Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 291 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 65 002, Gen.-Unk. 42 306, Zs. 4788, Vitriol- fabrikat. 114 587. – Kredit: Kupferfabrikat. 205 489, Verlust 21 195. Sa. M. 226 685. Kurs Ende 1888–1905: 159, 136.75, 115.50, 111.25, 109.75, 107, 108.60, 105.75, 117.50, 118.50, 124, 179, 171, 126.50, 122.25, 115, 124.75, 117 %. Eingef. Febr. 1873 zu 105 0%%. Notiert Berlin, Cöln. Dividenden 1886/87–1904/1905: 4, 12, 15, 7, 10, 7, 6, 3½, 3, 5, 6½, 6½, 11, 15, 12, 5, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: August Kleffner, Dr. B. Scheid. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Otto Meurer, Cöln; Stellv. Anton Hamers, Crefeld; Komm.-Rat F. W. Hupertz, Bergassessor a. D. Carl Hupertz, Aachen; Dr. Gust. Bunge, Hoenningen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Delbrück Leo & Co., Disconto-Ges. Act.-Ges. Charlottenhütte in Niederschelden, Kreis Siegen. Gegründet: 28./1. 1864; eingetr. 24./10. 1864. Letzte Statutänd. 28./10. 1899 u. 14./3. bezw. 31./10. 1905. Zweck: Produktion von Eisen aus angekauften oder anderweit angeschafften Erzen, Ver- arbeitung des produzierten oder anderweit angeschafften Eisens und die Veräusserung der hergestellten Produkte und Fabrikate, speciell: Achsen, Radreifen aller Art, fertige Radsätze für Voll-, Klein- u. Nebenbahnen; Schmiedestücke aus Siemens-Martinstahl, roh, vorgearbeitet und fertig bearbeitet; Stahlfaconguss, Rohblöcke, Rohbrammen. Die Ges. besitzt auf einem Terrain von 8 ha 28.5 a zwei Hochöfen, von denen der eine 1904/1905 zum Teil neu zugestellt ist, nebst allen Hilfsmaschinen. 1898/99 wurde mit der Herstell. von Mauersteinen aus granulierter Hochofen-Schla cke begonnen. Arb.-Zahl ca. 800, Lohnsumme 1904/1905 M. 801 396. 1898 wurde der Bau eines Stahlwerkes beschlossen, welches mit den durch die Kapitals- erhöhung v. 7./5. 1898 beschafften Mitteln 1899/1900 hergestellt ist. Die Neuanlage umfasst: 1) das Martinstahlwerk mit 2 Öfen à 15 tons Inhalt mit einer Dolomitanlage zur Herstell. des basischen Futters für den Martinofenherd, ein 3. Ofen für 30 tons ist im Bau; 2) die Stahlgiesserei mit Modellschreinerei; 3) das Hammer- u. Walzwerk mit einem 12 tons-Hammer, zwei ötons- u. div. kleineren Hämmern, sowie dem Bandagenwalzwerk; 4) das Kesselhaus mit vier Kesseln zur Erzeugung des Dampfes für das Hammerwerk; 5) die grosse mechan. Werk- statt; 6) die elektr. Kraft- u. Lichtanlage mit zwei Dampfmasch., zwei Dynamomasch. u. der Kesselanlage. Herstellungskosten des Stahlwerkes insges. ca. M. 2 000 000. Ein Blechwalzwerk ist im Frühjahr 1903 in Betrieb gekommen. Die G.-V. v. 28./10. 1899 beschloss den Ankauf von 523 Kuxen des konsolid. Eisenerz- bergwerks Gew. Bruderbund bei Eiserfeld ab 1./1. 1900 gegen Gewährung von 523 neuen Aktien von 1899 à M. 1000. In der Bilanz v. 30./6. 1905 stehen die Kuxe mit M. 461 035 zu Buche. Genanntes Eisenerzbergwerk besitzt eine grosse Anzahl Verleihungen. Grubenoberfläche der- selben ca. 1 598 000 qm. Das Quantum der anstehenden Eisensteine der Grube ist auf 1 684 152 t geschätzt u. wird noch ungefähr für einen 30jähr. Betrieb im gegenwärt. Umfange ausreichen. Ausbeute der Gew. 1896–1904: M. 63 000, 175 000, 110 000, 180 000, 160 000, 39 000, „ 60 000. Die Ges. erzielte aus ihrer Beteil. pro 1901–1904: M. 83 680, 62 760, 26 150. 31 380 Gewinn. Produktion 1900/1901–1904/1905: Hochofenanlage: 38 456, 30 006, 44 809, 39 048, 2 t; Stahlwerk: 19 823, 17 086, 29 766, 38 683, ? t Rohstahl, Schmiedestücke, Stahlfagonguss u. Bandagen; Schlackensteinfabrik jährl. ca. 400 000–600 000 Steine bei zeitweiligem Betrieb. Gesamtumsatz 1903/1904–1904/1905: M. 5 134 119, 5 843 903. Die Ges. ist an der Finnentroper Hütte beteiligt. Zur Ermässig. der Selbstkosten werden verschied. Neuanlagen im Gestehungs- werte von M. 500 000 ausgeführt werden, von denen die dringendsten im Stahlwerk 1905 vollendet sind. Kapital: M. 3 100 200 in 15 St.-Aktien Lit. C à M. 200 (M. 3000), 708 solchen à M. 1000 (M. 708 000), 16 Prior.-Aktien Lit. A à M. 200 (M. 3200) u. M. 2386 solchen Lit. B à M. 1000 (M. 2 386 000). Die Aktien à M. 200 lauten auf Namen, die à M. 1000 auf Inh. Die Prior.- Aktien Lit. A erhalten 6 % Div. vorweg mit Recht auf Nachzahl., sodann die Prior.-Aktien Lit. B ab 1./7. 1905 ebenfalls 6 % mit Recht auf Nachzahl. Nach vollständiger Auszahlung von 6 % Div. und etwaiger Div.-Rückstände auf die Prior.-Aktien Lit. A u. B wird der als- dann verbleibende Jahresreingewinn, soweit er nicht statutgemäss zur Tilg. der noch vor- handenen M. 3200 Prior.-Aktien Lit. A zu verwenden ist, auf sämtl. Aktien gleichmässig ver- teilt. Im Falle Auflös. der Ges. werden zuerst die Prior.-Aktien Lit. A, sodann die Lit. B befriedigt, ein etwaiger Überschuss ist gleichmässig auf alle Aktien nach dem Nennwert zu verteilen. Auch bei sonst. Veräusserung von Immobil. soll der Erlös, sofern es verlangt wird, zur Tilg. der Prior.-Aktien Lit. A verwendet werden. Urspr. M. 375 000, dann nach verschied. Wandlungen lt. G.-V. v. 29./10. 1892 auf M. 800 200 u. lt. G.-V. v. 7./5. 1898 um M. 1 500 000 (auf M. 2 300 000) in 1500 Aktien Lit. C erhöht, wovon M. 700 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1898 zu 125 % begeben, während die übrigen M. 800 000 den Aktionären zu 101 90 angeboten wurden. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 28./10. 1899 um M. 800 000 in 800 Aktien Lit. 0 à M. 1000–div.-ber. ab 1./7. 1899, wovon M. 523 000 zum Ankauf von 523 Kuxen der Eisenerzgrube Brüderbund verwendet wurden, restl. M. 277 000 angeboten den Aktionären 24./11.–7./12. 1899 zu 150 % plus 4 % Zs. ab 1./7. 1899; auf nom. M. 9000 alte Aktien entfiel I neue Aktie à M. 1000. Das A.-K. bestand danach aus M. 3 100 200 in 15 St.-Aktien Lit. 0 à M. 200, 3094 solchen à M. 1000 u. 16 Prior.-Aktien Lit. A à M. 200. Zur Beschaffung der 49