0 7 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 273 Dividenden: St.-Aktien 1896/97–1904/1905: 12, 15, 20, 35, 0, 0, 6, 10, 8 %; Vorz.-Aktien 1902/1903 p. r. t.: 3 %; 1903/1904–1903/1904: 10, 8 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Louis Mannstaedt, stellv. Direktor Carl Mannstaedt. Prokuristen: Ernst Opderbecke, Anton Schulz, E. Weber, G. Bröse. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Ober-Reg.-Rat a. D. H. Schröder, Stellv. Bank-Dir. Alb. Heimann, Geh. Komm.-Rat Gust. Michels, Geh. Komm.-Rat Otto Andreae, Komm.-Rat Louis Hagen, Cöln. Zahlstellen: Gesellschaftskasse: Cöln, Berlin, Bonn, Crefeld, Düsseldorf: A. Schaaffh. Bank- verein; Cöln: A. Levy; Essen: Rhein. Bank; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. = 0 I. 3 Actiengesellschaft Bremerhütte in Kirchen a. d. Sieg. Werke in Geisweid und Weidenau. Gegründet: 25./5. 1888. Letzte Statutänd. 3./5. u. 25./10. 1902 u. 17./9. 1904. Sitz der Ges. bis 25./3. 1899 in Geisweid (Bez. Arnsberg). Zweck: Erwerbung u. Betrieb der zu Geisweid belegenen Bremerhütte, Hütten- u. Gruben- betrieb. Fabrikatien von Puddel-, Stahl-, Spiegel-, Thomas-, Bessemer- u. Giesserei-Eisen. Die Ges. hat zwecks Terraingewinnung das der Firma Joh. u. Karl Weber gehörig gewesene Fein- blechwalzwerk, das neben ihrer älteren Hochofenanlage in Geisweid lag, für M. 100 000 käuflich erworben; sie hat ferner die beiden Walzwerke (Grob- u. Feinblech) von H. & A. Hüttenhain u. Haardter Walzwerk (vormals Fuchs & Co.) in Weidenau ab 1./1. 1900 für M. 400 000 bezw. M. 100 000 angekauft, gezahlt in neuen Aktien der Ges., die somit 3 Walzwerke besitzt. In Geisweid 1899/1900 Errichtung eines 2. Hochofens, ferner eines Siemens-Martin-Stahlwerks (im Betrieb mit jetzt 2 OÖfen seit Febr. 1901). Seit März 1904 nur ein Hochofen im Betrieb. Erbaut ist endlich eine Schlackensteinfabrik zur Verarbeitung der granulierten Hochofen- schlacke zu Presssteinen (seit Juni 1899 betriebsfähig). Kosten der neuen Hochofenanlage insges. M. 1 043 311, des neuen Stahlwerks M. 1 214 404. Die Ges. gehört dem Roheisen- Syndikat u. dem Grob- u. Feinblech-Verbande an. Kosten der Verbesserungen u. Neu- anlagen 1903/1904–1904/1905: M. 160 200, 133 000. Produktion 1903/1904–1904/1905: Roheisen 48615, 40 987 t, Stahlwerk 33 540, 39 982 t, in Blechwalzwerken 17 100, 17 390 t. Kapital: M. 2 000 000 in 833 abgest. St.- u. 1167 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten 5 % Vorz.-Div. ohne Nachzahl.-Verpflichtung und werden im Falle Auflös. der Ges. vor den St.-Aktien befriedigt. Urspr. M. 150 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./3. u. 7./8S. 1899 um M. 1 050 000, wovon M. 289 000 zum Umtausch von Hypoth. dienten; weiter lt. G.-V. v. 21./6. 1900 um M. 1 000 000, vollgezahlt seit Ende 1900; hiervon dienten M. 500 000 zum Ankauf der oben genannten beiden Walzwerke in Weidenau, M. 500 000 wurden von der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen übernommen. Endlich erhöht zur Bestreitung der durch die Neuanlagen gegen den Voranschlag entstandenen Mehrkosten lt. G.-V. v. 2./2. 1901 um M. 300 000 (auf M. 2 500 000) in 300 Aktien, sämtl. von den Aktionären übernommen. Zur Wiederaufrichtung der Ges., welche durch den Konjunkturumschwung in den Jahren 1900–1902 erhebliche Verluste erlitten hatte, beschloss die G.-V. 3./5. 1902 Herabsetzung des A.-K. auf M. 833 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 1 (Frist bis 1./10. 1902). Die dadurch freigewordenen M. 1 667 000 wurden mit M. 1 167 601 zur Tilg. des bis Ende März 1902 aufgelaufenen Fehlbetrags, mit M. 250 000 zur Bildung einer Rücklage für Ab- nahmeverpflicht. u. mit M. 249 398 zu Abschreib. auf Anlagewerte benutzt. Zur Beschaffung von weiteren Betriebsmitteln beschloss die G.-V. v. 3./5. 1902 ferner Ausgabe neuer 5 % Vorz.- Aktien ohne Nachzahlungsrecht bis M. 1 250 000; dieselben wurden den Aktionären angeboten und 1167 Stück gezeichnet und bar bezahlt. Hypothekar-Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 2./2. 1901, von. denen aber erst M. 86 000 begeben sind, restl. M. 1 114 000 sind bei Banken gegen gewährte Darlehen ÜEnde Juni 1905 M. 1 146 763) hinterlegt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6., früher (bis 1898) Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 5 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 7 % Tant. an A.-R. (mind. M. 500 pro Mitgl.), Rest an beide Aktienarten gleichmässig. Bilanz am 30. Juni 1905: Aktiva: Grundbesitz 127 222, Hochofen 1 174 845, Stahlwerk 1094 380, Steinfabrik 45 112, Eisenb.-Anschluss u. Schlackenbahn 154 922, Magazin u. Werk- stätten 30 923, Beamten- u. Arb.-Wohnungen 92 351, Walzwerk 478 899, Gruben 200, Beteilig.- Kto Finnentroper Hütte 12 178, Versich. 4777, nicht begebene Oblig. 1 114 000, Kassa 8494, Wechsel 3374, Debit. 664 511, Magazin u. Coquillen 123 273, Utensil. 240 606, Vorräte 473 345, Verlust 178 249. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 1 200 000, Restlöhne 17 533, Frachten 746. Warenaccepte 381 628, Accepte der Aktionäre 600 000, Darlehen der Aktionäre in bar 128 960, barlehen d. Banken 1 146 763, Kredit. 545 330. Sa. M. 6 100 960. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 178 249. Zs. 134 034. Gen.-Unk. 46 11 . Abschreib. 131 423. – Kredit: Rohgewinn 311 576, Verlust 178 249. Sa. M. 489 825. Dividenden: 1891–98: 42, 0, 0, 0, 6½, 25, 25, 5; 1899/1900: 24 % (für 1 Jahre, u. z. für M. 500 000 für 6 Monate); 1900/1901–1904/1905: 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Fr. Jütte, Kirchen; R. Dietrich, Geisweid; W. Schütz, Weidenau. Prokura: Jul. Weber jr. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Dir. Fr. Marx, Siegen; Arn. Jung. Jungenthal; Carl Siebel, Kirchen; Bank-Dir. M. Schultze, Magdeburg: Ing. F. W. Lührmann, Düsseldorf; Otto Utsch, Cöln, Fr. Schulte, Wiesbaden; Oberbauinsp. Paul Stein. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1905/1906. II. 18