasfabrik. Die Herstell. von Draht- und Rohglas ist auf- genommen, um nicht ausschl. auf die Flaschenherstell. angewiesen zu sein. 2) Porta, kurz vor Minden an der Bahn u. der Weser belegen; mit 5 Wannen, 3 Hafen- öfen, davon 2 in Reserve. 1902/1903 Neubau zweier Wannen neuesten Systems nebst Ge. bäuden, 1903 einer Packhalle; ca. 1200 m Rangier- u. Anschlussgeleise, 15 ha 74 a 7 qm Grund- besitz u. ca. 210 Arb.-Wohnungen. 1904 Inbetriebsetzung einer neuen Wanne für 150 Arbeiter. 3) Hörstel, ca. 1 km vom Eisenbahnhof Rodde am Dortmund-Ems-Kanale belegen, mit 1 Wanne; ca. 377 mAnschlussgeleise, ca. 7, 25 ha Grundbesitz, 33 Arb.-Wohn. u. 1IBeamtenwohnhaus, 4) Kreuznach: 5 Wannen, Bahnanschluss, 39 Arb.-Wohnungen. Die Kreuznacher Fabrik ist von den Gerresheimer Werken nur erpachtet u. besteht als A.-G. weiter. In Kreuznach wurden 1904 4 a 88 qm Terrain zugekauft. Nach Neubau einer Wanne 1904 ist die Pacht- zeit auf 10 Jahre verlängert unter Erhöhung der Pachtsumme. 5) Brackwede, Fabrik Teutoburg. Specialitäten: Kugelflaschen u. Syphons aus Weissgläs, 1904 Vergrösserung der Flaschenverschlussfabrik. Der Vorbes. hat die Leitung der Fabrik auf 10 J. übernommen u. sich gegen M. 300 000 verpflichtet, sich bis 1911 an keinem Konkurrenz. unternehmen zu beteiligen, ebenso einen grössern Aktienbetrag von Gerresheimer Aktien nicht vor 1906 zu veräussern. 2 Wannen, 2 Hafenöfen u. Bahnanschluss. 1904 Erwerb eines Hauses in Brackwede von 1 ha 7 a 28 qm Grösse. 6) Die frühere Glasfabrik Gernheim b. Minden, 5 ha 76 a 18 am Terrain, mit aufstehenden Gebäuden, 1902 für M. 28 000 erworben. An Bahn u. Weser gelegen. Daselbst ist eine Demyohns-Beflechterei eingerichtet. Zu diesem Betriebe wurde die Beflechtungsanstalt der Firma Runge in Kirchhorsten hinzuerpachtet. 7) Die Glasfabrik Wittekind bei Minden, durch neues Anschlussgeleis mit dem Bahn- hofe verbunden, an der Weser gelegen. 2 Wannen, 1 Hafenofen und eine neuerbaute Be. flechtungsanstalt. 3 ha 65 a Terrain. Ausser den gepachteten Kreuznacher Wannen hat die Ges. jetzt im ganzen 28 Clas- schmelzöfen in Betrieb. Zahl der Arbeiter im ganzen ca. 5000. Arbeitslöhne 1904: M. 4 287 06b. Gesamtgrundbesitz Ende 1903 121 ha 40 a 92 qm. Für Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser wurden bis Ende 1904 rund M. 2 330 000 aufgewandt. Absatz:: 1897 1898 1899 1900 1901 1902 1003 410 1000 Flaschen . 67 578 61 339 998 197 109 500. 98 428 115 487 131 120 134 23 Wert 1000 M. . 4 520 4 321 6 967* 8 779 8778* 10 260* 10 581* 10 100 ) Inkl. Nebenprodukte. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, erhöt lt. G6. 22./12. 1898 um M. 1 000 000, von denen die Firma F. A. Meyer & Söhne in Porta M. 600 00 erhielt (s. unter Zweck), restliche M. 400 000 angeboten den Aktionären 11.–20./2. 1899 zu 103 davon M. 34 000 nicht bezogene anderweitig zu 115 % begeben. „ Hypotheken: M. 1 364 000 auf Gerresheim u. Hörstel zu 4 %. Tilg. mit 6 Mon. auch in Teilbeträgen (nicht unter M. 250 000) zulässig. M. 55 000 auf Brackwede u. M. 135 000 auf Wittekind. ke à M. 1000 Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4 % Part.-Oblig. von. 1899, rückzahlb. zu 103 %, Stücke à M. 3 durch Indossament übertragbar. Tilg. ab 1902 durch jährl. Ausl. innerh. 30 Jahren 110 auf 1./7. Sicherheit: Hypoth. zur ersten Stelle auf die früher Meyer'sche Glasfabrik 5 i Ende 1904 noch in Umlauf M. 943 000. Zahlst.: Gerresheim: Gesellschaftskasse; Berff C. Schlesinger-Trier & Co,; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Minden: Mindener Eänkvefeibe aaze II. M. 600 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1902, rückzahlbar zu 103 % Me à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 in 30 Jahren durch jährl. Ausl. wie bei I. de 190 leihe wurde aufgenommen zur teilweisen Begleichung des Kaufschillings für die erworbene Glasfabrik Teutoburg in Brackwede (s. oben) und zur Stärkung der „ Sie ist auf der Brackweder Anlage sichergestellt. Auf 1./7. 1905 M. 10 000 ausgelost. Die Au-