Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 247 hierzu liefern teils die eigenen deutschen Gruben, teils werden sie aus Spanien, Afrika und Schweden bezogen. In der 1880 für M. 240 000 erworbenen lothr. Erzgrube zu Fentsch wurde 1900 mit dem Betrieb begonnen und wurde 1902/1903–1904/1905 114 679, 384 944, 238 395 t Minette gefördert. Den Kohlen- u. Koksbedarf liefern die eigenen Kohlen- zechen und Kokereien. Ferner besitzt die Ges. 6 Arbeiterkolonien nahe der Gussstahlfabrik und den Stein- kohlenzechen mit 1100 gesunden und billigen Familienwohnungen für verheiratete Arbeiter und Meister; ein grosses für 1200 Personen berechnetes Kost- und Logierhaus für die unverheirateten Arbeiter, 2 Häuserkomplexe mit 51 Einzelwohnungen und ausser- dem noch 11 Wohnhäuser für 79 Beamten- und Meisterfamilien; 8 Verkaufsstellen (Kon- sumanstalten) zum Bezug von Lebensmitteln für Beamte, Meister und Arbeiter. Das Gesamtergebnis 1904/1905 wurde durch den Bergarbeiterausstand ungünstig beein- flusst und zwar – ganz abgesehen von vielen anderen Nachteilen, die er im Gefolge hatte — bei den Zechen durch einen erheblichen Ausfall in der Kohlenförderung u. bei den Fabriken durch Kohlenmangel und durch Beschaffung von Kohlen aus dem Auslande, die natürlich nur zu hohen Preisen erhältlich waren. Die Eisensteingruben haben 1903/1904 u. 1904/1905 M. 6757 bezw. M. 7217 Zubusse erfordert. 1872 wurde ein Eisensteingrubenkomplex im Siegerlande erworben; diese Gruben sind nicht im Betrieb. Die G.-V. vom 28. Febr. 1889 genehmigte Ankauf sämtlicher (M. 1 000 000) Aktien der Ges. für Stahlindustrie in Bochum, wodurch das Werk nebst 81 Kuxen der Stein- kohlenzeche Ver. Engelsburg bei Bochum ab 1. Juli 1888 auf die Ges. für M. 3 117 550 überging; das Unternehmen wurde zunächst als selbständige A.-G. fortgeführt und im Aug. 1895 mit Rücksicht auf die Besteuerung in eine selbständige Ges. mit beschränkter Haftung bei M. 2 000 000 Kapital umgewandelt. Die Produktionsmittel der Stahlindustrie sind folgende: eine Bessemeranlage mit 2 Konvertern; eine Martinschmelze mit 2 OÖfen, ein Hammerwerk etc.; ein Schienenwalzwerk; ein Mittelwalzwerk und eine Feinstahl- strasse. Gussstahlfabrik und Stahlindustrie wurden in 1889/90 mittels einer Zahnrad- bahn miteinander verbunden. Die G.-V. v. 3./10. 1889 genehmigte Ankauf der Steinkohlenzeche Ver. Engelsburg mit einem Grubenfelde von 4 950 000 qm und einem Schachte zu durchschnittl. M. 660 pro Kux ab 1./7. 1889 (erworben sind bisher 998 von 1000 Kuxen); die G.-V. v. 18./1. 1890 Anlage einer Verbindungsbahn zwischen der 1890 erworbenen Zeche Hasenwinkel und Gussstahlfabrik und Erwerb der mit dieser Zeche verbundenen Kokerei von 130 OÖfen von Gustav Schulz ab 1891 für M. 600 000. – 1889/90 erwarb die Ges. in der Rhein- provinz umfangreiche Grundstücke, welche vorzügliche Quarzitbrüche und andere feuer- feste Materialien enthalten, für M. 275 110 u. Kalksteinfelder bei Wülfrath für M. 50 000; letztere nicht im Betrieb. Die G.-V. vom 9. Mai 1900 genehmigte die Erwerbung (ab 1. Juli 1900) der Zeche Ver. Carolinenglück bei Bochum gegen Gewährung von M. 4 200 000 Aktien der Em. 1900, div.-ber. 1./7. 1900. Die Beteiligungsziffer am Kohlen-Syndikat beträgt 1905 für Kohlen 364 000 t, für Koks 4000 t, für Briketts 153 000 t. Die Grösse der Grubenfelder beträgt 2 627 104 qm. Nach einem im Febr. 1900 erstatteten sachverständigen Gutachten stellte sich damals der Gesamtkohleninhalt von Carolinenglück auf 18 471 000 t, und zwar Fett- kohlen 14 656 800 t und Magerkohlen 3 814 200 t. Nach anderen sachverständigen Gut- achten ist die anstehende Kohlenmenge noch erheblich grösser. An Koksöfen sind auf Carolinenglück vorhanden 70 Coppéöfen u. 40 Öfen zur Gewinnung der Nebenprodukte. Die Zugänge auf Anlage-Konti betrugen 1904/1905 M. 383 380 bei M. 1 131 787 Abschreib. Die ausserord. G.-V. v. 29./3. 1904 ermächtigte den Verwalt.-Rat zur Veräusserung und Betriebsübertragung der 1868 bezw. 1890 erworbenen Zechen Ver. Maria Anna u. Steinbank u. Hasenwinkel. Die Zeche Ver. Maria Anna u. Steinbank ist für M. 2 880 000 an die Gew. Mathias Stinnes übergegangen. Der Kaufpreis wird in monatl. Teilzahl. entrichtet und mit 4 % verzinst. Die Zeche Hasenwinkel ist von der Gew. Friedlicher Nachbar (1904 an die Deutsch- Luxemburgische Bergwerks- u. Hütten-A.-G. zu Bochum übergegangen) für M. 3 900 000 angekauft, zahlbar in 5 gleichen Jahresraten (fällig die erste 2 Jahre nach Öbertragung der Syndikatsbeteilig. an den Käufer) und nicht verzinsbar. Der Gewinn aus den verkauften Zechen (M. 1 469 953) ist zur inneren Kräftigung der Ges. zurückgestellt (Spec.-Res.- u. Disp.-F.). Die Zechen sind mit dem 1./4. 1904 aus dem Besitz des Bochumer Vereins ausgeschieden. Kapital: M. 25 200 000 in 50 000 Aktien à M. 300 (Thlr. 100) u. 6800 Aktien à M. 1500, sämtlich auf Namen. Das A.-K. bestand bis 1865/66 aus M. 3 000 000, bis 1870/71 aus M. 4 500 000, bis 1871/72 aus M. 6 000 000 und erreichte 1872/73 die Höhe von M. 9 000 000. Weitere Er- höhungen fanden statt 1873 um M. 6 000 000, 1889 zur Erwerbung der Aktien der Ges. für Stahlindustrie um M. 1 999 500 in 1333 Aktien à M. 1500 (begeben zu 200 %), 1890 um M. 4 000 500 in 2667 Aktien à M. 1500. Der Erlös der letzteren diente zum Ankauf der Zeche Hasenwinkel, Bau einer Verbindungsbahn, Erwerbung von Koksofen- anlagen etc. Die G.-V. v. 9. Mai 1900 beschloss behufs Erwerbung der Zeche Ver. Carolinen- glück Erhöhung des A.-K. um M. 4 200 000 (auf M. 25 200 000) in 2800 Aktien à M. 1500, div.-ber. ab 1. Juli 1900 unter Einrechnung der nach dem G.-V.-B. v. 18. Jan. 1890 noch auszugebenden M. 499 500 (333 Aktien à M. 1500) und unter Aufhebung des die Erhöhung des Grundkapitals betr. Beschlusses vom 31. Okt. 1890.