Fabriken für Chemikalien etc. 743 zur gewerblichen Anwendung der Kohlensäure dienenden Maschinen „Gefässe und Apparate; insbesondere Erwerb und Fortbetrieb des bisher von dem Fabrikanten Dr. W. Raydt in Stuttgart betriebenen Kohlensäurewerks Eyach in Eyach bei Börstingen, O.-A. Horb, und der Kohlensäureapparate- und Stahlflaschen-Geschäfte in Stuttgart und München. Geschichtliches: Die Ges. übernahm von Dr. Wilh. Raydt in Stuttgart mit der Firma „Kohlensäure-Industrie Dr. Raydt“ dessen in Eyach, Stuttgart und München betriebene Geschäfte, im einzelnen: a) den durch Vertrag zwischen Dr. Raydt und der Fürstlich Fürstenbergischen Standesherrschaft Donaueschingen vom 21./25. Juni 1898 für den ersteren begründeten Anspruch auf Übereignung der zum Kohlensäurewerk Eyach ge- hörigen, bisher im Eigentum der Fürstlich Fürstenbergischen Standesherrschaft ge- standenen, auf Markung Börstingen, O.-A. Horb, gelegenen Grundstücke und Gebäude, ferner die zum Kohlensäurewerk Eyach gehörige Lokomobile Nieder- und Hochdruck- gasleitungen, Kompressionsanlagen mit allen dazu gehörigen maschinellen Einrichtungen, das auf staatlichem Grund und Boden neben der Eisenbahnstation Eyach stehende Ab- füllgebäude samt maschinellen Einrichtungen und Geleiseanschluss, b) sämtliche im Kohlensäurewerk Eyach und in den Dr. Raydt'schen Kohlensäureapparate- und Stahl- flaschengeschäften zu Stuttgart und München befindlichen Stahlflaschen, Maschinen und Einrichtungen, Vorräten, c) das Deutsche Reichspatent Nr. 92 792 „Sättigungsapparat mit Filter“, sowie die Patentanmeldung Nr. 17 634 und die Gebrauchsmusteranmeldungen Nr. 1190–1194, gegen Überlassung von 150 Aktien der Ges. à M. 1000 und Barzahlung von M 645 314.63 samt 4 % Zinsen vom 1. Juni 1898 ab. Kapital: M. 1 312 500 in 1311 Aktien à M. 1000 u. 1 Aktie à M. 1500, sämtl. abgestempelt. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 30. April 1900 um M. 250 000. Die G.-V. V. 24./6. bzw. 25./9. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 437 500 auf M. 1312500 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4:3, Frist bis 31./1. 1906. Die Herabsetzung war nötig, um den durch die Aufgabe der Berliner u. Wiener Niederlassungen herbei- geführten Verlust zu beseitigen u. um einen Disp.-F. zu schaffen, der es ermöglicht, der auf dem Kohlensäuremarkte bestehenden Krise zu begegnen. Geschäftsjahr: Kalenderj., früher 1./11.–31./10. Das Geschäftsjahr 1901/1902 lief v. 1./11. 1901 bis 31./12. 1902. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom Übrigen bis 4 % erste Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. etc., etwaige Dotation an Pensions- und Unterst.- Kassen, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kassa 5857, Wechsel 1717, Debit. 191 785, Waren 84 746, Immopil. 660 869, Rohrleitung 26 697, Masch. 160 156, Tankwagen 93 642, Kohlensäureflaschen 132 029, do. Ventile 50 035, Material. 2420, Utensil. 14 966, Fuhrwesen 2416, Verlust 308 025. — Passiva: A.-K. 1 750 000, R.-F. 14 374, Spec.-R.-F. 40 000, Kredit. 73 730, alte Div. 50, Bankkredit 154 422, Vortrag a. 1903 2784. Sa. M. 2 035 360. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust auf Kühlanlagen-Kto 14 880, Zs. u. Diskont 3661, Unk. 276 260, Abschreib. 237 081. – Kredit: Gewinn auf Waren 223 857, Verlust 308 025. Sa. M. 531 882. Dividenden: 1898/99–1901/1902: 6 % P. r. t., 0, 2, 5 %; 1903–1904: 0, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: J. F. Heussler, Alfr. Raydt. Prokurist: Carl Haussmann. Aufsichtsrat: Vors. Rentner Rud. Dacqué, Frankf. a. M.; Stellv. Dr. Fritz Hauff, Stutt- gart; Rud. Bassermann, Mannheim; Gen.-Dir. Komm.-Rat Carl Eswein, Ludwigshafen a. Rh.: Rechtsanw. Dr. Rich. Schall, Leipzig; Präsident der Fürstl. Fürstenberg'schen Kammer Dänzer. Donaueschingen; Bankier Dr. H. Thalmessinger, Regensburg. Zahlstellen: Stuttgart: Gesellschaftskasse; Ludwigshafen: Pfälz. Bank u. deren Filialen; Regensburg: Hugo Thalmessinger & Co. Chemische Produktenfabrik (Fabriques de produits chimiques de Thann et de Mulhouse) in Thann i. Els., mit Zweignied erlassung in Mülhausen i. Els. Gegründet: 1872. Letzte Statutänd. v. 23./3. 1900. Zweck: Fabrikation chem. Produkte. Das Etablissement in Mülhausen wurde 1884 erworben. Lapital: M. 2 640 000 (= frs. 3 300 000) in 660 Nam.-Aktien à M. 4000 (= frs. 5000). Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Spät. im Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. eyinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. (ist erfüllt), 5 % erste Div., hiernach vom Überschuss 1) die auf alle Rechnungen der Fabrikarbeiter zu verteilenden Anteile, deren Grösse durch den A.-R. zu bestimmen ist und nicht weniger als 3 % betragen soll, 2) für die Vorstandsmitglieder und Angestellten die Anteile, wie solche den Betreffenden nach rmessen des A.-R. von diesem zugebilligt werden, der hiernach verbleib. Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1905: Aktiva: Grundstücke u. gewerbl. Inventar 2 161 295, Grund- stücke Mertzau 146 069, Kassa 11 609, Wechsel u. Rimessen 63 063, Debit. 1 282 836, Vorräte 3343 361. – Passiva: A.-K. 2 640 000, R.-F. 264 000, ausserord. do. 264 000, do. Zs. 10 560, ens.-F. 132 800, Kredit. 1 529 476, Übertrag. v. 1903–1904 25 801, Gewinn 95598. Sa. M. 4 962 235.