338 Kohlenbergbau. Rheinische Anthracit-Kohlenwerke in Kupferdreh. Gegründet: 13./12. 1889; eingetr. 21./12. 1889. Letzte Statutänd. 8./12. 1899 u. 15./12. 1900. Zweck: Bergbau, Verarbeitung u. Verwertung der gewonnenen Mineralien. Übernahme u. Fortbetrieb der Steinkohlenzeche Heisinger Tiefbau ab 1./7. 1889 für M. 300 000 in Grund- schulden und M. 1 600 000 in Aktien. Die Ges. besitzt gegenwärtig die Felder Hundsnocken, Abgunst, Flashoff. Zwergmutter, Rauensiepen, Bruchkamp u. Steinkamp, Christian, Rübezahl (dieses 1890 für M. 200 000 neuer Aktien erworben), Bernhard u. Glückstern, Justicia (r. Ruhr- seite), sowie die Geviertfelder Friedrich-Wilhelm, Morgenröthe, Heisinger Vereinigung u. Franz mit 2 Schächten, der eine, Carl Funke-Schacht, 310 m tief, zur Förderung, der andere zur Wasserhaltung u. Wetterführung. Durch Übernahme der gesamten Debit. u. Kredit. letzterer 4 ganz von der Ges. übernommenen Zechen, an denen sie früher mit M. 2 273 328 beteiligt war, ist das Beteil.-Kto ganz in Wegfall gekommen. An Zugängen werden in der Bilanz v. 30./6. 1905 M. 261 856 (M. 482 391 im Vorjahre) verzeichnet, wobei das Grubenberechtsamekto durch Ankauf von Kuxen benachbarter Zechen sich um M. 39 395 vermehrte. Grosse Arb.- Kolonie u. neues Verwalt.-Gebäude. Der Kohlenreichtum in den alten Feldern der Ges. reicht noch für etwa 150 Jahre. Lt. G.-V. v. 15./1. 1900 Erwerb der Zeche Pauline ab 1./1. 1900 gegen Gewährung von M. 1 216 000 Aktien al pari u. weiteren M. 264 000 Aktien à 112.50 %, letztere zur Begleichung der schweb. Schuld, sowie Übernahme von M. 490 000 Grundschuld. Das auf der jetzigen 280 m- Sohle anstehende Kohlenquantum (Anthracit-Kohle) beträgt ca. 4 000 000 t u. ist bei einer Jahres- förderung von ca. 100 000 t noch auf 40 Jahre hinreichend, wobei der auf der tieferen Sohle an- stehende, auf etwa 5 000 000 t zu schätzende Kohlenreichtum gänzl. ausser Betracht geblieben. Einzelberechtsamen der Zeche Pauline, Gustav, der Lange Fritz, Friderica ins Westen, Hugo, Eberhard, Ilandsbraut, ver. Braut, Bräutigam, Spillberg, Braut in Flecksiepen, J acke, Redlichkeit, Käthchen u. Hoffnung ganz, die Kux-Majorität der Berechtsamen Bornerberg, Ludwig ins Westen, Veste-Hoffnung u. Porthof u. ausserd. Beteil. an einer Reihe and. benachbarter Berechtsamen. Die Grubenfelder bedecken mehr als 6 qkm Flächenraum. Mächtigkeit der Flöze insges. 5,02 m. Grundbesitz über Tage 16 ha 80 a 56 qm. Ausser dem Förderschachte ist ein Wasserhaltungs- schacht u. ein zweiter fahrbarer Ausgang vorhanden u. zum Transport der aufbereiteten Kohlen nach Bahnstation Werden eine Otto'sche Seilbahn. Der Wert der Aktiva der Rhein. Anthracit- Kohlenwerke erhöhte sich 1899/1900 durch Erwerb der Zeche Pauline um M. 2 044 965. Die gesamten Anlagen der Anthracit-Kohlenwerke standen 30./6. 1904 mit M. 7 300 314 (M. 7 294 264 im Vorjahre) zu Buche. Gesamtgrundbesitz der Ges. 49 ha mit 40 Wohnhäusern für Beamte und Afbeiter. Die Ges. ist mit 1 % an der 1905 errichteten Rhein.-Westf. Bergwerks-Ges. m. b. H. (Stamm.-Kap. M. 35 000 000) beteiligt. Produktion: 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/01 1901/02 1902/03 1903/04 190405 Förderung . . . t 103 833 123 209 222 727 241 261.229 620 280 859 306 672 319 002 Abaäle.. 11 12 8 208 7 695 209690 263 99% 274 244 92 000 Produktion ab 1899/1900 versteht sich einschl. Zeche Pauline, ab 1902/1903 auch einschl. veche Friedrich Wilhelm, auf der ein neuer saigerer Schacht erst ausgebaut ist. – Beteil- Ziffer beim Kohlen-Syndikat: 360 000 t inkl. Zeche Pauline. Kapital: M. 3 900 000 in 3900 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 800 000, erhöht lt. G.-V. v. 17./5. 1899 um M. 400 000 in 400, ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien, begeben an Arons & Walter in Berlin zu 115 %, angeboten M. 300 000 den Aktionären 6: 1 v. 4.–12./7. 1899 zu 120 %; lt. G.-V. v. 15./1. 1900 um M. 1 700 000 (auf M. 3 900 000) in 1700 Aktien, mit Div.-Ber. ab 1./1. 1900, wovon 1216 bezw. 264 Stück zum Erwerb der Gew. Pauline bei Werden (s. oben) u. M. 220 000 zur Ausführung von Neubauten auf dem alten Werke dienten. Letztere M. 220 000 wurden den Aktionären 10: 1 v. 8.–24./3. 1900 zu 112.50 % angeboten. Hypoth.-Anleihe: Die Ges. kündigte im Dez. 1903 die beiden 4½ % Anleihen von Kupfer- dreh u. Pauline im Gesamtbetrage von noch M. 767 000 zur Rückzahlung auf 1./7. 1904. Zu diesem Zwecke u. zur weiteren Konsolidierung ihrer Schulden wurde eine neue 4 %, zu 102 % rückzahlbare Anleihe von M. 2 500 000 in Stücken à M. 1000 (auf Namen des Essener Bank vereins als Pfandhalter oder dessen Ordre u. durch Indossament übertragbar) aufgenommen. die ab 1907 durch Ausl. von mind. 3 % vor dem 1./10. (zuerst 1906) auf 2./1. getilgt wird: ab 1907 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Zs. 2./1. u. 1./7. Die neue Anleihe ist von der Deutschen Bank und dem Essener Bankverein übernommen worden, die den Inhabern der gekünd. 4½ % Schuldverschreib. den Umtausch gegen die neu zu be- gebenden 4 % Schuldverschreib. angeboten haben. Anmeldungen zum Umtausch v. 2.—=25. I. 1904. Die Einreicher blieben im Genuss der 4½ % Verzinsung bis 1./7. 1904. Auf die zum Umtausch gelangten Schuldverschreib. ist eine Prämie von 1½ u. 2¼ % gewährt. Auf die neuen, nicht zum Umtausch erforderl. Schuldverschreib. sind innerh. derselben Frist Am meldungen zu 101 % angenommen. Die neue Anleihe ist auf den gesamten Bergwerks- . Grundbesitz der Ges. an I. Stelle hypothek. eingetragen. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen aussef Arons & Walter. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Kurs in Berlin Ende 1904–1905: 101.50, – %. Zugelassen Okt. 1904. – Auch notiert in Essen; Kurs da- selbst Ende 1905: 101.75 %. 1 Hypotheken (30./6. 1905): M. 280 464 auf der Arb.-Kolonie zur 1. Stelle, verzinsl. zu 4 , Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.