350 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. im Vergleiche von rund M. 400 000 von der Firma Friedheim & Co. an die Ges. geliefert. worauf die der Firma Friedheim übergebenen M. 750 000 Aktien verrechnet wurden. Die Beträge sind dem Kto Jul. Ribbert gutgebracht. Über die Eigentumsansprüche an adis M. 1.500 000 Aktien werden die Gerichte zu befinden haben. Über die 3 Werke der Ges. ist dem Bericht des neuen Vorst. K. Ermisch im Sommer 1905 zu entnehmen: Die Gew. Heldburg bei Salzungen begann ihre Produktion am 12.7. 1903. Im Kali-Syndikat ist sie mit einer Jahresquote von 50 000 dz Chlorkalium u. 300 000 dz Karnallit beteiligt (19.16 Tausendstel), jedoch arbeitet Heldburg z. Zt. noch nicht auf Basis dieses Übereinkommens. Der grösste Teil der Jahresproduktion an Karnallit findet vielmehr nach einem bis Ende 1906 lauf. Kontrakt Abnahme bei der Firma F. Lenders & Co. in London. während ein kleinerer Teil der Karnallitproduktion u. die gesamte Chlorkaliumproduktion bis 1909 auf Grund von weiteren Einzelkontrakten ebenfalls verkauft ist. Die chem. Fabrik erzeugt Chlorkalium von 75–80 %. An Rohsalz der Gruppe IV des Kali-Syndikats gelangen monatl. etwa 2500 dz zum Versand. 1904 betrug die Produktion 78 146 dz Chlorkalium Zu 80 % u. 451 909 dz Karnallit. Die Grube baut auf 2 Lagern. Das untere, im Durchschnitt etwa 1,70 m mächtige Lager ist durch die 321 m-Sole aufgeschlossen mit doppelter Edelsal-- schicht (Karnallit u. Hartsalz) ausgebildet u. voraussichtl. auf eine lange Reihe von Jahren Hauptgegenstand des Betriebes. Das obere Kalisalzlager besteht aus Hartsalzen, die sich für den Rohsalzversand eignen. Der Betriebsgewinn der Gew. Heldburg für 1904 wird mit M. 402 345 ausgewiesen, wovon Unk., Provis. u. Rückstell. M. 115 041 u. Abschreib. M. 125 407 erforderten, so dass sich ein Reingewinn von M. 161 896 aus der Gew. ergab. Jetzt sind eine Reihe von Neuanlagen u. Verbesser. geplant, für die ein Aufwand von M. 200 000 vorgesehen ist. Die gegenwärtig M. 10.44 Ppro dz 80 % Chlorkalium betragenden Selbstkosten sollen sich hierdurch um wenigstens M. 0.40 reduzieren, so dass in der Fabrik eine Ersparnis von M. 30–40 000 erwartet wird. Auf der Gew. Frisch Glück bei Eime wurde mit der abfallenden Strecke bei 141 m das Liegende (Steinsalz) des zweiten Kalilagers erreicht, das einen Karnallit von durch. schnittl. 15.8 % führt. Die Mächtigkeit der Karnallitschicht berechnet sich auf 11 m. In dem oberen Kalisalzlager auf der 675 m-Sole, das einen Karnallit von 16.5 % aufweist, sind augenblickl. im ganzen 157 streichende m aufgefahren bei einer mittleren Lagermächtigkeit von 7 m. Jetzt sollen Wege gesucht werden, um die wichtigen Hartsalze aufzufinden. Die Mühleneinricht. wurde 1905 fertiggestellt u. mit dem Vermahlen des Karnallits begonnen. Die erste Ladung Karnallit wurde 7./8. 1905 ausgeführt. Lt. Syndikatsvertrag v. 14./11. 190 ist das Syndikat verpflichtet, der Gew. Frisch Glück Karnallit im Höchstquantum von 1000 d: bro Tag abzunehmen. Für die Chlorkaliumfabrik sind die Erdarbeiten begonnen worden. In Wilhelmshall (die ausserord. grosse Gerechtsame dieser Gew. erstreckt sich über 27 000 Morgen in Braunschweig u. Hannover) war im Aug. 1901 infolge eines Soledurch- bruches das Abteufen eingestellt worden. Nach dem Übergang des Unternehmens an Held- burg wurde ein nochmaliger Versuch vorgenommen, die in den Schacht eingebrochene Lauge durch Sümpfen zu entfernen aber erfolglos. Infolgedessen entschloss man sich zu einer Abdichtung unter Wasser, u. zwar unter Anwendung einer Senkkuvelage. Die un- gefähren Kosten des Trockenlegungsversuches belaufen sich auf M. 38 000, wozu, wenn der Versuch glückt, für den definitiven Ausbau mit Tübbings etwa M. 100 000 kommen. Kapital: M. 22 000 000 in 22 000 Aktien à M. 1000. Zur Deckuug der Geldbedürfnisse für den Bau der chem. Fabrik auf Frisch Glück, sowie für den Schachtbau in Wilhelmshall. ferner zur Abstoss. der auf den Gew. lastenden Hyp. beabsichtigt die Ges. eine Anleihe von M. 3 200 000 aufzunehmen, zu deren Sicherheit sie ihre sämtl. Werke solidarisch verpfänden will. Die Ges. ist dieserhalb bereits mit Finanzinstituten zu einem Einverständnis gelangt. Zunächst soll die G.-V. v. 21./2. 1906 über Erhöhung des A.-K. um M. 400.000 beschliessen. Hypotheken: M. 500 000 auf Wilhelmshall, M. 500 000 Oblig. auf Heldburg, M. 46 500 Öblig. auf Saline OÖlsburg (s. auch oben). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie –1 t. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Kuxe Heldburg, Wilhelmshall u. Frisch Glück 21 750 908, Mobil. 6560, Kassa 793, Komm.-Rat J. Ribbert, Ausbaukto Frisch Glück 3 042 684, do. Wilhelms- hall 1 819 450, Debit. 1 056 920, Kali-Syndikat Depotkto 7800, Komm.-Rat J. Ribbert Hypoth. 1 047 000, Frachten-Res. 11 213, Verlust 7 094 387. – Passiva A.-K. 22 000 000, Res. für Kuxe u. Forder. an Komm.-Rat J. Ribbert 7 000 000, Gew. Wilhelmshall Hypoth. 547 000, do. Held- burg Oblig. 500 000, Kontokorrentkto Komm.-Rat J. Ribbert 3 840 201, Kredit. 1 905 662, Frachten-Res. 44 852. Sa. M. 35 837 715. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 7 024 041, Frachtverlust 42 168, Ab- schreib. auf Mobil. 1640, Prozesskosten 46 256, Accept-Kommissionskto 28 264, Zs. u. Provis. 16 680, Gehälter 35 292, Steuern 16 178, Miete 2444, Handl.-Unk. 36 860, Kursverlust 6460. — Kredit: Gewinn aus Gew. Heldburg 161 896, Verlust 2 094 387. Sa. M. 7 256 283. Kurs: Infolge der oben geschilderten Verhältnisse der Ges. hat sich in den Aktien im freien Verkehr (also ohne offizielle Notiz) ein lebhafter Verkehr entwickelt. Ende 1905 fanden Umsätze zu 85 % in Berlin statt. Dividenden 1903–1904: 0, 0 %. 3 Direktion: Dipl. Berg-Ing. Karl Ermisch. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Max Kempner, Rittergutsbes. Dr. M. Schöller, Berlin; Rechtsanw. u. Notar Dr. Rich. Huch, Braunschweig: Gen.-Konsul Franz Lenders, London; Assessor à. D. Otto Schneider, Komm.-Rat Leeser,