Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 1533 in Hamburg hinaus bis in den am Glockengiesserwall zu erbauenden, gemeinschaftlich zu benutzenden Hauptbahnhof Hamburg, Anlage einer Güterbahn von Wandsbek nach Rothenburgsort und eines Rangierbahnhofes daselbst, sowie Herstellung einer Geleisverbindung von dem letzteren nach dem Lübecker Güterbahnhof in Hamburg nach Massgabe der mit Hamburg und Preussen vereinbarten Pläne. Der Bau der Güterbahnstrecke Wandsbek-Rothenburgsort ist mit M. 1 480 000 veranschlagt; für den Rangierbahnhof Rothenburgsort sind M. 630 000 in Aussicht genommen, für die Ver- bindung des Rangierbahnhofes mit dem jetzigen Güterbahnhofe und für den Umbau des letzteren M. 850 000, endlich für die Durchführung der Personengeleise nach dem neuen Hauptbahnhof M. 861 000, abzüglich M. 270 000, welche Hamburg für ein Rest- grundstück vergütet, also insgesamt M. 3 551 000. Zu den Anlagekosten des Haupt- bahnhofes hat die Ges. einen Kapitalbeitrag nicht zu leisten, sondern nur die Verzinsung einer Summe — M. 845 000 – mit 3¾ % von Eröffnung des Betriebes an. Diesen Be- lastungen gegenüber stehen die Einnahmen aus dem Verkauf des alten Oberbaumaterials und aus dem Erlöse der frei werdenden Terrains. Es handelt sich hierbei um 28 000 qm an der Spaldingstrasse in Hamburg. Der Verkauf dieses Terrains kann erst nach Er- öffnung des neuen Bahnhofes erfolgen und dürfte alsdann einen erheblichen Teil des Kapitals für die Beteiligung am Bahnhofe wieder hereinbringen. Die Ges. erhielt 1900 u. 1901 seitens des Hamburger Staates Vorschüsse von zus. M. 3 000 000, zu 3½ % verzinsl.; zurückgezahlt 31./1.1903. Die Verhandl. über die Verleg. des Lübecker Bahnhofes sind zu Ende geführt worden; die beteiligten Direktionen haben sich mit dem Lübeckischen Staat über den Neubau auf den Rethteichsländereien geeinigt. Zu den auf M. 9 600 000 veranschlagten Kosten steuert der Lübeckische Staat M. 3 600 000 nebst unentgeltlicher Hergabe der für die Anlagen zu benutzenden Staatsländereien bei, die Mecklenburg- Schwerinsche Bahnverwaltung M. 1 000 000. Die G.-V. v. 28./10. 1901 beschloss: die Verlegung des Lübecker Bahnhofs nach der Vorstadt St. Lorenz, sowie die damit zus.hängende Verlegung der anschliessenden Strecken der Lübeck-Büchener und Lübeck-Hamburger Bahn und die teilweise Verlegung der jetzt der Eutin-Lübecker Eisenbahn-Ges., hinfort dieser und der Lübeck-Büchener Eisen- bahm-Ges. je zur Hälfte gehörenden, zweigeleisig auszubauenden Bahnstrecke zwischen Lübeck und der Abzweigung der Lübeck-Travemünder Bahn von der Eutin-Lübecker Bahn, ferner die Erbauung der Eisenbahn von Lübeck nach Schlutup, zu deren Kosten von dem Lübeckischen Staate M. 400 000 beizutragen sind, nach den mit dem Lübeckischen Staate, der Grossherzogl. Gen.-Eisenbahn-Dir. in Schwerin und der Dir. der Eutin- Lübecker Eisenbahn-Ges. vereinbarten Projekten, vorbehaltlich unwesentlicher Anderungen und den Ausschuss und die Dir. zu ermächtigen, unter Künd. der bestehenden Anleihe von M. 12 000 000 behufs Rückzahlung derselben sowie des von dem Hamburgischen Staate gewährten Darlehens und behufs Deckung der auf die Ges. entfallenden Kosten der Umgestaltung der Eisenbahnanlagen in Hamburg und Lübeck und der übrigen vorerwähnten und anderer Bauausführungen, sowie zur Beschaffung von Betriebsmitteln eme neue vom Lübeck. Staate zu garant. Vorrechtsanleihe von M. 19 650000 auszugeben (geschehen 1902). Mit den Erdarbeiten etc. ist 1903 begonnen worden. Verkehr: 1899 1900 1901 1902 1903 1904 Personenzahl 2 503 006 2 692 025 2 803 254 2 924 348 3 261 696 3 621 885 do. Einnahme M. 2 157 757 2 283 727 2 329 786 2 344 753 2 554 416 2 742 876 Güter . .. 1 185 470 1 093 128 1 146 288 1 170 871 1 291 127 do. Einnahme M. 3 360 417 3 209 669 2 967 627 3 084050 3 173 732 3 453 258 Die Ges. besass Ende 1904: 64 Lokomotiven, 39 Tender, 164 Personenwagen, 28 Gepäck- Viagen, 1058 Güterwagen etc. Das Verwaltungspersonal betrug insgesamt 1825 Beamte u. Arbeiter. Kapital: M. 20 790 000 in 30 790 Aktien (Nr. 1–30 790) à M. 600 (Thlr. 200) und 1930 Aktien mit Doppelnummern 30 791–34 650 à M. 1200. Urspr. M. 7 674 000, erhöht 1860 um M. 10 800 000, dann 1891 um M. 2 316 000. Anleihe: M. 19 650 000 in 3½ % Schuldverschreib. von 1902. Zinsen und Tilgung vom LKübeckischen Staate garantiert. 3275 Stücke (Nr. 1– 3275) à M. 2000, 6550 Nr. 3276–9825) à M. 1000, 13 100 (Nr. 9826–22 925) à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Ausl. zu pari oder durch Ankauf ab 1./7. 1903–1946 mit mind. 1 % plus ersparten Zs.; ab 11. 1913 kann verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist. stattfinden. Verj. der Coup.: 4 Jahre (K.), der Stücke 30 Jahre (F.). Die Ausgabe dieser Anleihe erfolgte infolge G.-V.-B. v. 28./10. 1901 und auf Grund der Genehm.-Urkunde des Lübeckischen Senate v. 8./2. 1902. Die Ausgabe ist vorerst auf M. 18 550 000 zu beschränken; der Rest von M. 1 100 000 darf erst nach Erteilung besonderer Genehm. seitens der Königl. Preuss. Aufsichtsbehörde ausgegeben werden. Von den genannten M. 18 550 000 sind M. 2 275 000 1 der Lübeck-Büchener Eisenbahn-Ges. gegen den in ihren Fonds angelegt gewesenen Nennwert der 4 % Anleihe der Ges. vom Jahre 1876 eingetauscht worden. Von Sem Restbetrag von nom. M. 16 275 000 wurden nom. M. 7 508 000 zur Einlösung von Ahuldverschreib. der 4 % Anleihe von 1876 bestimmt und nom. M. 8 767 000 zur Sub- Mrbtion gegen bar 20./2.–4./3. 1902 zu 99.40 % aufgelegt. Der Umtausch erfolgte 20./2. 18 4./3. 1902 unter Gewährung einer Umtauschprämie von 0.60 % und einer Zs.-