0 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 93 Dessau-Wörlitzer Eisenbahn-Gesellschaft in Dessau. Gegründet: 9./10. 1893. Betriebseröffnung 22./9. 1894. Letzte Statutänd. Dez. 1904 u. 29./9. 1905. Zweck: Bau und Betrieb der Nebenbahn Dessau-Wörlitz für Personen- und Güterverkehr. Länge 18,7 km. Verpachtet bis 31./3. 1911 an die Centralverwaltung für Sekundärbahnen Herrmann Bachstein in Berlin für mind. M. 44 000 jährl. Kapital: M. 1 120 000 in 300 Vorz.-Aktien und 820 St.-Aktien à M. 1000. Die Vorz.-Aktien haben Vorzugsrecht auf 4 % Verzinsung vor den St.-Aktien, aber ohne Nachzahl.-Anspruch. Anleihe: M. 400 000 in 3 % Prior.-Oblig., tilgbar vom 3. Betriebsjahre an mit ½ % und ersparten Zs. Noch in Umlauf am 31. März 1905: M. 382 000. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1905: Aktiva: Eisenbahnbau 1 630 809, Effekten 7126, Bankhaus 24 780, Betriebspächterin 41 848, Kassa 1342. – Passiva: A.-K. 1 120 000, Oblig. 382 000, Ern.-F. 127 379, Unfall-R.-F. 15 116, Bilanz-R.-F. 9892, Tilg.-Zs.-Kto f. Oblig. 2214, Schulden- Tilg.-Kto do. 5000, Gewinn 44 304. Sa. M. 1 705 906. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 15 159, Betriebs-Unk. 1320, Zs. 3301. Schulden-Tilg.-Kto d. Oblig. 3000, Gen.-Unk. 3771, Effekten 20, Gewinn 44 304. – Kredit: Vortrag 19, Acker- u. Wiesenpacht 9, Betriebspacht 70 848. Sa. M. 70 878. Dividenden: St.-Aktien 1894/95– 1993/1904: 0 %; 1904/1905: %: Vorz.-Aktien 1894/95–1904/1905: 0, 0, 2, 2, 2, 3, 3, 2, 1, 2¼, 4 % Goup.-Verj.: 3 J. (F.) Vorstand: Herzogl. Kreis-Dir. Dr. Sachsenberg. Aufsichtsrat: (8) Vors. Oberbürgermeister Dr. Ebeling, Stellv. Geh. Reg.-Rat Lange I, Hof- kammerrat Dr. Hess, Geh. Komm.-Rat Sonnenthal, Dessau; Bürgermeister Knabe, Oranien- baum; Ortsschulze Wiere, Griesen; Mühlenbes. O. Schlobach, Jonitzer Mühle. Zahlstelle: Dessau: Kreis-Communalkasse. 0 0 57 0 0 Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft, A.-G. in Berlin. SW. 11, Bernburgerstrasse 15/16. Gegründet: Am 15. Nov. bezw. 19. Dez. 1898. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Betrieb und Erwerb von Bahnen jeder Art, insbesondere von Neben- und Klein- bahnen, sowie Förderung des Eisenbahnverkehrs. Die Ges. ist berechtigt, Oblig. auszugeben, jedoch darf der Gesamtbetrag der jeweilig ausstehenden Oblig. niemals mehr als den sechsfachen Betrag des Grundkapitals aus- machen. Auch dürfen Oblig. nur in einem Betrage ausgegeben werden, welcher nicht höher ist, als der Bilanz- oder Anschaffungswert aller der Ges. gehörigen Vermögensobjekte. Die G.-V. v. 20./1. 1899 beschloss den Ankauf folgender Bahnen: 1) Normalspurige Kleinbahn von Voldagsen nach Duingen, 16 km lang, Erwerbs- breis M. 1 260 000. Der Betrieb wird vom 15. Nov. 1898 ab für Rechnung der Ges. geführt. Die Koncession ist am 4. bezw. 30. Sept. 1895 für unbeschränkte Dauer erteilt. Auf dem Bahnunternehmen ruht eine im Bahngrundbuche eingetragene Schuld an die Provinz Hannover von rot. M. 800 000. welche die Ges. in Anrechnung auf den Kauf- preis mit übernommen und mit 3,34 % jährl. zu verzinsen und mit 1.25 % jährl. zu tilgen hat. Die Verlängerung der Kleinbahn Voldagsen-Duingen um 12 km bis Delligsen ist am 11./8. 1901 in Betrieb genommen. Diese Fortsetzung, von Preussen u. Braunschweig kon- cãcessioniert, war auf M. 1 013 000 (ohne Grunderwerb) veranschlagt: dazu gab der braun- schweig. Staat M. 135 000, die interessierten Gemeinden u. Industriellen den Grund u. Boden frei, sowie M. 50 00), sodass die von der Ges. aufgewendeten Kosten M. 828 000 betrugen. 2) Nebenbahn von Ettenheimmün ter über Ettenheim an den Rhein (Baden) mit lm Spurweite, 16 km lang, einschliessich einer 900 m langen Drahtseilbahn von Station Ettenheimmünster nach dem Steinbruche der Gemeinde Ettenheimmünster, Kaufpreis M. 350 000. Zu den Baukosten dieser Bahn haben der Staat einen unverzinslichen, nicht rückzahlbaren Zuschuss von M. 240 000, die Gemeinden einen solchen von M. 60 000, sowie freien Grund und Boden im Werte von etwa M. 95 000 geleistet. Koncession 60 Jahre, von der Betriebseröffnung am 22. Dez. 1893 an gerechnet. Ein unentgeltlicher Heimfall der Bahn an den Staat ist nicht vorgesehen, der Staat ist aber berechtigt, die Bahn nach Ablauf von 25 Jahren zu einem Kaufpreise zu übernehmen, welchem der 25 fache Betrag der durchschnittlichen jährlichen Reineinnahme der dem Ankaufstermin vorausgegangenen 5 jährigen Betriebsperiode zu Grunde gelegt werden soll. Sofern die Reineinnahme 4 % der von dem Koncessionär aus eigenen Mitteln aufgewendeten erst- maligen Anlagen zuzüglich jener der späteren Erweiterungen und Ergänzungen über- steigt, wird der Mehrbetrag an Reineinnahme auf den vom Staat geleisteten Baukosten- beitrag und auf die übrigen Anlagekosten der Bahn im Verhältnis der bezüglichen Kapitalbeträge verteilt. Der auf den Staatsbeitrag entfallende Anteil dieses Mehrbetrages kommt bei Ermittelung des Kaufpreises, welcher mindestens die Anlagekosten erreichen muss, von dem gesamten Reinertrag in Abzug. Diese Anlagekosten der Schmalspurbahn Rhein-Ettenheimmünster sind inzwischen auf M. 375 449.91 festgestellt worden. Die hierin nicht enthaltenen Kosten der Drahtseilbahnanlage betragen ca. M. 60 000. Der Betrieb der Bahn wurde vom 15./11. 1898 ab für Rechnung der Ges. geführt. Die Seilbahn ist erst im Herbst 1898 erbaut.