Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 233 Schweiss- und Wärmöfen, 23 Flamm- und Kupolöfen, 4 Konvertern, 7 Stahlschmelzöfen. 340 Dampfkesseln, 25 Walzenstrassen, 42 Dampfhämmern, 309 Dampfmaschinen mit zus. 59 284 HP., 26 Gebläsemaschinen, 854 Werkzeug- u. Adjustagemaschinen, 136 Schmiede- feuern. Zur Vermittelung des Verkehrs auf den Etabliss. dienen 74 km normalspur. u. 94 km schmalspur. Bahnen mit 60 Lokomotiven. Für Beamte u. Arbeiter sind 388 Wohn- häuser vorhanden. (Siehe auch unten bei Zeche Hansemann.) Auf den grösseren Werken ist durch gut eingerichtete Menagen für das Unterkommen der unverheirateten Arbeiter gesorgt. Konsumanstalten liefern ausserdem den Angehörigen der Etabliss. Lebensmittel gegen Barzahlung zu Selbstkostenpreisen. Die Zeche Adolf von Hansemann (siehe auch oben) besitzt zwei betriebsfähige Schächte und förderte bisher in den letzten Jahren je ca. 250 000 t Kohlen; dieselbe Pesitzt eine Koksanstalt mit 80 Coppé-Ofen (erzeugt 1904/1905 74 919*t), auch 2 Ziegelringöfen sind vorhanden. Eine neue Kokerei von 60 Öfen mit Nebenprodukten-Gewinnung kommt Anfang 1906 in Betrieb. Berechtsame ca. 15 000 000 qm, Flächeninhalt der Grundstücke in den Gemeinden Nette, Mengede u. Östrich insges. 61 ha 18 a 0,6 qm, hiervon haben 35,4 ha zum Bau einer Arbeiterkolonie Verwendung gefunden, die 128 Wohngebäude (für 480 Arbeiterfamilien) nebst ebenso vielen Stallgebäuden umfasst: auch sind 16 Beamtenwohnhäuser vorhanden. Für den Ankauf von Grundstücken, den Bau von Arb.-Wohnhäusern und fär den weiteren Ausbau der Zeche einschl. der aus Anlass der 1901 er Wasserkatastrophe gemachten Aufwendungen, neue elektr. Wasserhaltung etc. wurden 1900 1901 M. 2 240 932 bezw. 1901/1902 M. 927617 verausgabt. Neuanlagen 1902/1903 bis 1904/1905: M. 601 222, 423 723, 516 920. Ein zweiter Förderschacht ist im Niederbringen begriffen. Die Zeche stand am 30./6. 1905 mit M. 13 001 045 zu Buche. Bei den übrigen Werken wurden 1900/1901–1904/1905 für die Fortführung begonnener Bauten, für Umbauten u. sonst. Vermehrung der Anlagen insgesamt M. 5 410 000, 1 779 347, 848 247, 2 416 404, 4 064 215 aufgewendet. Der Gesamtumschlag sämtl. Werke der Union an Rohstoffen und Fabrikaten unter Aus- schluss derjenigen Rohstoffe, wie Erze, Kohlen, Roheisen, die von Dritten zur Weiter- bearbeitung bezogen wurden. betrug 1898/99–1904/1905: M. 71 272 696. 74 976 538, 62 064 814. 58 640 737, 63 861 500, 63 115 247, ?. Arb.-Zahl am 30./6. 1899–1905: 10 238, 12 412, 92829, 9335, 10 537, 11 488, 10 364. Nach Abzug des etwa 600 000 t betragenden Selbstverbrauchs hat die Union einen Anteil am Verkauf durch das Kohlensyndikat, der sicl für die Jahre 1905–1915 wie folgt stellt: 375 000 t Kohlen, 20 000 t Koks, 1906: 450 000 t Kohlen, 20 000 t Koks, 1907–1915: 500 000 t Kohlen, 100 000 t Koks. Im Stahlwerksverbande hat die Union eine Beteil. in Eigen- u. Zukaufsrohstahl von nur 333 000 t erhalten, von der sie 56 000 t zu Formeisen, 114 000 t zu Eisenbahn-Oberbaumaterialien und 59 000 t zu Halbzeug verarbeiten darf, während der Rest 104 000 t zur Herstellung von Stabeisen, Radsätzen, Radreifen, Schmiedestücken etc. zu verwenden ist. Die Ges. besitzt ferner 501 Kuxe des Eisensteinbergwerks Ver. Empel in Lothringen und 100 Aktien der Dortmunder Gemeinnütz. Baugesellschaft und ist weiter beteiligt an der Westf. Transport-Act.-Ges. in Dortmund und an den Unternehm,. in Schantung etc., welche Beteiligungen am 30./6. 1905 zus. mit M. 287 848 zu Buche standen. Der Geschäftsbericht führt 1904/1905 aus, dass durch den Bergarbeiterausstand den 3 Zechen ein barer Ausfall von rund M. 380 000 entstand, und in den übrigen Betrieben durch Störungen u. Stillegungen Massnahmen erforderten, die der Ges. einen weiteren un- mittelbaren Schaden von etwa M. 450 000 brachten. Durch verzögerte Lieferung der Hoch- ofengasmasch. und deshalb mangelnder Gebläsekraft ist ferner die Roheisenerzeugung in Dortmund ausserordentlich zurückgeblieben. Auch musste der Betrieb des neuen Walz- werkes in Horst eingestellt werden, weil die Beteilig. der Union am Stahlwerksverband nicht ausreichte, um einen lohnenden Betrieb aufrecht zu erhalten. Kapital: M. 36 000 000, u. zwar M. 25 200 000 in 16 800 zus.gelegten Aktien Lit. C (Nr. 1 bis 16 800) à M. 1500 u. M. 10 800 000 in 7200 Vorz.-Aktien Lit. D (Nr. 1–7200) à M. 1500. Vor der Sanierung 1902: M. 42 000 000 in 28 000 Aktien Lit. C (Nr. 1–28 000) à M. 1500. Das Kapital war ein einheitliches, wenngleich die Aktien als Vorz.-Aktien Lit. C be- zeichnet waren. Wegen Kapitalsveränderungen siehe dieses Jahrbuch 1899/1900. Das danach bis 30. Juni 1899 M. 33 000 000 betragende A.-K. wurde lt. G.-V.-B vom 16. Sept. 1899 zwecks Ankaufs der Zeche Adolf von Hansemann und behufs Verstärkung der Betriebsmittel um M. 9 000 000 (auf M. 42 000 000) in 6000 Aktien Lit. Cà M. 1500 erhöht (div.-ber. ab 1. Juli 1899), hiervon hat die Disconto-Ges. in Berlin die zum Erwerb der Zeche Adolf von Hansemann (Mengeder Gewerkschaft) neu ausgegebenen Aktien und zwar nom. M. 4 491 000 zum Parikurse und nom. M. 4 509 000 zu 115 % gezeichnet und mit 4 % Stück-Zs. ab 1. Juli 1899 bar eingezahlt, auch die ersteren nom. M. 4 491 000 Aktien den Inhabern der nicht der Union gehörigen 499 Mengeder Kuxe zum Parikurse angeboten. Die weiteren auf die eigenen 501 Kuxe der Union entfallenden M. 4 509 000 Aktien wurden von der Disconto-Ges. den gegenwärtigen Aktionären der Union ein- schliesslich der auf die Kuxenbesitzer von Mengede entfallenden nom. M. 4 491 000 zum gleichen Kurse von 115 % und 4 % Stück-Zs. in der Weise vom 4.–17. Nov. 1899 angeboten, dass auf je 9 Aktien (nom. M. 13 500) 1 Aktie von M. 1500 bezogen werden konnte.