― Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 349 Nalz-, Kali- ind Galpeter-Bergwerke. Heldburg, Aktiengesellschaft für Bergbau, bergbauliche und andere industrielle Erzeugnisse. Sitz in Hildesheim. Gegründet: 18./12. 1902; eingetr. 9./1. 1903. Gründer: Kaufm. Friedr. Krüger, London; Bergwerks-Dir. Carl Dietz, Peine; Bergwerks-Dir. Th. Nolting, Tiefenort bei Salzungen; Dir. Ewald Engelhardt, Kaufm. Felix Rheinert, Fallersleben. Letzte Statutänd. 27./5. bezw. 20./8.1904 u. 18./2. bezw. 2./9. 1905. Sitz der Ges. bis zu letzterem Tage in Berlin. Zweck: Betrieb von Bergwerken und bergbaulichen und anderen ähnlichen Unternehm. Die Seele bei Gründung des Unternehmens war der Komm.-Rat Jul. Ribbert, der seiner Zeit den ganzen Betrag des A.-K. zeichnete. In die A.-G. wurden damals eingebracht das Kaliwerk Eime, die Gew. Wilhelmshall-Ölsburg u. die Kali-Gew. Bernhardshall; hiervon ist noch weiter unten die Rede. Jul. Ribbert hatte der A.-G. gegenüber sich verpflichtet, die Mittel zum Ausbau der Werke zur Verfüg. zu stellen. Diese V erpflichtung zu erfüllen war dem Kontrahenten unmöglich, und er liess sich deshalb in Acceptverbindlichkeiten ein, in welche die Firma Moritz Ribbert in Hohenlimburg i. W. verwickelt wurde. Schliesslich flüchtete jul. Ribbert nach London in der Hoffnung, dort Heldburg-Aktien verkaufen und so seinen Verpflichtungen nachkommen zu können. Diese Erwartung schlug indes fehl, doch kam eine Auseinandersetzung mit der Firma Moritz Ribbert zustande. Letztere erhielt den ganzen Besitz des Jul. Ribbert an Heldburg-Aktien u. trat dafür in die Verpflichtung ein, die Jul. Ribbert dem Heldburger Werke gegenüber eingegangen war. Über die Verhältnisse der Ges. im I. Geschäftsjahre 1903 verlautet: Die erste Rate des A.-K. von M. 22 000 000 wurde am Gründungstage mit 25 % bar eingezahlt. Weitere Einzahl. mit je 25 % folgten 23./12., 29./12. 1902 u. 2./1. 1903. Die Ges. erwarb von Komm.-Rat Jul. Ribbert bis auf je einen die Kuxe der drei obengenannten Gew., wobei Inferent, wie gesagt, die Ver- bpflichtung zum betriebsfähigen Ausbau der Werke bis zum Kostenbetrage von M. 5 000 000 übernahm. — Der Besitz der Gew. Heldburg ist mit einer Oblig.-Anleihe von M. 500 000 belastet, welche erst 1907 rückzahlbar ist. Es ist jedoch beabsichtigt, die Rückzahl. schon früher zu bewirken. Ebenso ruht auf dem Besitz von Wilhelmshall eine Hypoth. von M. 500 000. ür beide Hypoth. steht Komm.-Rat Jul. Ribbert mit M. 1 046 500 (M. 1 000 000 Kapital plus M. 47 000 Zs.) belastet. Nachdem in mehreren G.-V. (zuletzt v. 18./2. 1905) die von der früheren Verwalt. für 1903 aufgestellte Bilanz Genehm. nicht gefunden hatte, wohl aber ein neuer A.-R. gewählt war, unterzog dieser den ganzen Gründungsakt der Ges. u. die Vorgänge bei demselben einer Revision u. kam dabei zu der Überzeugung, dass s. Z. eine erhebl. Über- gründung stattgefunden. In der G.-V. v. 2./9. 1905 wurden deshalb Regressansprüche gegen Ribbert und die ganze frühere Verwalt. (Vorst. u. A.-R.) in Höhe von M. 14 016 576 geltend gemacht u. angeführt, dass bei Erricht. der Heldburg-Ges. unter dem Mantel der Geldgründ. rechtswidrig eine Sachgründ. vorgenommen wurde. Die damals zu wenig geleisteten Einzahl. seien jetzt seitens der Ges. nachzufordern. Aus der mit M. 22 000 000 erfolgten Übergründ. stehe der Ges. ein Anspruch von M. 11 000 000 zu, u. ebenso sei die Verschenk. von M. 2 000 000 seitens Ribberts anzufechten u. ihre Berechtig. zu bestreiten. Es sei Pflicht der Ges. „ die- jenigen Persönlichkeiten regresspflichtig zu machen, die das Unternehmen durch die Über- wertung der eingebrachten Objekte geschädigt haben. Dem A.-R. wurde für 1904 eine Ge- samtvergüt. von. M. 25 000 zugesprochen, wobei aber betont wurde, dass dies ohne jedes Präjudiz geschehe für diejenigen Ansprüche, die gegen einzelne Mitgl. des A.-R. zu erheben sein werden. Die Bilanz für 1903, welche der frühere Gen.-Dir. Albrecht dem A.-R. s. Z. vorgelegt, ist von dem neuen A.-R. gleichfalls einer Nachprüf. unterzogen. Auf Grund der dabei zu Tage getretenen Differenzpunkte erklärte der A.-R. sich ausserstande, die Genehm. ames Abschlusses, in dem die eingebrachten Kuxe zum Erwerbspreis von M. 21 750 000 und die Forder. an Komm.-Rat Jul. Ribbert in voller Höhe stehen blieben, ohne Stellung von Rückl. zu befürworten. Zwar erscheine es nicht möglich, schon 1905 genau festzustellen, welchen Wert die Kuxe haben oder erhalten noch welcher Betrag vom Komm.-Rat Jul. Hibbert zu erlangen sein wird. Allein für Ende 1903 u. 1904 könne an dem Erfordernis emer sehr erhebl. Rückstell. kein Zweifel sein und diese sei mit M. 7 000 000 festzusetzen. Einschl. dieses Betrages u. des Verlustes aus 1903 von M. 24 041 schloss das Jahr 1904 mit M. 7049 387 Verlust, wovon M. 70 346 reiner Betriebsverlust aus 1904. Mit diesen Ziffern fand die Bilanz für 1904 u. ebenso die für 1903 in der G.-V. v. 2./9. 1904 Genehm., die Ent- lastung dagegen wurde mit Rücksicht auf oben geschilderte Vorgänge der gesamten früheren Verwalt. verweigert. Dem neuen A.-R. wurde die Ermächtig. erteilt, einen Vergleich mit dem Komm.-Rat Jul. Ribbert herbeizuführen. Gegen die Beschlüsse wurde Protest erhoben. Zu erwähnen ist noch, dass der Ges. M. 1 500 000ihrer Aktien aus Ribbertschem Besitz zur erf. gestellt sind: bezügl. der Verteil. aus dem Erlös dieser Aktien ist zwischen der Ges., der Eirma Moritz Ribbert bezw. deren Rechtsnachfolger u. A. Friedheim & Co. G. m. b. H. ein Vergleich zustande gekommen u. von der G.-V. v. 2./9. 1905 genehmigt. Danach sind der Ges, etwa M. 209 000) bar zugeflossen, auch sind seit Abschluss des Vergleiches Masch.