282 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Aktiengesellschaft für Hüttenbetrieb in Meiderich. Gegründet: 15./3. 1902; eingetr. 24./4. 1902. Letzte Statutänd. 29./6. 1905. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Die Gewerkschaft Vereinigtes Gladbeck brachte ihre in den Gemeinden Meiderich, Oberhausen und Hamborn gelegenen Grundstücke nebst den darauf befindl. Gebäuden und Anlagen, namentlich dem in der Erricht. begriffenen Hochofenwerk gegen Gewährung von 1000 Aktien à M. 1000 in die A.-G. ein. Das Hochofenwerk ist jetzt soweit aufgebaut, dass 3 Öfen dauernd betrieben werden können und zwei in Reserve stehen. Beteil. beim Roh- eisensyndikat 90 000 t. Die Kosten der gesamten Anlage betragen ca. M. 10 000 000, wovon M. 1 500 000 durch das A.-K., ca. M. 1 000 000 durch Hypoth. u. Bankkredit u. ca. M. 7 5000 0000 durch Darlehen der Aktionäre aufgebracht wurden. Letzterer Betrag ist ab 1./1. 1904 mit 4 % zu verzinsen; gegenseitige halbj. Künd. Roheisen-Produktion 1903–1904: 73 770, 145 788 t. Die Ziegeleianlage umfasst zwei Ringöfen: Jahresproduktion 1902–1904: 5 749 600, 6 463 300, 7 447 3500 Steine. Die Herstellung von Lehmsteinen wird infolge des Verkaufs eines grossen Geländes an die Ges. für Teerverwertung m. b. H. Meiderich demnächst eingestellt werden mtsssen. Auf die Beteilig. der Ges. von der Anteile an den Rhein. Kalkwerken G. m. b. II. in Wülfrath waren bis Mitte 1905 M. 500 000 einzuzahlen. Der Grundbesitz betrug Ende 1904: 101 ha 80 a 36 am. Es wurden im Jahre 1904 angekauft 41,13 a zu M. 20 924, ferner etwa 65 Morgen mit vier Häusern zu M. 626 250, dagegen wurden an den Eisenbahn- und Hafenfiskus 253,77 a zu M. 43 281 abgetreten und an die Ges. für Teerverwertung m. b. H., Meiderich, rund 75 Morgen zu etwa M. 800 000 verkauft u. letzterer ein angrenzendes Gelände von ungefähr. 32 Morgen auf mehrere Jahre an Hand gegeben. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der in Meiderich von der Gew. Vereinigtes Gladbeck in Gladbeck i. W. begonnenen Hochofenanlagen mit allem Zubehör, Bergbau auf allen Gruben. welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter jedem anderen Titel im In- und Auslande erwerben wird. Gewinnung von Kalksteinen u. Herstellung von Kalk, Verhüttung u. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Material., insbes. Betricb von Hochöfen zur Herstellung von Roheisen und die weitere Verarbeitung der Metalle. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 0000, erhöht zur Aus- führung von Neubauten und teilweiser Rückzahl. der Darlehen von Aktionären lt.-G.-V. v. 29./6. 1905 um M. 3 000 000 in 3000 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien. Auch wurde Auf- nahme einer Oblig.-Anleihe in Höhe bis M. 10 000 000 beschlossen. Hypotheken: M. 506 500. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Grundbesitz 1 719 796, Eisenbahn 497 027, Hochofen- anlage 4 472 216. Betriebsgebäude 272 986. Erzlager 1 194 893, Seilbahn 225 048, Wohnhäuser 224 320, Menage 13 368, Menagenneubau 141 567, Ziegelei 81 525, Masch. u. Kessel 1 187 301, elektr. Anlagen 198 372, Inventar 45 701, Rohmaterial. 2 187 319, Magazin 32 563, Roheisen- vorrat 1 487 950, Steinevorrat 18 851. Beteilig. an fremden Unternehm. 453 650, Kassa 95609, Debit. 596 128. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 11 773., Erg.- u. Ern.-F. 223 693, Darlehen der Aktionäre 8 500000, Hypoth. 506 500, Restlöhne 62 814, Bankkredit. 683 030, Guth. der Firma Thyssen & Cie. 2 531 810, Kredit. 840 519. Sa. M. 14 916 141. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 49 430, Zs. u. Provis. 119 159, Unterhalt. der Wohnhäuser 2326. Darlehens-Zs. 300 000. Abschreib. 438 689, R.-F. 11 773, Erg.-u. Ern.-F. 223 693. – Kredit: Hochofenbetrieb 1 069 881, Ausfuhrvergütungen I1I 167, Ziegeleibetrieb 55 039, ausserord. Einnahmen 8983. Sa. M. 1 145 070. Dividenden 1902–1904: 0 %. Direktion: Dir. Conrad Verlohr, Alois Melcher. Prokurist: Wilh. Schleifhacken. Aufsichtsrat: Vors. Aug. Thyssen, Stellv. Josef Thyssen, Fritz Thyssen. Mülheim a. d. Ruhr: Fritz Sültemeyer, Düsseldorf; Franz Dahl, Bruckhausen a. Rhein. % * - . Rheinische Stahlwerke zu Meiderich bei Ruhrort mit Zweigniederlassungen: Rheinische Stahlwerke. Abteilung Zeche Centrum in Wattenscheid, Abteilung Duisburger Eisen- u. Stahlwerke in Duisburg. Gegründet: 27./5. 1870; eingetr. 1./3. 1873. Letzte Statutänd. 18./10. 1899, 10./4. 1900, 22./10. 1902, 16./3. 1904 u. 26./10. 1905. Jweck: Fabrikation von Stahl in Thomas- und Martin-Stahlwerken, auch Betrieb von Bergwerken zur Gewinnung der Rohprodukte und von Hochofenwerken zur Erzeugung von Roheisen. Ausser Thomas-Eisen wird auch Martin- und Hämatit-Eisen fabriziert. Die Ges. betrieb anfänglich nur ein Stahlwerk in Meiderich mit 72 Morgen grosser Fläche. erwarb 1882 bezw. 1891 die Eisensteinkoncessionen Escheringen, Pensbrunnen II in Lothr. (1896 in Betrieb gesetzt), Rutzweiler, Werder u. Oetringen bei Algringen in Lothringen, zus. da. 500 ha. Von den 4 Hochöfen der Ges. sind gegenwärtig 3 in Betrieb, darunter auch der 1903/1904 neu erbaute 4. Ofen, ferner werden 180 Koksöfen betrieben. Die Ges. besitzt ferner Kalksteinlager im Angerthal, 30 Morgen Dolomitfelder bei B.-Gladbach und Eisensteingruben in Nassau, die aber nicht in Betrieb sind. 1896 wurde eine Schlackensteinfabrik angelegt. 1897/98 bei Meiderich eine Besitzung von ca. 100 Morgen nebst Gebäuden angekauft; daran