228 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe, Verwaltungsrat: Geheimrat R. Böcking, Halbergerhütte; Hüttenbes. Ed. Böcking, Mül- heim a. Rh.; Fabrikbes. Albrecht Korn. Saarbrücken; Exz. Gen.-Leutnant von Schubert, Berlin; Eugen Graf von Waldner-Freundstein, Chateau de Levy. Sächsische Gussstahlfabrik in Döhlen bei Dresden mit Filiale in Berggiesshübel. Gegründet: 7./7. 1863; eingetr. 28./12. 1863. Letzte Statutänd. 22./6. 1899 u. 17./2. 1900. Zweck: Erzeugung u. Verwert. von Eisen u. Stahl u. damit verwandter Artikel. – Die Ges. übernahm bei der Gründung die 1856 angelegte Fabrik von Nesselrode, Steudemann & Co., 1871 Erwerb des Gräfl. Einsiedel'schen Eisenwerkes zu Berggiesshübelfür M. 345 000. Die dortigen Eisensteingruben befinden sich ausser Betrieb u. sind 1895 teilweise in anderen Besitz über- gegangen, ebenso früher die Berggiesshübeler Schneidemühle. Die Anlagen bestehen aus Bessemerei, Martinwerk, Tiegelschmelzöfen, Dampfhammerwerk, Kleinschmiede, Walzwerk,. Feder- u. mech. Werkstatt; die hauptsächl. Produktion des Döhlener Werkes besteht in Eisenb.- Schienen, Grubenschienen, Stahl in Stangen, Schmiede- und Faconguss, Federn für Eisenb.- Zwecke etc., während in dem Berggiesshübeler Filialwerk im wesentlichen Eisenguss her- gestellt wird. Ein neu erbautes grosses Walzwerk in Döhlen seit 1901 im Betrieb; Baukosten desselben M. 1 864 566. Erworben wurde 1899/1900 zur Ausdehnung des Döhlener Etabliss. ein 17 360 qm grosses Grundstück für M. 69 226. Die Grundstücke in Döhlen u. Deuben b. Dresden haben einen Flächeninhalt von ca. 250 000 qm. Für Neubauten wurden 1904/1905 M. 280 417 ausgegeben. Unten angegebener Umsatz für 1904/1905 setzt sich zus. aus M. 6 586 968 Absatz in Stahl- u. Eisenwaren in Döhlen u. M. 213 169 in Eisengusswaren in Berggiesshübel. Die Ges. ist dem Stahlwerks-Verbande beigetreten. Produktion in Döhlen: Verkaufte Gussstahlfabrikate Erlös 1898/99 29 945 000 kg M. 5 773 699 1899/1900 27 790 000 „ „ 6 305 206 1900/1901 31 610 000 „ „ 6 974 706 1901/1902 27 699 000 „ „ 5 263 134 1902/1903 31551 633 „ „ 5 653 320 1903/1904 37 338 440 „ „ 6 485 704 1904/1905 36 602 840 „ „ 6 800 137 Kapital: M. 3 000 000 in 2500 Akt. (Nr. 1–2500) a Thlr. 200 = M. 600, 625 Akt. (Nr. 2501 bis 3125) à M. 1200 u. 625 Akt. Em. von 1900 (Nr. 3126–3750) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 750 000. erhöht it. G.-V. v. 6./5. 1873 um M. 750 000, lt. G.-V. v. 7./6. 1890 um M. 300 000 (emittiert zu 130 %), fernere Erhöhung lt. G.-V. v. 28./10. 1897 um M. 450 000 in 375 Aktien à M. 1200 (div--ber. ab 1./7. 1897), angeboten den Aktionären zu 190 %. Die G.-V. v. 17./2. 1900 beschloss Erhöhung um M. 750 000 (auf M. 3 000 000) in 625 Aktien à M. 1200 mit je 4 Genussscheinen (Nr. 7501–10 000). Diese neuen Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1900, wurden von Mende & Täubrich in Dresden zu 200 % übernommen und den Aktionären 15.–30./3. 1900 zu 205 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 30./6. 1900 angeboten. Auf nom. M. 3600 alte Aktien entfiel eine neue Aktie von nom. M. 1200 nebst 4 Genussscheinen. Die Em. von 1900 diente zur Vergrösserung des neuen Walzwerkes, hauptsächlich aber zur Verstärkung der Betriebsmittel. Hypoth.-Anleihe: M. 2 250 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1899, 1000 Stücke (Nr. 1–1000) à M. 1000 u. 2500 (Nr. 1001–3500) à M. 500, auf Namen und Ordre der Dresdner Bank in Dresden. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 durch jährl. Ausl. von mind. 3 % spät. am 31. Dez. (erstmals 1903) auf 1. Juli; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündigung mit 6 Monaten Frist auf 1./7. ab 31./12. 1903 vorbehalten. Sicherheit: Hyp. von M. 2 500 000 auf die Grund- stücke der Ges. in Döhlen u. Deuben b. Dresden zu gunsten der Dresdner Bank. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Der Erlös aus dieser Anleihe war zur Errichtung von Neubauten, zur Vermehrung der Betriebsmittel u. zur Tilg. der Anleihe I bestimmt. Zahlst.: Dresden: Gesellschaftskasse, Mende & Täubrich, Dresdner Bank; Berlin: Dresdner Bank. Noch in Umlauf 1./7. 1905 M. 2 182 500. Kurs in Dresden Ende 1899–1905: 99, 97, 96.50, —, 100.80, 101, 101.50 %. Aufgel. M. 1 500 000 (zugelassen ist der ganze Betrag der Anleihe) 26./7. 1899 zu 100.50 %. Den Inh. der Anleihe I stand der Umtausch ihrer Stücke gegen solche der Anleihe II frei. Genussscheine: 10 000 St. (Nr. 1–10 000). In der G.-V. vom 24. März u. 28. Okt. 1897 wurde beschlossen, zu je einer Aktie von M. 600 zwei Genussscheine und zu je einer Aktie von M. 1200 vier Genussscheine (in Sa. 7500) auszugeben. Weitere 2500 Genussscheine (Nr. 7501–10 000) erhielten die 625 Aktien, Em. von 1900 (auf 1 Aktie 4 Genussscheine). Die Genussscheine erhalten % des Reingewinns, falls derselbe mind. 7½ % des A.-K. beträgt (siehe auch Gewinnverteilung). Die Genussscheine können jederzeit freihändig oder durch Ausl. – jedoch nicht vor 1902 – mit M. 300 pro Stück zurückgezahlt werden. Bei event. Liquidation erhalten die Aktien , mind. jedoch den Nominalwert. die Genussscheine der verteilbaren Masse, höchstens aber M. 300 pro Genussschein. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 = 2 St.