1074 PFoabriken für Chemikalien etc. Zweck: Erzeugung u. Vertrieb von chemischen und metallurg. Produkten. Die Hauptprodukt sind Mineralsäuren u. Soda aller Art, Bichromate, Anilinprodukte, Chlorkalk Atzhal, Potasche etc. Werke in Griesheim a. M., Küppersteg b. Köln, Spandau, Bitterfeld Rhein. felden (Baden) u. Westeregeln (hier in Verbindung mit den konsolidierten Alkaliwerken Im Jahre 1896 wurde die Chemikalienfabrik Mainthal in Griesheim durch Fusionsvertras übernommen u. den Aktionären der ersteren gegen Übertragung ihres Vermögens u. 15 Schulden M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000 der Chemischen Fabrik Griesheim gewährt Die G.-V. vom 18. Aug. 1898 beschloss Fusion mit der Chemischen Fabrik Elektron A.-G. in Frankfurt a. M. mit Wirkung ab 1. Jan. 1898 gegen Gewährung von nom M. 3 000 000 Aktien der Chemischen Fabrik Griesheim mit Div. ab 1. Jan. 1898 an die Aktionäre der Chemischen Fabrik Elektron (A.-K. M. 4 000 000, Gewinn 1895–9); M. 365 568, 477 504, 483 867, Div. je 10 %). Die bei der Fusion von dem A.-K. der chem. Fabrik Elektron frei gewordenen M. 1 000 000 wurden mit M. 142 000 zur Tilgung des Patentkontos und der Rest zu Abschreib. auf Immobilien und Apparate benutzt. Zwischen der Fabrik Griesheim-Elektron und den Elektrochemischen Werken G. m. b. H. in Bitterfeld-Rheinfelden wurde am 8./9. Nov. 1898 folgendes Vertrags- verhältnis auf 30 Jahre vereinbart: Griesheim übernimmt die Betriebe von Bitterfeld und Rheinfelden für die Herstellung von Chlor, Chlorkalk, Alkalien, Natrium, Mag- nesium und Carbid pachtweise und besorgt auch den Verkauf der Erzeugnisse mit Ausnahme des letztgenannten Produktes, während die Verwertung des Carbidverfahrens den „Elektrochemischen Werken“ vorbehalten bleibt. Dieselben erhalten als Vergütung die Hälfte des Bruttogewinnes, welcher aus den von ihnen verpachteten Betrieben er- zielt wird unter Abzug einer Vergütung für die von Griesheim zu besorgende Leitung und Verwaltung. Anderseits partizipieren die Elektrochemischen Werke zur Hälfte an dem Bruttogewinn, den die Betriebe von Griesheim-Elektron bei vorgenannten Produkten ergeben. Über die Bewährung dieser Vereinbarungen und über die aus den nachstehend genannten Beteiligungen etwa erzielten Gewinne ist näheres aus den von der Ges. ver- öffentlichten Berichten nicht zu ersehen. Die Ges. ist bei der Société Industrielle de Produits chimiques in Paris-Lamotte (Frank- reich), bei der Sociedad Elektro-quimica de Flix in Barcelona (Spanien), bei der Act.-Ges. Russisch Elektron in St. Petersburg-Slawjansk, sowie bei der Duisburger Kupferhütte beteiligt. Diese Beteiligungen stehen gegenwärtig mit M. 500 000 zu Buche. Das Immobilienkonto, Grund, Boden u. Gebäude, welches am 1./7. 1880 einen Buchwert von M. 905 451 hatte, weist seitdem bis Ende Dez. 1904 einen Zugang von M. 9 242 574 auf und stand nach M. 3 677 103 Abschreib. am 1./1. 1905 mit M. 6 470 922 zu Buche. Apparate am 1./7. 1880: M. 1 228 905, Zugang b. Dez. 1904 M. 19 244 310, davon Abschreib. 12 395 262, am 1./1. 1905 M. 8 077 953. Im Sommer 1901 erwarb die Ges. zwischen Roitsch, Petersroda u. Holzweissig 420 Morgen Braunkohlenterrains zur Versorgung d. Bitterfelder Werke mit Braunkohlen. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien (Nr. 1–9000) à M. 1000. Die Aktien lauten auf den Inhaber, können aber auf Namen eingetragen werden und umgekehrt. Das urspr. A.-K. von fl. 100 000 wurde erhöht bis 1862 auf fl. 400 000, 1863 auf fl. 500 000, 1871/72 auf fl. 800 000 und 1872/74 auf fl. 1 000 000 in Aktien à fl. 500. Hierauf in Reichswährung umgewandelt und durch Entnahme von M. 85 714 aus dem R.-T. auf M. 1 800 000 in 2000 Aktien à M. 900 gebracht. 1881 wurde Erhöhung um M. 900 000 beschlossen, 1889 wurde das M. 2 700 000 betragende, aus 3000 Aktien à M. 900 bestehende A.-K. durch Ausgabe von 1300 Aktien à M. 1000 auf M. 4 000 000 erhöht und gleichzeitig die älteren Aktien à M. 900 in solche à M. 1000 umgewandelt; ferner erhöht lt. G.-Vß. vom 6. Mai 1896 auf M. 6 000 000. Von den neuen Aktien wurden 700 Stück zu 210 % an die Bank für Handel u. Industrie mit einer Gewinnbeteiligung für die Ges. verkauft, 300 Stück dienten zum Umtausch der Mainthal-Aktien. Auf restliche 1000 Aktien, die zunächst nur mit 50 % ein- und erst 1898 vollbezahlt wurden, hatten die Aktionäre ein Bezugsrecht zu 150 % v. 10.–25./6. 1896. Die G.-V. v. 18./8. 1898 endlich beschloss Er- höhung um M. 3 000 000 (auf M. 9 000 000) in 3000 ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, wovon ein Teil den Aktionären v. 20./11.–10./12. 1898 zu 250 % angeboten wurde. Weitere Erhöhung um M. 3 000 000 (auf M. 12 000 000) in 3000 Aktien beschliesst die G.-V. v. 6./7. 1905; hiervon sollen 2000 Aktien zu pari zum Erwerb der Anilin- u. Anilin- farben-Fabrik K. Oehler in Offenbach dienen. Alle sonst. Aktiven abzügl. der ete Schulden sollen in ungefährem Betrage von M. 3 400 000 durch Barzahl. beglichen wer 11 Die Oehlersche Fabrik beschäftigt gegenwärtig 90 Beamte u. 500 Arbeiter. Restl. M. 1 0000 neuer Aktien von 1905 sollen den alten Aktionären zum Bezuge angeboten werden. 903% Anleihe: M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreibungen von 1900, rückzahlbar zu 1 1 3 5000 Stücke (Nr. 1–5000) & M. 1000, auf Namen der Filiale der Bank für Handel u. dustrie in Frankfurt a. M. und durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. 15 ab 1906 in längstens 40 Jahren durch jährl. Ausl. oder Rückkauf von M. 125 000 n a im April auf 1. Juli; der event. Rückkauf geschieht kursmässig; verstärkte 311 33 Kündigung der ganzen Anleihe mit 6 Monate Frist vorbehalten. Dingliche Sic haben die Oblig. nicht, die Ges. verpflichtet sich nur, keinem neuen Anlehen Recht einzuräumen. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Bank f. Handel u. Ind. Der nichb?