248 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. enthält 21 Stationen, das Fernsprechnetz 450 Anschlüsse und 413 km Leitung.) Auf den beiden Schiessplätzen in Meppen u. Essen wurden im Jahre 1904 31 876 Schuss abgegeben u. dazu 74 886 kg Pulver u. 525 808 kg Geschossmaterial verbraucht. Die Arbeiterkolonien der Gussstahlfabrik in Essen sind die Kolonien Baumhof, Nordhof, Westend, Cronenberg, Friedrichshof, Schederhof, Alfredshof, Altenhof (für invalide und bensionierte Arbeiter). Die gesamte Jahresleistung an Versich.- u. Kassenbeiträgen u. Unterstütz. betrug im Jahre 1903 M. 3 255 396. Nach dem Stande v. 1./10. 1905 betrug die Gesamtzahl der auf den Kruppschen Werken beschäftigten Personen einschl. 4920 Beamten: 60 214, auf der Gussstahlfabrik allein u. den Schiessständen waren davon beschäftigt: 33 419 Personen. Die auf der Gussstahlfabrik durchschnittl. pro Kopf und Tag bezahlten Löhne betrugen im Jahre 1853: 1.33, 1863: 2.22, 1873: 3.74, 1883: 3.55, 1893: 4.09, 1900: 4.78, 1901: 4.63, 1902: 4.52, 1903: 4.56, 1904: 4.87 M. Das Grusonwerk in Magdeburg nimmt eine Fläche von 29,6 ha ein, wovon 9,3 ha über- baut sind. In den Betrieben waren 1904 insges. in Thätigkeit: etwa 100 verschied. vfen, 66 Dampfmasch. mit 2015 HP., 116 Elektromotoren mit 1240 HP., 1508 Werkzeugmasch, 379 Lauf- u. Drehkräne, sowie sonst. Hebevorricht. bis zu 150 000 kg Tragfähigkeit. In den Arbeits- u. Verladeräumen befinden sich normale Schienengeleise von 6,8 km Gesamtlänge, mit 40 Drehscheiben; Anschluss an den Buckauer Bahnhof. Dem inneren Verkehre dienen schmal- spurige Geleise von 5 km Gesamtlänge mit 65 Drehscheiben. Für den Transport von Panzer- platten besitzt das Werk eine Strassenlokomotive und 10 Special-Eisenbahnwagen; der grösste der letzteren hat eine Länge von 22 m und eine Tragfähigkeit von 95 000 kg. Die Germaniawerft in Kiel umfasst eine Fläche von rund 23.5 ha, wovon zunächst 8,32 ha überbaut sind. Die Wasserfront ist etwa 800 m lang. Die Anlagen umfassen zurgeit u. a. 7 Hellinge für grosse Schiffe (von denen 4 überdacht sind) mit einer zunehmenden Länge von 115–195 m u. einer Breite von 26 – 30 m, sowie 1 Torpedobootshelling auf dem 5–6 Boote bis zu 500 t gleichzeitig auf Stapel gelegt werden können. Dem Betriebe dienten in 1904 insgesamt: 1056 Werkzeug- u. Arbeitsmasch., 10 Dampfhämmer von 150–1500 kg Fall- gowicht, 105 Kräne, darunter 1 Uferkran von 150 t Tragfähigkeit, 172 Dynamomasch. u. Elektromotoren. Die Geleisanlage umfasst über 7 km Normalspurgeleise u. über 3 km Schmalspurgeleise. Die elektr. Beleucht.-Anlage umfasst 511 Bogen- u. ca. 4400 Glühlampen, die Fernsprech-Anlage 86 Anschlüsse. Der Grundbesitz ausserhalb der eigentlichen Werft- anlage beläuft sich auf rund 46.5 ha, von welchen rund 5000 qm zurzeit mit der Arbeiter- kolonie bebaut sind. Kapital: M. 160 000 000 in 160 000 Aktien à M. 1000. Die Ges. ist eine Familiengründung; die Akt. werden geschlossen im Krupp'schen Besitz verbleiben. Akt.-Titel sind nicht ausgegeben. Hypothekar-Anleihen: I. M. 24 000 000 in 4 % Oblig. von 1893, Stücke à M. 500, 1000, 2000, 5000. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. durch Verl. im Jan. per 1./7.; von 1899 ab Verstärkung u. Totalkünd. zulässig. Als Sicherheit für die Anleihe bestellte die Firma Fried. Krupp der Dresdner Bank eine Kautionshypothek im Betrage von M. 24 000 000 auf dem gesamten Grundbesitz des Grusonwerkes nebst Zubehör zur I. Stelle. Verj. der Zinsscheine 4 J., der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Essen: Hauptkasse d. Gussstahlfabrik Fried. Krupp A.-G.; Berlin: Seehandl, Berliner Handels-Ges., Dresdner Bank, Deutsche Bank, Disconto-Ges., S. Bleichröder, Bank f. Handel u. Ind., Delbrück Leo & Co.; Dresden: Dresdner Bank; Elberfeld: Berg. Märk. Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Deutsche Vereinsbank; Hamb.: Deutsche Bank, Dresdner Bank; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein, Deichmann & Co., Sal. Oppenheim jr. & Co.; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Magdeburg: F. A. Neubauer. Noch in Umlauf Ende Juni 1905: M. 18 238 000. Eingef. in Berlin 13./5. 1893 zu 100.75 %. Kurs in Berlin Ende 1894 bis 1905: 102.50, 102.50, 102.10, 102.90, 101, 100.40, 99.50, 101.10, 102, 101.90, 101.50, 102 %. II. M. 20 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. Die Anleihe ist 1901 von der 1./4. 1902 in Liquid. getretenen „Schifls- u. Masch.-Bau A.-G. Germania“ in Berlin-Kiel unter selbst- schuldnerischer Bürgschaft der Firma Fried. Krupp in Essen zur Ausführung von Um- und Neubauten auf der Werft in Gaarden, zur Bezahl. von Neuanlagen und von Grundstücken, welche zur Erweiterung und Verbesserung der Schiffswerft der „Germania- in Gaarden dienten, sowie zur Vollendung dieser Anlagen u. zur Vermehrung der Betriebs- mittel der „Germania“ aufgenommen. Rückzahlb. zu 102 %, St. Lit. A–D 1000 (Nr. 1–1000) à M. 5000, 3000 (Nr. 1001–4000) à M. 2000, 7000 (Nr. 4001–11 000) a M. 1000, 4000 (Nr. 11 001 bis 15 000) à M. 500, auf Namen der Dresdner Bank, durch Indossament übertragbar. Ver- treterin der jeweiligen Gläubiger: Dresdner Bank. Zs. 1./4., 1. 10. Tilg. ab 1903 durch jährl. Ausl. in der ersten Hälfte des April a. 1./10.; ab 1907 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Als Sicherheit für die Anleihe nebst Zs., Provis., Kosten u. Schäden bestellt die „Germania“ u. die Firma Fried. Krupp eine Sicherungshypoth. von M. 20 000 000, welche zu erster Stelle ruht auf dem gesamten rund 14 ha grossen Grundbesitz der „Germania“ in Gaarden, sowie auf dem gesamten in Gaarden (ist in die Stadtgemeinde Kiel einbezogen beleg. ca. 56 ha grossen Grundbesitz der Firma Fried. Krupp. Der verpfändete Kruppsche Grundbesitz ist 1897–1901, einschl. der zu Wohnungsbauten für Beamte und Arbeiter be- stimmten Grundstücke, unter Aufwand von M. 1 924 310 angekauft; Aufwendungen der Firma Krupp in genannten Jahren für Bauten u. Masch.-Anlagen rund M. 11 500 000. Nachdem die Firma Krupp von dem ihr durch Betriebsüberlassungsvertrag eingeräumten Rechte Gebrauch gemacht und ab 1./4. 1902 die gesamte Aktiva u. Passiva der „Germania“ übernommen hat, ist die Firma Krupp ab 1./4. 1902 als Schuldnerin dieser Anleihe an Stelle der „Germania“ getreten. – Verj. der Coup. und Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Zahlstellen: Essen: