268 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. von M. 1200 (also in 9 Vorz.-Aktien) zu beseitigen. Die Aktien galten nur noch als Legiti- mationspapiere zum Bezuge der Vorz.-Aktien. In der G.-V. v. 31./10. 1901 wurde dann der Vorst. zur Kraftloserklärung von 160 alten St.-Aktien nebst Div.-Scheinen, für welche bisher in Gemässheit des G.-V.-B. v. 20./8. 1894 das Bezugsrecht auf neue Aktien nicht geltend gemacht worden ist, nach Massgabe des §$§ 290 des H.-G.-B. ermächtigt, sollte bis 15./3. 1902 die Einreichung nicht stattfinden. 120 solcher Aktien wurden noch eingereicht, 40 also mussten für kraftlos erklärt werden. Die dafür ausgegebene Vorz.- Aktie erbrachte in der Versteigerung M. 3240.85 oder M. 81.02 für jede alte St.-Aktie. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt. Jede zus. gelegte Vorz.-Aktie = 1 St., Max. 50 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 4000 garantiert), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V., die auch bis 5 % des Gewinnes einem ausserord. R.-F. überweisen kann. Bilanz am 30. Juni 1905: Aktiva: Hüttenimmobil. 1 259 500, do. Mobil. u. Utensil. 18 500, Bergberechtsame 100 000, Bergbauimmobil. 1500, Beteil. am Roheisensyndikat 900. Roheisen 67 925, Rohmaterial. 521 958, Hilfsmaterial. 14 476, Wertp. 9975, Kassa 6628, Debit. 206 372. – Passiva: A.-K. 1 358 400, R.-F. 135 840, ausserord. do. 16 500 Kredit. 753498. Sa. M. 2 264 238. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsverlust 29 858, Abschreib. 60 843, Zs. 22 455. – Kredit: Vortrag 37521, Kursgewinn 7389, Pacht u. Mieten 11741, Verlust 56 505. Sa. M. 113 156. Kurs: Aktien Ende 1879=–88: 61, 67, 61, 62, 43, 30, 20.50, 25.60, 25.50, 39.25 %% Vorz: Aktien 1889–96: 69.50, 41.75, 30.50, 28, 29.50, 36.75, 51.50, 77.75 %; zus. gelegte Vorz.- Aktien 1894–1905: 66.75, 92.25, 138, 146.30, 175.40, 220.75, 145, 157, 143, 154, 121.50, 128 %. Auf- gelegt 31./10. 1894 zu 76 %. Notiert in Berlin, Cöln, Düsseldorf. Dividenden: Vorz.-Aktien 1889/90–1892/93: 2½, 2½, 1, 1 %; St.-Aktien: 0 %; zus.: gelegte Vorz.-Aktien 1893/94–1904/1905. 5, 5, 8, 12, 14. 17, 15, 25, 10, 8, 3, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Max Klees, Stellv. Herm. Heyer, Emil Hollmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Wilh. Boeddinghaus, Elberfeld; Stellv. Adolph Boeddinghaus, Elberfeld; Herm. Wülfing, Vohwinkel; Komm.-Rat Peter Klöckner, Dir. Alfred Schilling, Duisburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind.; Düsseldorf: C. G. Trinkaus: Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Duisburg: Mittelrhein. Bank. * 3 * ee 0 0 Hoerder Bergwerks- und Hütten-Verein in Hoerde. Gegründet: 1841, am 16./2.1852 als A.-G. bestätigt. Letzte Statutänd. 14./10. 1899 u. 3./11.1904. Zweck: Ausbeutung von Eisen, Kohlen, Galmei und allen anderen Metallen, Mineralien u. Erzen in allen zugehörigen Konc. Verarbeitung aller dieser Metalle in den Etablissements der Ges., Koksbereitung, sowie An- u. Verkauf von Eisen und andern Metallen und deren Produkten. Die Ges., welche dem Stahlwerks-Verbande angehört, besass urspr. nur die von Diedr. Piepenstock errichtete, durch Erbgang auf Carl Dietzsch übergegangene Hermannshütte bei Hoerde mit M. 6 000 000 A.-K. Das Unternehmen umfasst gegenwärtig: 1) die Hermannshütte: Areal über 70 ha, neues Thomas-Stahlwerk mit 4 20-Tonskonvertern- Tiegelschmelzerei für Stahlfaconguss etc., neues Hammerwerk, Bandagen- u. Scheibenräder. Walzwerk, Schmiedepresse von 2500 Tons, neues Siemens-Martin-Werk mit 7 Öfen, Pressbau, Stahlschienen u. Blockwalzwerk, Stabeisenwalzwerk, Blechwalzwerk, 1904 umgebautes Schnell- walzwerk für Feineisen, Universalwalzwerk zur Herstell. von Konstruktionseisen, Kessel- schmiede, Giesserei, Räderfabrik, mechan. Werkstätte. Walzendreherei, Reparaturwerkstatt, Fabrik feuerfester Steine, insgesamt 114 Dampfkessel. Die Leistungsfähigkeit des Martin- wie Walzwerkes ist fortgesetzt erhöht. Die bisher gemeinschaftlich mit der Firma Dr. Otto & Co. besessene Koksofenanlage ging am 1./1. 1905 in den Besitz der Ges. selbst über. Diese Kokerei ist 1904/1905 um 60 Ofen vergrössert. 2) das Hoerder Hochofenwerk: Areal über 56 ha, 6 neue resp. umgebaute grossc Hoch- öfen, von denen 1903/1904 5 in Betrieb waren u. einer neu zugestellt ist, 230 Koksöfen, 1 Ringofenanlage. Auf dem Werke ist eine mit 3 Gasmaschinen zu je 600 und 2 zu je 1000 HP. ausgerüstete elektrische Centrale errichtet, die auch einen grossen Teil der Masch. der Hermannshütte u. der Anlagen des Hoerder Kohlenwerkes betreibt u. durch Aufstellung einer 2000 HP. Dampfmasch. vergrössert ist. 1904/1905 wurden 60 neue Koksöfen mit Neben- produkten-Gewinnung erbaut und sind 2 mit Gas betriebene Gebläsemaschinen aufgestellt; 3) das Dortmunder Hochofenwerk: Die G.-V. v. 21./10. 1898 beschloss Ankauf der Aktien der Hütten-A.-G. vorm. Karl von Born in Dortmund und damit Erwerb. dieses Werkes (s. u. Kapital). Dasselbe umfasst über 11 ha Areal, 2 grosse Hochöfen, von denen einer neu zugerichtet wird, 100 Koksöfen. 4) das Hoerder Kohlenwerk bei Asseln u. Brackel, bestehend aus den Geviertfeldern Westend, Holstein, Schleswig, Asseln I–VI u. Christoph, zur Gesamtgrösse von 12 889 585 qm (Fett- u. Esskohlen) mit den Schächten Schleswig (1855) u. Holstein (1874) auf einem Areal von über 80 ha, grosser Kohlenseparation u. Wäsche auf beiden Schächten u. 1 Ringofenanlage: eine eig. Lokomotivbahn verbindet beide Schächte mit Hoerde. 1904 wurde für die Grube Holstein mit dem Abteufen eines 2. Schachtes begonnen. Durch Vertrag v. 13./10. 1895 und Auflassung v. 28./1. 1897 ist das Steinkohlen-Bergwerk Magdeburg mit dem Beilehen Leipzis in der Gemeinde Aplerbeck zur Grösse von 1 486 690 qm hinzugekauft. Der grösste reil der gewonnenen Kohlen wird in den eigenen Werken verbraucht, so 1904/1905 351 674t: