152 Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Königsberger Kleinbahn-Act.-Ges. in Königsberg i. Pr. Gegründet: 24./6. 1899; eingetr. 17./8. 1899. Konc. 6./8. 1899, ab Betriebseröffn. auf 60 Jahre. Letzte Statutänd. 16./3. 1900 u. 25./3. 1901. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau und Betrieb der Kleinbahn von der Wehlau-Königsberger Kreisgrenze bei Podewitten nach der Stadt Königsberg (Volksgarten) mit vollspurigem Geleisanschluss an die Ostpreuss. Südbahn, sowie mit Abzweig. von Prawten über Schaaksvitte bis zum Schaaks- vitter Hafen und in der Stadt Königsberg vom Königsthor bis zum Oberpregel. Bahnlänge insgesamt 59,95 km, Spurweite 75 em. Betriebseröffnung zweier Teilstrecken im Jan. bezw. Okt. 1900, der Reststrecken mit Aus- nahme der Hafengeleise in Schaaksvitter im Juni und Sept. 1901. Den Betrieb führen Lenz & Co. G. m. b. H. bezw. deren Beauftragte die Ostdeutsche Eisenb.-Ges. Die Ges. steht betreffs der Teilstrecke Königsb.-Podewitten mit der Wehlau-Friedländer Bahn in Betriebsgemeinschaft. Kapital: M. 2 000 000, u. zwar M. 320 000 in 320 St.-Aktien Lit. A à M. 1000 u. M. 1 680 000 in 1680 St.-Aktien Lit. B à M. 1000. Den St.-Aktien Lit. A wird eine 3½ % Div. auf die Dauer von 43 Jahren von der Betriebseröffnung ab seitens des Landkreises Königsberg ge- währleistet (für 1900/1901–1904/1905 in Anspruch genommen). Die St.-Aktien Lit. A unter- liegen der planm. Ausl. mit jährl. mind. 1 % desurspr. gewährleisteten Kap.-Betrages unter Zuwachs der ersparten Zinsbeträge, sodass nach Ablauf der 43 Jahre sämtl. Aktien Lit. A zur Ausl. gelangt sind. Die ausgel. Aktien sind gegen Erstattung des Nennwertes vom Landkreise Königsberg in Preussen einzulösen u. haben fortan mit den St.-Aktien Lit. B gleiche Rechte. Bis 31./3. 1905 waren dergestalt 13 Aktien ausgelost. Anleihe: M. 85 000, aufgenommen lt. G.-V. v. 20.79. 1902 zwecks Beschaffung von Be- triebsmitteln; als Bahnpfandschuld sichergestellt. – Ferner M. 80 000, aufgenommen 1905 zu Ergänzungsbauten, gleichfalls als Pfandschuld sichergestellt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. (Bis 1900 1./10.–30./9.) Gen.-Vers.: Juli-Sept. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., 5 % z. R.-F., Rücklage für Spec.-R.-F., sodann 3½ % Div. an St.-Aktien Lit. A u. B, vom verbleib. Überschuss event. Tant. an Vorst. und Beamte oder Aktien-Amortisation, Rest an sämtliche Aktien gleichmässig. Bilanz am 31. März 1905: Aktiva: Baukto 1 967 000, Betriebsmittelvermehrung 120 349, Erweiterungsbau 3582, Ern.-F.-Effekten 32 962, Beamten-Wohnh. Schaaksvitte 19 443, Bahn- Hypoth.-Amort.-Kto 1035, Kassa 332, Debit. 125 188. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Disp.-F. 36 080, Div.-Kto Aktien Lit. A 11 200, Ern.-F. 42 915, Bahn-Hypoth. 85 000, R.-F. 3050, Spec.- R.-F. 1000, Kredit. 52 253, Gewinn 38 393. Sa. M. 2 269 891. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rückl. in Ern.-F. 10 220, do. in R.-F. 2000, do. in Spec.-R.-F. 800, an Betriebsführerin 5478, Verwalt.-Unk. 2863, Schulden-Zs. 2166, Div. 35 000, Vortrag 3393. – Kredit: Vortrag 195, Zs. 525, Betriebsüberschuss 61 200. Sa. M. 61 920. Dividenden: 1899–1899/1900: 0 % (Baujahre); 1900/1901 (½ Jahr): Aktien Lit. A: 3½ %; Lit. B: 0 %; 1901/1902–1904/1905: Aktien Lit. A: Je 3½ %; Lit. B: 0, ½, ½, 1 %. Coup.- Verj.: 4 J. (F.) Vorstand: Landes-Bau-Insp. Franz Stahl. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Landeshauptm. Rud. von Brandt, Stellv. Landesbaurat Wilh. Varrentrapp, Reg.-Rat Ernst Wollenberg, Ober- Reg.-Rat Bergmann, Kgl. Reg.- u. Baurat Millitzer, Königsberg; Exc. Wirkl. Geh. Rat Aug. Graf Dönhoff-Friedrichstein; Landrat Majoratsbes. von Batocki, Bledau. Zahlstelle: Königsberg: Ostbank f. Handel u. Gewerbe. Königsberger Strassenbahn-Aktien-Gesellschaft. Direktion in Königsberg i. Pr., Mittelhufen, Bahnstr. 29. Sitz in Berlin, Rosenthalerstr. 40. Gegründet: 3./5. 1881 als Königsberger Pferde-Eisenbahn-Ges. Letzte Statutänd. 2./9. 1901, 7./9. 1903 u. 21./9. 1904. Lt. G.-V. v. 2./9. 1901 Abänderung der Firma wie oben. Zweck: Bau und Betrieb von Strassenbahnen in und bei Königsberg i. Pr.; gewerbs- mässige Abgabe von elektr. Strom zu Licht- und Kraftzwecken; gewerbsmässige Anlage von Installationen für Licht- und Kraftanlagen. 1898 erhob der Magistrat der Stadt Königsberg den Anspruch, die bis dahin von der Ges. innerhalb der Stadtgemeinde betriebene Anlage von 1901 ab zum Eigentum übernehmen zu können, welchen Anspruch die Ges. bestritten hat. Eine hierüber angestrengte Feststellungsklage ist zu Ungunsten der Strassenbahn-Ges. ent- schieden worden. Die Anlagen der städtischen Pferdebahnlinien mit dem in der Stadt beleg. Depot-Grundstücke sind demgemäss am 18./6. 1901 an die Stadtgemeinde gegen Zahlung von M. 710 000 übergegangen. Die Ges. führt jetzt ihren Fahrbetrieb im eingemeindeten Teile, früheren Vororten Königsbergs und im Landkreise Königsberg i. Pr. auf Grund des Gesetzes über Klein- bahnen v. 28./7. 1892 und auf Grund der Genehmig.-Urkunden des Herrn Reg.-Präsi- denten v. 4./3. 1899 bezw. 9./6. 1900 bezw. Nachtrag v. 12./11., 4./8. 1900, 4./12. 1901 u. 19./12. 1902 resp. 11./6. 1903. Massgebend sind ferner die Verträge mit dem Land- kreise Königsberg i. Pr. v. 24./5. 1898, mit der Gemeinde Mittelhufen v. 1./8. 1898 und mit der Gemeinde Vorderhufen v. 14./3. 1899. Danach ist der Ges. die Genehm. zur Herstellung und zum Betriebe von Strassenbahnen im Landkreise Königsberg i. Pr. in einer Spurweite von Im für die Beförderung von Personen mittels elektr. Kraft