Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 207 Die Auszahl. der bis 30./10. 1905 eingereichten Aktien fand sofort statt. Bis zur Beendigung der Liqu. wird genannter Ges. der Betrieb der Deutschen Röhrenwerke für eigene Rechnung überlassen. Die Anlagekti erfuhren 1904/1905 einen Zugang von M. 115 204. 1903/1904 gelang es, die Unterbilanz von M. 244 975 auf M. 154 308, 1904/1905 auf M. 49 940 herabzudrücken. Kapital: M. 2 250 000 in 2250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./12. 1898 um M. 750 000, div.-ber. ab 1./7. 1899. Die Hälfte der Aktien ist im Besitz der Deutsch-Oesterr. Mannesmannröhren-Werke. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1905: Aktiva: Grundbesitz 326 212, Bahnanlage 71 133, Gebäude 448 913, Masch. 451 391, Ofen 19 625, Geräte u. Werkzeuge 23 457, allg. Anlagen 131 840, Neu- anlagen 50 050, Effekten 29 786, Debit. 647 648, Verlust 99 940. Sa. M. 2 250 000. – Passiva: A.-K. M. 2 250 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 154 308, Abschreib. 132 896, Tant. 5000. – Kredit: Pachtvergüt. Deutsch-Oesterr. Mannesmannröhren-Werke 130 000, Zs. 20 067, Gewinnanteilkto Mannesmannröhren-Werke 92 197, Verlust 49 940. Sa. M. 292 205. Dividenden 1897/98–1904/1905: –, – (Baujahre), 4, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Liquidatoren: Max Fischer, Otto Kuscher. Aufsichtsrat: (7) Vors. Komm.-Rat Max Steinthal, Stellv. Dr. Walter Rathenau, Bankier Karl von der Heydt, Berlin; Gottlieb Langen, Köln; Dir. Jul. Coninx, Düsseldorf; Hütten-Dir. Siegfried Blau, Rochusburg. Hessisch-Rheinischer Bergbau-Verein in Berlin, Wilhelmstrasse 46/47. Gegründet: 26./3. 1874. Rekonstruiert 1880. Letzte Statutänd. 2./6., 4./12. 1897 u. 20./12. 1898, an welchem Tage auch beschlossen wurde, den Sitz der Ges. von Giessen nach Berlin zu verlegen. Zweck: Erwerbung, Ausbeutung, Verwertung und Verkauf von Bergwerken und Stein- brüchen, Errichtung u. Betrieb von Fabriken zur Verwertung gewonnener Bergprodukte. Die Ges. besitzt z. Zt. verpachtete Basalt- u. Trachitsteinbrüche bei Linz a. Rh., Eisen-, Blei- u. Zinkerzgruben, bezw. Anteile daran. Der Besitz bei Königswinter in der Rosenau wurde 1902 für M. 26 000 verkauft, ebenso 1903 die Eisenerzgruben bei Brachbach für M. 27 000. Einige der Ges. gehörige Erzgruben, wie die Blei- u. Zinkerzgrube Freudenzeche sind nicht in Betrieb. Die G.-V. v. 24./2. 1904 beschloss Verkauf der der Ges. gehörigen Grube Braun- kohlengrube u. Brikettfabrik Friedrich bei Hungen für M. 625 000 an die Firma Stein & Co. in Cassel, jetzt in Frankf. a. M. Der Kaufpreis schloss M. 1 668 223 Verlust in sich, der sich unter Hinzurechnung der bisherigen Betriebsverluste u. Abschreib. Ende Juni 1905 auf zus. M. 1 973 369 erhöhte, mithin ist der grösste Teil des A.-K. von nom. M. 2 953 000 als verloren anzusehen. Mit dem Käufer liegt die Ges. wegen Regressansprüchen im Prozess. Wegen Verkauf der verbliebenen Objekte schweben Verhandlungen, von deren mehr oder minder günstigem Ausgange es abhängt, welche Quote auf die Aktionäre aus dem Erlös entfallen wird. Der grösste Teil der Acceptverbindlichkeiten der Ges. ist 1904 getilgt, die Aussenstände haben ah 1905 auf M. 10 762 ermässigt, deren Beitreibung vom Erfolg angestrengter Prozesse ab- hängig ist. Kapital: M. 2 953 000 in 2953 neuen St.-Aktien Lit. A (Nr. 1–2953) à M. 1000. Urspr. M. 540 000, wurde das Kapital 1880 und 1881 auf M. 1 950 000 erhöht, 1883 fand Umwandlung von 1487 St.-Aktien durch Zuzahlung von 40 % = M. 120 in 6 % Prior.-Aktien statt, und bestand danach das A.-K. aus M. 1 593 900 in 5313 St.-Aktien à M. 300 und M. 356 100 in 1187 Prior.-Aktien à M. 300. Die G.-V. v. 2./6. 1897 beschloss, dass das einheitlich zu gestaltende A.-K. durch Ausgabe neuer Aktien Lit. A à M. 1000 bis zu M. 3 000 000 erhöht werde. Den Inh. der St.-Aktien u. der Vorz.-Aktien wurde bis 26./7. 1897 auf die Aktien Lit. A ein Bezugs- recht derart eingeräumt. dass die St.-Aktionäre eine neue Aktie über M. 1000 gegen Abgabe von 7 alten St.-Aktien à M. 300 franko Zs. zu 28 % gerechnet und Barzuzahl. von M. 412, die Vorz.-Aktionäre gegen Abgabe von 4 Prior.-Aktien à M. 300 franko Zs., berechnet zum Kurse von 65 % u. Barzuzahl. von M. 220 zu erwerben berechtigt waren. Die Ausgabe der neuen Aktien Lit. A erfolgte zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1897. Die St.- u. Vorz.- Aktien, auf welche nichts zugezahlt ist, wurden in der Art zus. gelegt, dass je 25, das ist M. 7500 St.-Aktien, oder je 15, das ist M. 4500 Prior.-Aktien, ohne Zinsberechnung und ohne Zuzahl. in eine neue Aktie Lit. A umgewandelt wurden. Die neuen Aktien Lit. A, welche die alten Aktionäre nicht bezogen, wurden von anderer Seite fest zu pari übernommen, teils in Kompensation gegen die bisherigen ca. M. 1 900 000 be- tragenden Buchschulden der Ges., teils gegen Barzahlung. Bei dieser Transaktion wurden gezeichnet: Durch Einwerfen der Bankierforderung = M. 1 900 000, gegen Barzahlung = M. 76 000, gegen Einreichung von 4753 St.-Aktien à M. 300 zu 28 % und M. 279 748 bar = M. 679 000, gegen Einreichung von 1076 Prior.- Aktien à M. 300 zu 65 % gerechnet und M. 59 180 bar = M. 269 000, gegen Einreichung von 550 St.-Aktien = M. 22 000, gegen Einreichung von 105 Prior.-Aktien = M. 7000, also in Sa. M. 2 953 000, wie oben. Der dabei erzielte Buchgewinn betrug M. 1 646 000. Die Aktien befinden sich zu im Besitz des früheren Bankiers Sternberg, jetzt in