Kohlenbergbau. 313 Das Jahr 1904/1905 schloss für die Ges. überaus ungünstig ab. Während sich im Vor- jahre ein Bruttogewinn von M. 146 519 ergeben hatte, der damals zu Abschreib. verwandt wurde, resultiert diesmal bei M. 565 752 Abschreib. eine Unterbilanz von M. 1 201 949, die bei M. 739 716 Res. auf neue Rechnung vorgetragen ist. Die Zeche Bruchstrasse erforderte M. 784 179 Zubusse. Diese wird erklärt mit den in ganz ausserordentlich grossem Umfange betriebenen Arbeiten zur Sicherung des Grubenbetriebes, namentlich in bezug auf Schacht- führung und Wetterförderung. Der zweite Schacht, der für 1½ Jahre die ganze Förderung leisten soll, wurde bis zur 4. Sohle abgeteuft und in Mauerung gesetzt. Die Res.-Wasserhalt.- Hasch. auf der 4. Sohle wurde im April 1905 in Betrieb genommen, die neue Wäsche und Verladung im August. Kapital (bis Ende 1905): M. 7 722 600, und zwar M. 2 829 600 in 9432 Prior.-St.-Aktien à Thlr. 100 = M. 300, M. 3 114 000 in 10 380 St.-Aktien à M. 300 u. M. 177 900 in 1779 St.-Aktien Ar. 20001–21779) à M. 1000. Das St.-A.-K. betrug urspr. M. 7 500 000, wurde im Febr. 1873 infolge der neuen Erwerbungen um M. 4 500 000 erhöht, 1885 Amort. von M. 112 800 gegen Genussscheine auf Grund früherer Statutbestimmung, Reduktion des sich danach ergebenden A.-K. von M. 11 887 200 auf die Hälfte (5 943 600) durch Abstemp. der Aktien von M. 600 auf M. 300. 1887 Umwandlung von 9432 Aktien in Prior.-St.-Aktien durch Zuzahlung von M. 200 pro Aktie zur Erwerbung der Zeche Bruchstrasse. Die Prior.-St.-Aktien geniessen Vorrecht auf 4 % Div. ohne Nachzahlung mit gleichem Anteil an dem Restgewinne mit den St.-Aktien u. im Fall der Liquid. auf Zahlung von M. 200. Die G.-V. v. 21./12. 1889 beschloss zur Erwerbung der Wiendahlsbank-Kuxe Ausgabe von 1886 neuen St.-Aktien à M. 1000, an- geboten den Aktionären, Gründern und Genussscheininhabern vom 10.–24./4. 1890 zu 105 %, div.-ber. ab 1./7. 1890; bezogen wurden jedoch nur 1644 Aktien Die G.-V. v. 18./11. 1899 7 beschloss zur Erwerbung weiterer 74 Wiendahlsbank-Kuxe für M. 134 748 (Ss. oben) Erhöhung um M. 135 000 (auf jetzigen Stand) in 135 neuen, ab 1./7. 1899 div.-ber. St.-Aktien (Nr. 21 645 lis 21 779) a M. 1000, den Verkäufern genannter 74 Kuxe in Zahlung gegeben. Die G.-V. 29./11. 1905 stimmte zur Regelung der geldlichen Verhältnisse der Ges. dem Antrage der Verwalt. zu, die bisherigen Prior.- u. St.-Aktien gleichzustellen, und zwar nach Wahl der Aktionäre entweder durch Zus. legung von vier über je M. 300 oder je M. 1000 lautenden St.-Aktien zu einer Prior.-Aktie à M. 300 bezw. M. 1000, oder durch Zuzahl. von 75 % des Vnubetrages auf die St.-Aktien. Die Zuzahlung soll Anfang 1906 einberufen werden. Die Jus. legung muss bis 31./12. 1906 durchgeführt sein; der frei werdende Betrag ist zur Tilg. des Fehlbetrages von M. 1 201 949 aus 1904/1905 u. zu Abschreib. zu verwenden. Über die Aussichten für die Zukunft wird bemerkt, dass die Neu- u. Umbauten auf Zeche Wiendahls- bank erst Ende 1906 und auf Zeche Bruchstrasse erst Anfang 1907 beendet sein würden. Yon da ab sei mit einer grösseren Förderung zu rechnen. Die Zuzahlung werde etwa H. 3 660 000 einbringen. Die Hauptaufwendungen würden durch die Zuzahlung gedeckt. Ihne Zweifel werde aber die Ges. noch weiterer Geldmittel bedürfen, die durch eine Anleihe oder Kapitalerhöhung zu beschaffen seien. Über die früher geplante Stilllegung der nahezu erschopften Zeche Louise verlautet nichts. Bei Erhöhungen haben die Gründer bezw. deren Rechtsnachfolger und die jeweiligen äktionäre Bezugsrecht je zur Hälfte (aber nicht unter pari). Nicht abgestempelte alte äktien à Thlr. 200 = M. 600 haben weder Stimm- noch Div.-Recht. Genussscheine: 188 Stück, welche an Stelle von früher amortisierten 188 Aktien à M. 600 aus- gegeben wurden. Wegen ihrer Beteiligung an dem Gewinn s. u. Im Fall der Liquidation partizipieren die Genussscheine nur an dem Überschuss, welcher sich ergiebt, nachdem jede Aktie mit M. 600 eingelöst ist. Die Amortisation der Aktien gegen Genussscheine ist nach dem Statut von 1877 eingestellt. Die Genussscheine haben Stimmrecht. mleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. von 1892, 2000 Stück à M. 1000. Zs. am 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1895 in 25 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1. Juli; verstärkte Tilg. vor- behalten. Sicherheit: Kautionshypothek auf Bruchstrasse und Louise etc. zu gunsten der Disconto-Ges., Berlin. Die ältere Anleihe wurde per 1. Juli 1893 gekündigt bezw. war Umtausch gegen Stücke der neuen Anleihe gestattet. Verj. der Stücke: 10 J. n. F. Noch in Umlauf am 30. Juni 1905 M. 1 448 000. Kurs Ende 1896–1905: 100.50, 100.70, 101.50, 100.50, 98.25, 96.75, 99.90, –, 97.60, 100.25 %. Notiert in Berlin. Zahlst.: Gesell- schaftskasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges. (Anleihe der Zeche Wiendahlsbank von 1894: M. 900 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1896 durch jährl. Ausl. von mindestens 3 % ohne Zs. am 1. Nov. auf 2. Jan.; kann ab 2. Jan. 1897 verstärkt werden. Verj. der Coup.: 4 J. n. F. Zahlst.: Berlin und Cöln: A. Schaaffhausen scher Bankverein; Essen:; Ess. Credit-Anstalt; Barop: Kasse der Louise Tiefbau. Noch M. 675 000 in Umlauf.) Üpotheken (Juni 1905): M. 570 293 auf Arb.-Wohnhäuser, verzinsl. zu 4 % bezw. 4½ %. eschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je M. 300 St.-Aktien = 1 St., ebenso jeder Genussschein = 1 St., je M. 300 Prior.-Aktien = 2 St. fewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann bis zu 4 % Vorz.-Div. an Prior.-St.-Aktien, hierauf ordentl. Div. bis zu 10 % an alle Aktien gleichmässig, 5 % Tant. an A.-R. (nach Zahlune von 4 % Div. an alle Aktienarten, ausserdem dem A.-R. ein Fixum von M. 12 000), Rest zur Verf. der G.-V., event. Festsetzung einer Super-Div., an welcher auch die früheren Inhaber aus- geloster Aktien auf Grund ihrer Genussscheine teil haben; die Genussscheine werden —