Kohlenbergbau. 343 Schleswig-Holsteinsche Kokswerke, Aktiengesellschaft in Rade bei Rendsburg. (In Konkurs.) Gegründet: 23./8. 1900; eingetr. 30./10. 1900. Die Anlagen kamen erst 1902 in Betrieb. Am 19./12. 1903 fand Eröffnung des Konkurses statt, da die Zeichnungen auf Vorz.-Aktien ausblieben (s. Kapital). Konkursverwalter: Agent Ant. Martens, Rendsburg. Anmelde- frist bis 12./3. 1904. Erste Gläubiger-Vers. 9./1. 1904; allg. Prüfungstermin 9./4. 1904. Ein- getragene Hypoth. betrugen M. 885 921, Wechsel u. Warenschulden ca. M. 500 000, ausserdem A.-K. von M. 1 600 000; die Aktionäre fallen ganz aus, da nur eine geringfügige Masse vor- handen, die eine Konkurs-Div. von 1½–2 % ergeben wird; verloren gehen im ganzen ca. M. 3 000 000. Die Werke sind im Zwangsverkaufsverfahren verkauft u. wurden von der Firma Anthon & Söhne in Flensburg für M. 150 000 erworben. Das Werk ist jetzt von einer Ges. gepachtet und unter dem Namen Victoria Kokswerke G. m. b. H. (St.-K. M. 240 000) wieder in Betrieb gesetzt. . Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000, erhöht lt. G.-V. v. 24./6. 1901 um M. 350 000, angeboten den Aktionären zu 102.50 %. Die G.-V. v. 15./9. 1903 beschloss Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung der Aktien von 2: 1 auf M. 800 000 und Ausgabe von M. 800 000 neue 5 % Vorz.-Aktien zu pari. Auf diese stand den Aktionären bis 5./10. 1903 Bezugsrecht mit der Massgabe zu, dass die Zeichnung nur bei Bezug von wenigstens M. 600 000 bis 5./10. 1903 nur verbindlich war. Das neu zufliessende Kapital sollte in erster Reihe zur Befriedigung der hypothek. nicht sichergestellten Gläubiger benutzt werden. Die Ges. hatte im Sommer 1903 ein 6 monat. Moratorium nachgesucht, welches 15./12. 1903 ablief, ohne dass eine Rekonstruktion zustande gekommen wäre. Dividenden 1900–1903: 0 %. Direktion: Rich. Starke, Ernst Molzen, Rendsburg. Aufsichtsrat: Vors. Karl Holm, Fabrikbes. Jof. Anthon, Ing. H. Jepsen, Stadrat W. Danielsen, Friedr. Göttsche, Flensburg. 0 7 7 Aktiengesellschaft Ramsdorfer Braunkohlenwerke in Ramsdorf bei Lucka, S.-A. Gegründet: 11./4. 1900 mit Wirkung ab 1./3. 1900; eingetr. 20./2. 1901. Gründer s. 9 ahrg. 1901/1902. Die Bank f. Bergbau u. Ind. in Berlin brachte ihr Ramsdorfer Kohlenunternehmen in die Ges. ein. Zu dem Besitztume der Ges. gehören neben dem Kohlenwerke auch das Rittergut zu Ramsdorf, das Gut Herold, eine Ziegelei und Grundstücke in Grosshermsdorfer, Wilden- hainer, Berndorfer u. Breitinger Flur, sowie eine Geleisanlage von Ramsdorf nach Breitingen. Die Bank für Bergbau u. Ind. erhielt für ihre Einlagen einschl. der Aussenstände M. 2 198 844 = M. 1 702 000. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergwerken, Handel mit Bergwerksprodukten, insbes. Braunkohlen, Briketts, Thon, Sand u. dergl., die Zugutemachung solcher Produkte auf jede Art, insbes. durch Errichtung entsprechender Fabriken u. Anlagen. Im Betriebe sind 2 Förder- schächte; Leistungsfähigkeit der Brikettfabrik 4500 D.-Waggons jährl. Eigener Bahnhof. Zur Abrundung des Besitzes an Kohlenfeld 1903/1904 Ankauf von 14 Acker 98 qR. für M. 22 421. Kohlenförderung 1902/1903 –1904/1905: 2 464 319, 2 694 787, 2 557 142 hl, Brikett- fabrikation: 234642, 316410, 326 036, D.-Ctr., Presssteinerzeugung: 1573 000, 1381 000, 354 000 Stück. Die Gesellschaft ist Mitglied des Verkaufsvereins sächsischer Braunkohlenwerke. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Der weitaus grösste Teil der Aktien befindet sich noch im Besitz der Bank f. Bergbau u. Industrie in Berlin. Es sind Ver- handlungen in die Wege geleitet, die eine Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung der Aktien bezwecken u. eine gleichzeitige Wiedererhöhung. Der Buchgewinn bezw. die neuen Mittel sollen zur Tilg. der vorhandenen Unterbilanz von M. 142 096 u. zu Abschreib. ver- wandt werden. Hypotheken: M. 561 195, davon M. 463 595, verzinsl. zu 3.95 %, übernommen von der Vorbes. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R. E, event. besondęre Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter An- rechnung einer 9) ahresvergütung von M. 7500), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.B. Bilanz am 30. Juni 1905: Aktiva: Bergwerk u. Brikettfabrik 2 257 001, industrielle Vor- räte 54 521, Ziegeleianlage 57 400, Eisenbahnanlage 225 000, Wohnhäuser 81 000, Geschirr 3500, Landwirtschaft 910 401, Bureauinventar 1, Effekten 6000, Kassa 13 887, Debit. 58 692, Hyp.- Amort.-F. 40 900, Verlust 142 096. —– Passiva; A.-K. 2 500 000, Hypoth. 561 195, Kaut. 4300, Kredit. 577 712. Restkaufgelder 207 191. Sa. M. 3 850 398. „ Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: V erlustvortrag 81 424, Betriebs-Unk. 727 970, Hypoth.- 28. 20399, Abschreib. 116575. – Kredit: Ertrag der Ind.: 767 856, do. der Landwirtsch. 22 173, Pacht u. Entschädigung 15 243, Verlust 142 096. Sa. M. 947 368. Dividenden 1900/1901–1904/1905: 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Max Venator. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Rob. Landsberg, Berlin; Stellv. Bankier G. Chrambach, Bankier Boeddinghaus, Bank-Dir. Wald. Grote, Komm.-Rat Alex. Lucas, Berlin; Rechtsanw. Dr. Felix Zehme, Leipzig; Stadtrat Haase, Zeitz.