Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 137 Abgabepflicht an die Stadt: Für die ersten 5 Jahre v. 1./10. 1893 bis 1./10. 1898 waren keine Abgaben zu entrichten. Für die 5 Jahre 1898–1903 1 %, für die folgenden 10 Jahre 2 %, und für die ganze übrige Koncessionsdauer 3 % der Bruttoeinnahme. Die Koncession läuft bis 31./12. 1960. Nach dem 31./12. 1960 gilt der Vertrag still- schweigend auf je weitere 5 Jahre verlängert, wenn nicht mindestens 2 Jahre vor dem 31./12. 1960 oder 2 Jahre vor Ablauf des stillschweigend verlängerten Vertrages die weitere Fortdauer dieses Vertrages seitens eines der Kontrahenten gekündigt wird. Erlischt der Vertrag infolge Kündigung, so hat die Stadt das Recht, die Geleise, Wagen, Kraftstation, Wagenschuppen, überhaupt alles zur Strassenbahn Gehörige im ganzen vorhandenen Umfange unentgeltlich als freies Eigentum zu übernehmen. Macht die Stadt von diesem Recht nicht Gebrauch, so hat die Strassenbahn auf Verlangen der Stadt die für die Bahnanlage in Benutzung genommenen Strassen, unter Entfernung der zur Bahn gehörigen Gegenstände, auf eigene Kosten in guten Zustand zu versetzen. Vom 1./6. 1918 ab ist die Stadt Erfurt jederzeit berechtigt, die ganze betriebsfähige Anlage nebst sämtlichem Zubehör zum Taxwerte zu erwerben, welcher nach dem mit der Stadt bestehenden Vertrage zu berechnen ist (im Streitfalle durch ein Schiedsgericht). Die Ges. stellt ihren elektr. Strom in eigener Kraftstation her und ist nicht ver- pflichtet, denselben von der städtischen Centrale zu beziehen. An Erweiterungsbauten kann die Stadt noch verlangen: Eine Linie vom Fischmarkt nach dem Krämpferthor und von dort nach dem Bahnhofe und der Magdeburger Strasse, in einer Gesamtlänge von ca. 3 km, wenn sämtliche in Frage kommenden Strassen, zu mind. zZwei Drittel ihrer beiderseitigen Fronten mit Häusern bebaut sind. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 100 000; die G.-V. vom 20. 3. 1900 beschloss zum Zwecke der Erweiterung der bestehenden Linien, Neubau der Ringbahn und Beschaffung von Betriebsmitteln, Erhöhung des A.-K. um M. 400 000 (auf M. 1 500 000) in 400 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Okt. 1900, begeben an die Ges. f. elektr. Unternehmungen in Berlin zu 103 %; Bezugsrecht der Aktionäre zu demselben Kurse 14.–29. Sept. 1900, auf je 11 alte Aktien entfielen 4 neue. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen u. Abschreib., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1905: Aktiva: Grundstückskto 85 329, Gebäude 127 205, Masch. 259 642, Bahnbau 625 043, elektr. Streckenausrüstung 342 227, Wagen 546 753, Utensil. u. Werkzeuge 3000, Dienstkleid. 100, Fuhrwerk 2500, Kaut.-Effekten 14 095, Kassa 8584, Reserveteile 23 793, Material. 2053, Debit. 8244. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 58 517 (Rückl. 6133), Amort.-Kto 100 544, Reparat.- u. Ern.-F. 207 010, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 2500, Kredit. 58 683, Div. 105 000, Tant. 8804, Vortrag 7511. Sa. M. 2 048 572. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 5272, Betriebs-Unk. 92 828, Gehälter u. Löhne 95 093, Reparat. 50 261, Steuern 8482, Abgaben 9087, Krankenkasse 2673, Versich. 3172, Zs. 7894, Abschreib. u. Rückl. 57 992, Gewinn 127 449. – Kredit: Vortrag 4771, Betriebs- einnahme 454 378, Reklame 1060. Sa. M. 460 209. Kurs Ende 1902–1905: 116, 121, 134, 143.25 %. Aufgel. 8./7. 1902 zu 122.50 %. Notiert Berlin. Dividenden 1893/94–1904/1905: 5, 4, 5½, 5½, 6, 7, 7, 6, 6, 6, 6½, 7 %. Div.-Zahl. spät. 1./4. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Otto Hühn. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. S. Kocherthaler, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Paul Blanchart, Fabrikbes. Karl Festge, Erfurt; Herm. Kremser, Reg.- Baumeister a. D. R. Menckhoff, Bankier Ad. Philipsthal, Berlin. Zahlstellen: Erfurt: Erfurter Bank; Berlin: Disconto-Ges., Born & Busse, Bank f. Handel u. Ind., S. Bleichröder, Dresdner Bank, A. Schaaffh. Bankverein. Flensburger Strassenbahn-Akt.-Ges. in Liquid. in Flensburg. Gegründet: 1./5. 1881. Die G.-V. v. 2./5. 1905 beschloss Auflös. der Ges., da die bis 1./5. 1906 lauf. Konc. von der Stadt gekündigt ist. Zweck: Betrieb einer Strassen-Pferdebahn in Flensburg:; Länge 2,3 km; Spurweite Im. Kapital: M. 83 100 in 277 Aktien à M. 300 nach Herabsetzung von M. 249 900 im Jahre 1891. Die Aktien dürften zum Nennwert eingelöst werden. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Bilanz am 31. März 1905: Aktiva: Pferde 7000, Geschirr 200, Inventar 700, Wagen 1000, Bahnkörper 12 757, Gewese 45 398, Kaut.-Kto 2000, Bankguth. 17 993, Kassa 442. – Passiva: A.-K. 83 100, Div. 4155, do. alte 235. Sa. M. 87 490. Dividenden: 1889/90–1897/98: 0 %; 1898/99–1904/1905: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5 %. Liquidatoren: Emil Kuhrt, P. Nielsen. Aufsichtsrat: (3) Vors. Chr. Schrader, Stellv. A. E. Colding, N. Thaysen, Ersatzmann F. A. Jürgensen.