Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. 539 Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstück 146 678, Gebäude u. Anlagen 704 405, Sschwimmdock 279 492, Anschluss-, Betriebs- u. Krangeleise 106 541, Masch. u. Kräne 242 043, Inventar u. Werkzeug 78 188, Material. 52 966, im Bau befindl. Schiffe 41 648, Debit. 29 782, Bankguth. 188 867, Kassa 1155. – Passiva: A.-K., eingezahlt 1 600 000, R.-F. 19 163, An- zahlungen 8133, Kredit. 244 469. Sa. M. 1 871 765. Dividenden 1903 –1904: 0, 0 % (Baujahre). Direktion: Ing. Hans L. Schultz. Prokuristen: Ober-Ingenieure Cornelis Sombeek, Frz. Windhorst. Aufsichtsrat: Vors. Paul G. Roer, Bentheim; Stellv. Bergrat Ed. Kleine, Dortmund; Stadtrat u. Konsul Bernh. Drerup, Münster i. W.; Oberbürgermeister Leo Fürbringer, Dr. Zorn, Emden; Konsul Max Esser, Elberfeld; Geh. Komm.-Rat W. Spemann, Stuttgart. Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft in Flensburg. Gegründet: 3./7. 1872; eingetr. 12./7. 1872. Letzte Statutänd. 26./9. 1900. Zweck: Neubau u. Reparatur von Schiffen u. Fahrzeugen aller Art, Dockbauten, Masch.-Bau, Kesselschmiede, Giesserei etc., sowie Dock- u. Schiffahrtsbetrieb. Beamte, Meister u. Arbeiter bis zu 3000. Die Ges. hat nunmehr die projektierte neue Werftanlage vollständig ausgebaut u. neben der alten in Betrieb genommen. Zur Ablieferung kamen 1900/1901–1903/1904: 7, 8, 7, 14 Schiffsneubauten und –, 1, 2 (Hälften), 1 (Sektion) Schwimmdocks mit 40 015, 30 750, 35 906, 36 967 Br.-Reg.-Tons; das Schwimmdock der Ges. nahm 1904/1905 73 Schiffe auf (100 im Vorjahre). Seit Bestehen der Ges. bis Ende Juni 1905 sind von ihr im ganzen 248 Dampfer Segler und Leichter, Schwimmdocks mit 473 401 Br.-Reg.-Tons fertiggestellt. Arbeiterzahl 1904/1905 durchschn. 2275 Mann, Löhne M. 2 720 940. Die Werft hat eigenen Grundbesitz von rund 102 000 qm und ein Benutzungsrecht auf das der Wasserfläche durch Aufschüttung abgewonnene Areal von rund 76 800 dm. Die Anlagen befinden sich unmittelbar an der für grosse Seeschiffe erreichbaren Flensburger Föhrde und sind durch eigenes Geleise mit der Hafenbahn und dem Eisenbahnnetz direkt verbunden. Dem Betriebe dienen 430 Eisen- u. Holzbearbeitungsmasch., 9 Dampf- u. Luft- druckhämmer, 1 grosser Uferkran von 100 t Tragfähigkeit, 1 elektrisch betrieb. Uferkran von 10 t Tragfähigkeit, 68 Lauf-, Schwing- u. fahrbare Dampfkräne, 14 Gebläse, 3 grosse Cupol- öfen, 2 Platten- u. 3 Winkel-Glühöfen etc. Ausser einer Reihe Motoren sind im Betriebe ver- wendet: 19 stationäre Dampf-, Druck-, Kraft- u. Lichtmasch. von 2000 ind. HP. mit 12 Dampf- kesseln. Die Beleuchtung ist durchweg elektrisch. Das Etabliss. umfasst die eigentl. Schiffsbau-Abteilung, dann Schlosserei, Schiffsschmiede, Sägemühle, Tischlerei, Bildhauerwerkstatt und Malerei, Blockmacher und Riggerwerkstatt, 6 Helligen und ein einseitig offenes Schwimmdock. Das Schwimmdock besteht aus 2 Hälften von je 140 Fuss Länge u. kann Schiffe bis zu 3500 Br.-Reg.-Tons aufnehmen. Hieran schliesst sich die Maschinenbau-Abteilung Kesselschmiede, Modelltischlerei, Giesserei, Masch.- und Kupferschmiede. Die Werft hat zus. 65 Gebäude u. Lagerschuppen. Abschreib. bis Ende Juni 1905 M. 4 027 227. Die Anlagekonten wiesen 1902/1903 hauptsächlich infolge Ausbaues der neuen Werft M. 1 324 869 Zugänge auf, 1903/1904–1904/1905 wurden für Neuanlagen M. 524 725, 399 363 ausgegeben. Das Erträgnis 1904/1905 wurde durch einen 14 wöchigen Arbeiter- streik stark beeinträchtigt. Kapital: M. 3 300 000 in 2200 Aktien Ser. I–V (Nr. 1–2200) à M. 1500. Urspr. M. 675 000, erhöht 1874 um M. 675 000, 1875 um M. 420 000 (auf M. 1 770 000), weiter erhöht l1t. G.-V.-B. vom 27. Febr. 1891 um M. 240 000, angeboten den Aktionären zu 110 %. Die Erhöhung diente zum Bau einer Dockanlage. Ferner lt. G.-V.-B. vom 7. Juni 1900 noch M. 1 290 000 (auf M. 3 300 000) in 860 Aktien zu M. 1500 mit halber Div.-Ber. für 1900/1901, übernommen von der Filiale der Dresdner Bank zu Hamburg zu 162.50 %, angeboten davon 670 Stück den Aktionären 15.–29. Juli zu 165 % Zs. franko Zs. per 30. Juni 1900, anderweitig 367 Stück zur Subskription aufgelegt durch genannte Bank am 16. Nov. 1900 zu 180.50 %. Die Erhöhung von 1900 war bedingt durch die gesteigerten Ansprüche, die sowohl hinsichtlich der Zahl als der Grösse der Schiffe gestellt werden und diente zur Erweiterung der Werftanlage. Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ 0% Teilschuldverschr. lt. G.-V. v. 26./9. 1903, Stücke (Nr. 1–3000) M. 1000, auf Namen der Fil. der Dresdner Bank in Hamburg als Pfandhalterin. Zs. 1./2. u. 1./S. Lilg. zu pari von 1906–1923 durch jährl. Ausl. im Mai auf 1./S.; verstärkte Tilg. bezw. gänzl. Künd. ab 1910 zulässig. Sicherheit: Hypoth. von M. 3 000 000 zu gunsten obengenannter Bank auf den Immobiliarbesitz nach M. 183 532. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst. wie bei Div. exkl. Max Magnus. Die Aufnahme der Anleihe erfolgte zur Einlös. der restl. M. 740 000 der alten 4½ % Oblig.-Schuld u. zur Erweiterung der Anlagen u. Verstärk. der Betriebsmittel. Kurs Ende 1904–1905; In Berlin: 103.80, 103 %. – In Hamburg: 103, 103 %. Zulass. in Hamburg u. Berlin erfolgte im Jan. 1904; eingeführt 15./1. 1904 zu 101.75 %. Die Anleihe ist seit Jan. 1905 voll begeben. Hypothek: M. 183 532.34, verzinslich zu 4 %, zur ersten Stelle zu gunsten der Stadtgemeinde FPlensburg als Kaufpreis auf die von der Stadtgemeinde s. Z. erworbenen Grundstücke. Hiervon können M. 8360 am 1. Juli 1918, M. 25 520 am 1. Okt. 1918, M. 360 am 1. Jan. 1920 und M. 48 820 am 1. Juli 1921 mit 6 monat. Frist gegenseitig gekündigt werden, während für die restlichen M. 100 472.34 eine Kündigung nicht vereinbart ist. 0 a