272 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Zahlstellen: Hüsten u. Iserlohn: Gesellschaftskasse, Berlin: Deutsche Bank u. deren Filialen; Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Cöln: J. H. Stein; Barmen: Barmer Bank- verein u. seinen Fil.; Elberfeld: Berg. Märk. Bank u. deren Filialen; Essen: Essener Credit- Anstalt u. deren Filialen. Faconeisen-Walzwerk I. Mannstaedt & Co., A.-G. in Kalk bei Cöln. Gegründet: 4./2. 1897; eingetr. 11./3. 1897. Letzte Statutänd. 13./3. bezw. 4./6. 1903 u. 21./10. 1905. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme der Komm.-Ges. Faconeisen-Walz. werk L. Mannstaedt & Co., auf Grund der Bilanz v. 30./6. 1896 für M. 1 811 452, M. 1 061 452 für Kreditoren. Zweck: Verarbeitung von Eisen, Stahl u. anderen Metallen, Handel mit den vorgedachten Produkten und Waren, Betrieb aller Geschäfte, welche sich an die vorgedachte Thätigkeit anschliessen. Die Grundstücke in Kalk umfassen 5 ha 14 a 40 qm, von denen etwa 23 072 qm mit Fabrikanlagen, 196 qm mit dem Verwalt.-Gebäude u. 2508 qm mit 2 Wohnhäusern bebaut sind. Brandversich. insgesamt M. 638 880. Für Neuanlagen u. Grunderwerb wurden 1904/1905 M. 513 092 ausgegeben, davon M. 143 440 für Masch., M. 66 966 für Walzenlager, M. 203 718 für Grundbesitz, M. 76 823 für Gebäude. Die mit Bahnanschluss versehene Walzwerksanlage der Ges. enthält 7 Walzenstrassen für schweres u. leichtes Faconeisen, Messing, Bronze etc. mit Schweissöfen, Dampfkesseln u. allem sonst. Zubehör. Für Reparat., sowie zur Herstellung von Stanz- u. Pressartikeln u. kleineren Konstruktionen sind ausgedehnte Werkstätten vor- handen. — Produktion an Facgon-Eisen, -Stahl, -Kupfer, Bronze- u. -Aluminium, sowie an fertigen Artikeln wie Stanz- u. Presswaren u. dergl. 1900/1901–1904/1905: 21 384, 24 809, 28 255, 31 376, 33 230 t; Arbeiterzahl 1904/1905 durchschn. 682 Mann. Die Ges. gehört der Vereinig. zur Wahr. der Interessen der Halbzeugverbraucher an. — Die Ges. erlitt 1900/1901; u. 1901/1902 durch den Rückgang der Konjunktur, welcher die Rohmaterial. bedeutend entwertete u. die Preise für fertige Ware stark drückte, grosse Verluste; 1900/1901 einschl. Abschreib. M. 196 140, gedeckt aus dem Vortrag vom 30./6.1900, 1901/1902 M. 285 451, gedeckt aus restl. Vortrag von 1900 u. dem Spec.-R.-F., in welch letzterem noch M. 59 812 verblieben. 1902–1904 vermochte sich die Ges. zu erholen; durch Ausgabe der Vorz.-Aktien wurde sie von der schweb. Schuld (am 30./6. 1902 M. 1 012 084) befreit u. finanziell gekräftigt. Kapital: M. 4 000 000 in 2500 St.-Aktien (Nr. 1–2500) u. 1500 Vorz.-Aktien (Nr. 1–1500) sämtl. à M. 1000. Die ab 1./1. 1903 div.-ber. Vorz.-Aktien erhalten aus dem Reingewinn 6 % Div. vorweg, die event. nachzuzahlen ist, sodann erhalten die St.-Aktien ebenfalls 6 % u. den etwaigen Rest beide Aktienarten gleichmässig. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien zuerst befriedigt. Urspr. A.-K. M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Zur Abstossung der Bank- u. anderen Schulden, sowie zur Beschaffung neuer Betriebsmittel be. schloss die G.-V. v. 13./3. 1903 Erhöhung auf M. 3 000 000 durch Ausgabe von M. 1 500 000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Dieselben wurden von einem unter Führung des A. Schaaffh. Bank- vereins in Cöln stehenden Konsortium zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903 u. Vergüt. von M. 45 000 (= 3 % Kapitalerhöhung) für Kosten übernommen u. den Inh. der St.-Aktien 1: 1 zu 106.50 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903 v. 2.–25./4. 1903 angeboten. Genannter Kostenbeitrag von M. 45 000 ist bis auf M. 11 383 verwandt; dieser Rest floss in den R.-F. Zwecks Vervollkommnung der Werkseinrichtungen und zur Stärkung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 21./10. 1905 Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000 neuen, für 1905 nur zur Hälfte div.-ber. St.-Aktien, übernommen vom A. Schaaffh. Bankverein in Berlin zu 140 %, angeboten den Aktionären 3:1 v. 30./10.–10./11. 1905 zu 150 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 1./1. 1906 und zuzügl. ½ Schlussnotenstempel. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event, u. zwar auf den Div.-Schein des zuletzt abgelaufenen Geschäftsjahres nachzuzahlen ist, 6 % Div. an St.-Aktien, Rest unter Berücksichtigung der vertragsm. u. statutenm. Tant. zur Vert. der G.-V., event. als weitere Div. gleichmässig an alle Aktien. Die Tant. des A.-R. beträgt 6 % von dem Reingewinn, der nach Bestreitung sämtl. Abschreib. u. Rückl., sowie nach Abzug von 4 % Div. auf das eingezahlte A.-K. verbleibt. Bilanz am 30. Juni 1905: Aktiva: Grundbesitz 344 305, Gebäude 625 358, Bahnanlage 65 609, Masch. 978 345, elektr. Kraft- u. Lichtanlage 195 891, Walzenlager 419 730, Utensil. 30 000, Mobil. 5000, Patente u. Musterschutz 2000, Rohmaterial. 295 238, Fabrikate 714 862, vorausbez. Versich. 4740, Kassa 6299, Wechsel 58 179, Debit. 1 001 243. – Passiva: St.-Aktien 1 500 000, Vorz.-Aktien 1 500 000, Hypoth. 140 000, Delkr.-Kto 7593, Arb.-Unterst.-F. 40 000 (Rückl. 19 215), Beamten-Pens.- u. Unterst.-F. 50 000 (Rückl. 10 000), Restlöhne 43 710, Frachten 21 048, R.-F. 199 303 (Rückl. 18 223), Spec.-R.-F. 59 812, Bankkredit. 397 418, Kredit. 383 935, Div. 240 000, do. alte 620, Tant. 75 167, Vortrag 88 193. Sa. M. 4 746 799. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 88 537, Zs. 24 667, Provis. u. Skonto 91 014, Abschreib. 174 278, Gewinn 450 798. – Kredit: Vortrag 86 340, Stabeisenlager 730 681, Bahn. anschluss 12 273. Sa. M. 829 294. Kurs: St.-Aktien Ende 1898–1905: 188.50, 265.75, 207, 134.80, 108.75, 147.75, 206.60, 193.25 % Aufgel. 1./12. 1898 zu 175 %. Erster Kurs 9./12. 1898: 185 %. Vorz.-A ktien Ende 1903–1905: 155.50, 207.10, 193.75 %. Zugel. Okt. 1903; erster Kurs 2./11. 1903: 155 %. Notiert in Berlin, .