1668 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte.

Centralen. 1898 Erwerb eines ca. 22 000 qm grossen Areals in Alt-Chemnitz behufs Anlegung
neuer Fabrikräume. Das alte Fabriketabliss. wurde verkauft. Für eigene Rechnung führte
die Ges. auf Grund günstiger Koncessionen Centralanlagen in den Städten Thum, Pausa und
Schönbach i. Böhm. aus, deren Verzinsung 1904 nur mässig war, so dass sich in Rücksicht
auf das darin investierte grosse Kapital auch für 1904 eine weitere Rückstellung auf Cen-
tralenkto nötig machte. In Dresden errichtete die Ges. 1901 ein Ingenieurbureau. 1904 Um-
satzsteigerung um 50 %.

Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, Erhöhung lt. G.-V. v.
26./3. 1898 um M. 750 000, div.-ber. ab 1./7. 1898, offeriert den Aktionären 18.–27./5. 1898 zu 105 %.

Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 105 %,
1000 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 durch jährl. Auslos. von mind. 2 %
am 1./7. (zuerst 1905) auf 2./1.; ab 1./7. 1905 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat.
Frist auf einen Zinsterm. zulässig. Sicherungshypothek zu gunsten von Günther & Rudolph,
jetzt Allg. Deutsche Credit-Anstalt, von M. 560 000 an den Grundstücken in Alt-Chemnitz
(Taxe M. 590 579) nebst Zubehörungen (Taxe M. 431 025). Coup.-Verj.: 4 J. (F.), der Stücke in
10 J. (F.). 1902 u. 1903 wurden M. 155 500 freihändig zurückgekauft; stehen mit M. 138 780 zu
Buche. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Dresden u. Chemnitz:
Dresdner Bank. Kurs in Dresden Ende 1900–1904: 97, 90, 94.50, –, – %. Aufgel. 5./7. 1900 zu 100 %.

Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. (früh. 1./4.–31./3.), sodann Kalenderj.; für die Zeit v. 1./1.–30./6.
1905 wird eine besondere Abrechnung gezogen werden.

Gen.-Vers.: In der Regel i. Juni. 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. sonst. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst.,
4 % Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R. (mind. eine feste Vergüt. von M. 500 an jedes
Mitgl., dem Vors. das doppelte); Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.

Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Grundstück 122 527, Gebäude 334 123, Masch. 174 835,
Licht- u. Kraftanlage 34 642, Geleise 8036, Heiz.-Anlage 5373, Inventar 10 038, Werkzeuge
16 430, Modelle 1, Zeichn. u. Projekte 1, Klischees 1, Patente 1, Centralen Thum, Pausa u.
Schönbach 619 063, Zentralenzählerkto 25 372, Debit. 507 492, Wechsel 53 279, zurückgek. Oblig.
138 780, Effekten 600, Kautionseffekten 28 672, Kassa u. Bankguth. 28 611, Waren u. Material.
411 621. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Anleihe 500 000, do. Zs.-Kto 7008, do. Rückstell.-Kto 500,
R.-F. 42 966 (Rückl. 5995), Rückstell.-Kto f. Centralen 180 000 (Rückl. 35 000), Rücksetell.-Kto
10000, Kredit. 200 122, Div. 60 000, Tant. an Vorst. u. Angest. 7890, Vortrag 11 010. Sa. M. 2519497.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter, Steuern, Arb.-Wohlfahrt 75 215, Reisespesen,
Handl.- u. Betriebs-Unk., Reparat. 39 278, Oblig.-Zs. 22 500, Rückstell. f. Anleihe 500, Abschreib.
114 190, do. auf Debit. 26 710, Gewinn 119 895. – Kredit: Vortrag 1639, Fabrikat.-Kto inbl.
vereinnahmten Stromerlös, Zs. etc. 397 649. Sa. M. 398 288.

Kurs der Aktien Ende 1899–1904: 145, 97, 52, –, 95.50, 108.50 %. Eingeführt 17./8. 1899
zu 145 % durch die Creditanstalt f. Ind. u. Handel. Notiert in Dresden.

Dividenden: 1896/97–1897/98: 7, 8 %; 1898 (April bis Dez.): 9 %; 1899–1904: 9, 0, 0, 0, 0, 4 %.
Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Willy Pöge.

Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Wilh. Decker, Mittweida; Stellv. Geh. Komm.-Rat
Herm. Vogel, Chemnitz; Dir. L. Steinegger sen., Mittweida; Brauereibes. Carl Berger,
Merseburg: Dir. Adam Bachem, Franz J. Günther, Dresden.

Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse: Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt.

Nordische Electricitäts- und Stahlwerke
Actiengesellschaft in Schellmühl-Danzig.

Gegründet: 21./4. 1897 unter Firma Nordische Elektricitäts-A.-G.; Firma geändert lt. 010
12./8. 1899. Letzte Statutänd. 29./12. 1899, 17./1. u. 30./4. 1902. Gründer s. Jahrg. 1699 1
Zweck: Förderung der industriellen Entwickelung auf elektr. u. masch. Gebiete in
preuss. Ostprovinzen u. den angrenzenden Landesteilen, insbesondere Bau u., Betrieb 1
Licht- und Kraft- und sonst. masch. Anlagen, von Stahl- u. Walzwerken, sowie von sonst.
industr. Anlagen für eigene oder fremde Rechnung.

Die Ges. besitzt u. betreibt die in guter Entwickelung befindlichen Centralen in Stolb,

Strasburg u. Briesen, sowie die Fabrik Ostdeutsche Industriewerke zu Schellmühl. In 11
begriffen ist die Strassenbahn u. Kraftcentrale zu Memel, die für Rechnung der im 329 000

gegründeten Kleinbahn-A.-G. Memel ausgeführt wird (Wert dieses Auftrages ca. M. atie
Die G.-V. v. 12./8. 1899 beschloss Erweiter. der der Ges. gehörenden Ostdeutschen
werke Marx & Co. (Kesselschmiede u. Brückenbauanstalt) durch Errichtung eines Mar fte
und Siemens-Gussstahlwerkes und Walzwerkes mit Walzendreherei u. Reparaturwenfstaan
auf der Holm-Insel bei Danzig; die mit etwa M. 2 700 000 Kostenaufwand auf einem 40
grossen Terrain errichtete Anlage kam Ende 1903 bezw. Anfang 1904 in Betrieb: Hers 3
von Stahlfaconguss u. Handelseisen in zunächst einem Ofen mit ca. 18 000 t Abrsegfüße eie
2 Walzenstrassen; die Ges. ist dem Stahlwerks-Verbande beigetreten und hofft 12 5000
günstige Entwickelung des Gussstahlwerkes. Produktion 1904: 9000 t fertiges Eisst 1 .
fertige Stahlblöcke. 1900 wurde ein Grundstück in Posen erworben, auf dem die Errichtun
einer Kesselschmiede u. Brückenbauanstalt geplant ist. die Ab.
Der Abschluss für 1904 weist einen Fehlbetrag von M. 305 820 auf, wozu nb.
schreibungen mit M. 172 885 treten. Der Grund für das ungünstige Verhältnis liegt hauf