1510 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. von diesem Verfahren ab und hat die Linien der Nassauischen Kleinbahn und der West- preuss. Kleinbahn-Akt.-Ges. bis auf einige, noch im Bau befindl. Strecken in eigener Regie ausgebaut. Eine wesentliche Anderung in der Geschäftslage trat ferner durch die Auf. hebung der Betriebspachtverträge ein; die Ges. hat infolgedessen z. Z. rund 440 km Bahnen in eigenem Betrieb, zu denen die jetzt im Bau befindl. Strecken noch hinzutreten. Die Vermögensstücke an Bahnen bezw. Aktien und Anteilen solcher verteilten sich am 31./12. 1904 auf nachfolgend genannte Bahnen etc.: I. Eigene Bahnen u. Beteiligungen: 1) Dessau-Radegast (26,25 km), Cöthen-Radegast-Zörbig (17,16 km), schmalspur. – 2) Dampfstrassenbahn Eltville-Schlangenbad (8s kKm), schmalspur,. – 3)/ Kleinbahn Katscher-Gross-Peterwitz (8,8 km), normalspurig. – 4) Bieberthalbahn von Giessen nach Heuchelheim (11,5 km), schmalspur. – 5) Schmalspur. Kleinbahnen im Kreise Marienburg: Liessau-Mielenz, Neukirch-Neuteich-Lindenau, Liessau-Grosslichtenau u. Neukirch- Schöneberg (zus. 82.8 km). – 6) Schmalspur. Kleinbahn Philippsheim-Binsfeld (8,28 km). –— 7) Beteiligung an der normalspur. badischen Nebenbahn Achern-Kappelrodeck-Ottenhöfen (11 km). – 8) Beteiligung an der normalspur. Nebenbahn Möckmühl-Dörzbach (lagstthalbahn; 39 Km). Dieses Bahnenkonto stand ulto 1904 mit M. 6 397 106 zu Buche. Die zu 1, 2, 4 u. 5 bezeichneten Bahnen werden von der Ges. selbst betrieben, der Betrieb der Bahn zu 3 ist an die Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Ges. A.-G. (Berlin), der Betrieb der Bahn zu 6 ist an Reg.- Baumeister Höschele (Halle) verpachtet. Die zu 7 u. 8 genannten Bahnen werden von der Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. Vering & Waechter (Berlin) betrieben. II. Mit Effektenbesitz ist die Ges. an folgenden Bahnen beteiligt: 1) Riesengebirgsbahn- Geschäftsanteile, 2) Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-A.-Aktien, 3) Schles. Kleinbahn-Aktien, 4) Nassauische Kleinbahn-A.-Aktien, 5) Breslau-Trebnitz-Prausnitzer Kleinbahn-Aktien, 6) Trachenberg-Militscher Kreisbahn-Prior.-Aktien, 7) Westpreuss. Kleinbahn-Aktien, 8) Elektr. Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier-Aktien, 9) Aschersleben-Schneidlingen-Nienhagener Klein- bahn-Prior.-Aktien, 10) Alt-Landsberger Kleinbahn-A.-Aktien, 11) Nagykaroly-Somkuter Lokal- bahn-Prior.-Aktien, 12) Gyulafehervar-Zalatnaer Lokalbahn-Prior.-Aktien, 13) Muranythalbahn- Prior.-Aktien, 14) Garamberzencze-Levaer Lokalbalin-Aktien, 15) Teplitzer Elektricitäts-Werke- und Kleinbahn-St.- u. Prior.-Aktien, 16) Saitz-Göding, Kleinbahn-St.- und Prior.-Aktien, 17) Stramberg-Wernsdorf, Lokalbahn-Aktien, 18) Neograder Lokalbahn-Aktien, 19) Tiszapolgar- Niregyhaza, Lokalbahn-Prioritäts-Aktien, 20) Niederlaus. Eisenbahn-Vorz.-Aktien, eingestellt zum Anschaffungswert von zus. M. 36 994 528. Im einzelnen ist hierzu folgendes zu bemerken: 1) Von den Bahnunternehm. befinden sich die unter 3, 4 u. 7 aufgeführten zum teil noch im Bau. 2) Den Betrieb der unter 4–10 bezeichneten Bahnen hat die Ges. für Rechnung der betreffenden Eisenbahn-Ges. gegen eine vertragsm. Vergüt. übernommen. 3) Die zu 1 genannte Riesengebirgsbahn-Ges., deren sämtl. Geschäftsanteile die Ges. besitzt, hat den Betrieb gegen festen Pachtzins an die Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. in Berlin verpachtet. 4) Für die unter 2 u. 14–18 bezeichneten Effekten besitzt die Ges. Div.-Garantien. III. Die Forderungen der Ges. setzen sich zusammen wie folgt: 1) Guthaben bei Banken 1 083 418, 2) Beleihungen von Eisenbahnwerten in Höhe von M. 1 963 704 gegen Effekten folg. Bahnen a) Niederlausitzer Eisenbahn-Aktien: garantierte St.-Aktien, b) Teutoburger Wald- eisenbahn-Aktien Lit. A, c) Bahnpfandschuld der Aschersleben-Schneidlingen-Nienhageler Kleinbahn; 3) Forderungen an Tochter-Ges. etc. 145 976, 4) Diverse 103 452. Die Einstellung der unter I u. II genannten Vermögensgegenstände in die Bilanz ist 20 den Anschaffungswerten erfolgt. Der kursmässige Minderwert der börsengängigen Effekten ist in dem auf der Passivseite der Bilanz stehenden allg. Abschreib.-Kto von M. 12 602 241 mit berücksichtigt. Für das Bahnenkto ist ausserdem ein Amort.-F., dem jährlich eine je nach Koncessionsdauer berechnete Rücklage zugeführt wird, vorhanden. Sanierung: Die im Jahre 1901 eingetretene Verschlechterung der allgemeinen Ver- hältnisse, welche eine gewinnbringende Verwertung vorhandener Vermögenswerte 1 möglich machte, ferner die ungünstigen Betriebsergebnisse verschiedener Bahnen, die sich im Besitz der Gesellschaft befanden, oder an denen sié beteiligt war, Vefankes- dieselbe, im Laufe des Jahres 1901 eine Zwischenbilanz aufzustellen. Diese ergab, 3 die Erträgnisse aus den Vermögenswerten zur Deckung der Zinsen für Obligationen Af, sonstigen Schulden nicht ausreichten. Die Ges. sah sich daher veranlasst, eine G.-V. auf 19./9. 1901 zu berufen und in derselben den Antrag auf Einsetzung einer R kommission zu stellen. Auf den 5./10. 1901 wurde in Gemässheit des Gesetzes betr. die meinsamen Rechte der Besitzer von Schuldverschreib. eine Versammlung der Ghlis tieg besitzer einberufen u. in derselben der Antrag auf Wahl einer Gläubigervertretung „ Die Versammlung wählte als solche die Deutsche Treuhand-Ges. u. setzte Ausschuss zur Seite. Auf Grund der vorgenommenen Prüfung der Verhältnisse 3 1902 machten Revisionskommission, Gläubiger-Vertretung und Ausschuss den auf den 6. sge 5 3 5 3 . 3„ Yorscé einberufenen Generalversammlungen der Aktionäre und der Obligationäre folg. Vo * „ „ jen im Ver- zur Reorganisation der Ges.: 1) die Aktionäre willigen in die Zus. legung der Aktien tänd f on 1902–1913 vollständ, hältnis von 6: 1; 2) die Obligationäre verzichten für die 12 Jahre v „„ auf Zs., sowie ab 1./1. 1914 dauerndbauf 25 % derselben. erhalten dagegen im 93 3 Aktien der Ges. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914 in Höhe von 91 % ihres Oblig. Kapitafenul- valuta. Die Inh. der Oblig. aller Serien verzichten auf die Rechte aus der in verschreib. etwa vereinbarten Unkündbarkeit auf eine bestimmte Zeit, u. räumen de 3 ie Amort das Recht der Kündig. zu einem jeden Quartalsbeginn mit dreimonat. Frist ein. I