1 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 625 Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Trier. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. dewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen jährl. Vergütung von M. 300 an jedes Mitglied), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Bergwerke 94 000, Grundeigentum 1500, Gebäude 3700, Masch. 200, Mobil. 80, Kassa 938, Wechsel 200, Debit. 59 180, Effekten 20 400, Depositen 25 000, Vorräte 19 824. – Passiva: A.-K. 200 000, R.-F. 6294, Delkr.-Kto 5000, Kredit. 2370, Gewinn 11 358. Sa. M. 225 022. Gwinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Steuern 7992, Pachten 780, Versich. 3757, Abschreib. 4744, z. Delkr.-Kto 500, Gewinn 11 358. – Kredit: Vortrag 553, Bruttogewinn 28 579. Sa. M. 29 132. Dividenden 1891–1904: 0, 8, 3, 0, 0, 0, 0, 5, 8, 6, 5, 5, 7, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: C. Schmidt. Aufsichtsrat: Vors. Fr. Marx, O. Allolio, Adolf Marx, Pedro Süss. Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke ete. Rheinisch-Westfälische Kalkwerke in Dornap mit Betriebsstellen in Hochdahl, Neanderthal, Elberfeld, Wülfrath, Barmen- Rittershausen, Hofermühle, Ober-Hagen, Letmathe u. im Hönnethal. Gegründet: 9./7. 1887 unter der Firma „Dornap-Angerthaler A.-G. für Kalkstein- u. Kalk- industrie', seit 30./6. 1888 unter obiger Firma. Letzte Statutänd. 28./11. 1899. Zweck: Betrieb von Kalkstein- u. Dolomitbrüchen, Weiss-, Wasserkalk- u. Sinterdolomit- Brennereien, Ringofenziegeleien, Thon- u. Sandgruben, sowie allen aus diesen Betrieben sich ergebenden Nebenzweigen. Die Ges. besass bis inkl. 1895/96 ein Kalksteinareal von ca. 415 ha mit 37 Kalköfen, 1 Chamottefabrik u. 1 Repar.-Werkstätte etc. im Anschaff.-Werte von M. 7 108 933. Die G.-V. v. 29./6. 1896 beschloss Ankauf gleichartiger Betriebe, u. zwar der Werke: Ferd. Stöcker in Dornap-Hahnenfurth, Lipken & Kampermann in Elberfeld, H. Meyberg-Düsseldorf- Dornap, Heinr. Rossmüller-Wülfrath, Gebr. Hein-Wülfrath, Hagener Kalkwerke in Oberhagen, A. Wicking & Co. in Letmathe, Hohenlimburg u. Iserlohn u. H. Schlenkhoff in Letmathe u. Hohenlimburg mit 274 ha Grundbesitz für M. 4 233 000 in Aktien u. M. 2 500 000 bar. Die G.-V. v. 14./7. 1897 beschloss Ankauf der Hessmannschen Kalkwerke im Hönnethal bei Menden für M. 3 000 000 bar, aufgebracht durch die Anleihe II u. M. 350 000 in Aktien. 1898 kaufte die Ges. von der A.-G. Schalker Gruben- u. Hüttenverein in Gelsenkirchen deren in Ostrich be- legenes bedeutendes Kalksteingelände, welches unmittelbar an den Letmather Besitz der Ges. stösst u. zahlte dafür anteilig M. 150 000 in jungen Aktien. 1898/99 Ankauf der Güter Langen- dorf bei Dornap u. Neuenhof im Angerthal. Im Angerthal sind grosse Neuanlagen mit Bahn- anschluss zum Versand von Kalksteinen getroffen; dieselben sind Ende Sept. 1903 in Betrieb gekommen. Auf Versandstation Hofermühle im Angerthal ist ein Ringofen mit 40 t Tages- leistung errichtet, ein zweiter ist im Bau begriffen. 1200 m östlich Hofermühle ist 1905 ein zweiter Kalksteinbruch, der Eisenbahnanschluss erhalten hat, erschlossen. Der Besitz der Ges. im Angerthal ist 1903 durch Ankauf von ca. 30 ha auf 233 ha arrondiert; dazu wurden 1904 am Bahnhof Flandersbach Grundstücke und 42,76 a in den Gemeinden Letmathe, Menden u. Wülfrath erworben, wogegen in Delstern b. Hagen 52,17 a vorteilhaft verkauft wurden. Der Grundbesitz Flandersbach fand 1905 durch Ankauf von 25 736 qm eine Erweiterung. In Dornap wurde 1902/1903 eine Anlage zur Herstellung von Cementkalk, bei Station Aprath auf einem daselbst erworb. Terrain mit Wohnhaus u. Fabrikgebäude 1905 eine Ringofenanlage mit 100 t täglicher Arbeitsleistung errichtet. Ohne die neu erworbenen Güter u. die Grundstücke der Hönnethaler Kalkwerke u. des Ostricher Geländes erstreckt sich der Grundbes. der Ges. auf über 714 ha Kalkstein- u. Dolomit- felder, 66 643 m Schmalspur- u. Normalspurgeleise mit Zubehör, 40 Kalköfen, eine grosse Re- bparaturwerkstätte, ein Direktionsgebäude, zahlreiche Beamten- u. Arb.-Häuser, eine Sägemühle u. 2 grosse dreiflügelige Ringöfen; ferner im Hönnethal 87 ha, eine 7 km lange normalspur. Privatanschlussbahn an Bahnhof in Menden u. mehrere Kilometer Schmalspurbahnen u. 2grosse dreiflügelige Ringöfen. In Letmathe wurden 1899/1900 grössere Ländereien hinzuerworben, 1905 durch Ankauf eines Kalksteinbruchs arrondiert und ist in Verbindung hiermit an der linken Lenneseite eine Rundbahn mit Lokomotivbetrieb, an der rechten Seite eine 700 m lange Drahtseilbahn errichtet. Ferner wurde in Letmathe im Okt. 1901 eine grosse, 1905 durch Anfstellung von Reserveöfen erweiterte Dolomitbrennerei in Betrieb gesetzt u. 1903 2 bau- fällige Kalkringöfen zu einem grossen Langofen mit 120 t Tagesleistung vereinigt. Im Hönne- thal sind 1905 an 36 496 aqam Terrain mit Wohnhaus u. Fabrikgebäude u. einer zur Er- zeugung des elektrischen Stromes für die dortigen Betriebsanlagen mehr als ausreichenden Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1905/1906. II. 40