Strassenbähnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 163 Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft in Nordhausen, Lutherplatz 6. Gegründet: 25./6. 1896; eingetr. 3./7. 1896. Letzte Statutänd. 29./9. 1900 u. 29./9. 1905. Die vollständige Betriebseröffnung ist am 27./3. 1899 erfolgt. Preuss. Konc. v. 27./5. 1896 auf un- bestimmte Zeitdauer, braunschweig. Konc. v. 15./11. 1896. Zweck: Bau und Betrieb einer Nebeneisenbahn von Nordhausen über Ilfeld, Bennecken- stein nach Wernigerode mit einer Abzweigung von Drei Annen-Hohne nach dem Brocken. Bahnlänge 79 km; Spurweite 1 m. Die Ver. Eisenbahnbau- und Betriebs-Ges. in Berlin ist Betriebspächterin auf 10 Jahre bis 31./3. 1909 gegen 40 % der Brutto-Einnahme und event. Div.-Ergänzung der Aktien A auf 4½ % (siehe unten). Die Ges. ist bei der Verbindungs- bahn von Stiege nach Eisfelder Thalmühle der Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn mit M. 100 000 in Aktien beteiligt. Kapital: M. 5 500 000 u. zwar M. 3 500 000 in 3500 St.-Aktien A (Nr. 1–3500) u. M. 2 000 000 in 2000 St.-Aktien B à M. 1000. Die Aktien A geniessen Vorzugsrecht (aber ohne Nachforderungs- recht) auf 4½ % Div. (garantiert vom Tage der Betriebseröffnung auf 10 Jahre, also bis 31./3. 1909, seitens der Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. in Berlin) und auf Vorauszahl. ihres vollen Nennbetrages im Falle einer etwaigen Auflösung der Ges.; die St.-Aktien B sind mit einer 3½ % igen Div.-Garantie von den beiden Städten Nordhausen und Wernigerode auf die Dauer der ersten 20 Betriebsj., beginnend mit dem 1./1. 1897, ausgestattet. (Für die Zeit v. 1./1. 1897 bis 31./3. 1905 mit je M. 70 000 pro Jahr seitens genannter Städte gezahlt.) Die Betriebspächterin zahlte an Div.-Zuschuss 1899/1900 –1904/1905: M. 26 269, 89 265, 109 628, 134 864, 118 905, 77 327. Prior.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4 % Oblig. lt. Genehm. v. 10./6. 1905, 500 Stücke Nr. bis 500 à M. 2000, 1000 Nr. 1–1000 à M. 1000, 2000 Nr. 1––2000 à M. 500, auf Inh. lautend. Zs. 1./4., 1./10. Tilg. mit 1 % u. ersp. Zs. ab 1907 bis spät. 1949 durch Ausl. im Juli, Aug. oder Sept. oder durch Ankauf von Oblig. (zuerst 1907 auf 1./4. 1908), ab 1./10. 1910 ver- stärkte oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hyp. auf die Bahneinheit. Die Anleihe wurde aufgenommen zu Rückzahl. von Bahnpfandschulden, zur Erweiterung u. Verbesserung der Anlagen u. zur Vermehrung des rollenden Betriebsmaterials. Coup.-Verj. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlstellen: Gesellschaftskasse: Berlin, Darmstadt, Frankf. a. M.: Bank f. Handel u. Ind. u. deren sonst. Niederlassungen; Breslau: Bresl. Disconto-Bank; Posen: Ostbank f. Handel u. Gew. Kurs Ende 1905: 100.25 %. Zugel. sämtl. M. 3 000 000, davon aufgelegt M. 2 500 000 am 26./9. 1905 zu 100.50 %. Notiert Berlin. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Von dem sich nach Abzug aller Unk. und auf dem Unternehmen ruhenden Lasten, sowie nach Zurückstellung der gesetz- und statutenmässigen Beträge zum Ern.-F., zum Bilanz-R.-F. (5 %), zum Spec.-R.-F. (bis M. 75 000) ergebenden Gewinn bis 4½ % Div. an die Aktien-Serie A, sodann event. bis 3½ % an Serie B u. ein event. Rest an Serie Au. B zu gleichen Teilen, soweit er nicht bezügl. der B-Aktien zur Deckung der Garantie- zuschüsse zu verwenden ist. Bilanz am 31. März 1905: Aktiva: Kassa 897, Bau u. Ausrüstung 7 155 206, Grund- erwerbskto 817 366, St.-Aktien d. Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn 25 000, Effekten 72 873, do. (Separato) 70 862, H. Bach Effekten (Separato) 1760, Grunderwerbs-Kasse 1521, Debit. inkl. Bankguth. 174 012, Kto neue Rechnung 2042, Anlage d. Bilanz-R.-F. 16 244, do. Spec.- R.-F. 37 235, do. Ern.-F. 278 099, Kaut. 131.600, Vorschusskto 42, Ver. Eisenbahnbau- u. Be- triebs-Ges.: Zuschuss zur Div. auf Aktien Lit. A 77 327, Städtezuschuss auf Aktien Lit. B 70000. – Passiva: A.-K. 5 500 000, Bahnpfandschuld I 2 518 750, do. II 100 000, do. III 25 000, do. IV 25 000, Kto f. besond. Ausgaben 127. alte Div. 4730, Zs.-Kto 1229, Bilanz-R.-F. 16 244. Spec.-R.-F. 45 177, Ern.-F. 306 899, Kaut.-Avale 131 600, Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges., Bahnbetriebskto 25 613, Gewinn 84 391, Zuschuss der Ver. Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. auf Aktien Lit. A 77 327, Zuschuss der Städte auf Aktien Lit. B 70 000. Sa. M. 8 932 093. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 12 603, Darl.-Zs. 115 378, z. Ern.-F. 54 272, z. Spec.-R.-F. 8083, z. Bilanz-R.-F. 4219, zur Verteil. auf die Aktien Lit. A 80 172. –— Kredit: 40 % der Betriebseinnahmen von M. 677 852 = 271 141, Zs. 3589. Sa. M. 274 730. Kurs Ende 1904–1905: 80, 92.10 %. Die St.-Aktien A wurden 7./3. 1904 zur Notiz an der Berliner Börse zugelassen. Erster Kurs am 21./3. 1904: 66 %. Dividenden 1897/98–1904/1905: St.-Aktien A: 0, 4½ % (60 Pf. p. r. t.) 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½ %; St.-Aktien B: 3½, 3½, 3½, 3½, 3½, 3½, 3½, 3½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). (Wegen Div.-Garantien siehe Kapitah), Direktion: Oberbürgermeister Dr. Karl Contag, Reg.- u. Baurat a. D. Anton Sobeczko, Stadtrat a. D. Moritz Schulze, Nordhausen. Aufsichtsrat: Vors. Fürstl. Stolberg. Kammerpräs. Rud. Grisebach, Stellv. Bürger- meister Th. Ebeling, Dr. Alb. Forcke, Wernigerode; Stadtrat Jul. Bach, Franz Willecke, Stadtrat Herm. Schmidt, Stadtrat R. Lieberkühn, Nordhausen; Wirkl. Geh. Ober-Reg.- Rat z. D. Wilh. Gleim, Charlottenburg; Bankier Otto Kohen, Aschersleben; Bankier Carl Seebode, Brandenburg. Zahlstellen: Nordhausen: Gesellschaftskasse (Stadthauptkasse); Berlin: Nationalbank f. Deutschl., Bank f. Handel u. Ind.; Aschersleben: Ascherslebener Bank Gerson, Kohen.& Cie.; Wernigerode: Bankhaus Heinr. Schmidt.* ― 11 *