764 Dünger- und Leim-Fabriken. Wilhelmsburger Chemische Fabrik Hamburg, Sitz der Direktion und Fabrik in Wilhelmsburg (Elbe). Gegründet: 27./11. 1872 unter der Firma „Chemische Fabrik auf Wilhelmsburg bei Hamburg“, abgeändert wie obenstehend am 30./10. 1877. Letzte Statutänd. 13./6. 1899. Zweck: Herstellung von Leim, Dünger u. anderen chemischen Produkten. Die Ges. ist seit 1./1. 1897 alleinige Eigentümerin der Wilhelmsburger Sulfatfabrik (früher Hüttner) G. m. b. H. Die ungünstige Preislage der Rohware und Fabrikate hat auch den Gewinn 1904/1905 bedeutend geschmälert. Kapital: M. 412 000 in 390 Vorz.-Aktien Lit. A (Nr. 1–390) u. 22 St.-Aktien à M. 1000. Das urspr. Kapital betrug M. 600 000, wurde dann auf M. 750 000 erhöht. Lt. G.-V.-B. v. 17./10. 1891 sind 500 Vorz.-Aktien à M. 1000 im Umtausch gegen Rückgabe je 1 alten Aktie zu M. 1500 u. Zuzahlung von M. 300 ausgegeben worden. Erstere haben Vorrechte auf 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungsanspruch und bei einer event. Auflösung auf vorzugsweise Befriedigung. Von den 110 Stück nicht in Vorz.-Aktien umgewandelten St.-Aktien sind je 5 Stück zu- sammengelegt worden, die gegen eine neue St.-Aktie umgetauscht wurden. Lt. fernerem Beschluss der G.-V. vom 30. Okt. 1896 konnten die Inhaber der Vorz.-Aktien eine Einzahlung von M. 200 per Aktie gegen 5 % Schuldscheine leisten; diejenigen Vorz.-Aktien, auf welche diese Einzahlung nicht geleistet wurde, sollten in St.-Aktien umgewandelt werden. Von diesem Rechte haben bis zum 1. Dez. 1898 sämtl. 390 Vorz.-Aktien Gebrauch gemacht. Hypothekar-Anleihe: M. 250 000 in 4½ % Partialobligationen von 1886, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Tilgung ab 1887 durch jährl. Ausl. von 2 % und ersparten Zinsen im März auf 1. Juli. Sicherheit: Immobilienbesitz der Ges. auf Wilhelmsburg. Pfandhalter: Vereinsbank in Hamburg. Noch in Umlauf am 30./6. 1905 M. 90 000. Schuldscheine: M. 78 000 in 390 Stücken à M. 200, verzinslich zu 5 %. Zahlstelle: Hamburg: Jos. L. Levy & Co. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vom verbleib. Überschuss 6 % Div. an Vorz.-Aktien Lit. A, sowie die aus früheren Jahren etwa rückständigen Vorzugs-Div., dann vertragsm. Tant. an Vorst., vom Rest 4 % Div. an Vorz.-Aktien und St.-Aktien, vom Ubrigen 5 % Tant. an A.-R. ausser einem Jahresgehalt von M. 6000; falls bei Einstellung dieses Gehaltes in die Jahresabrechnung nicht eine Div. von mindestens 6 % für die Vorz.-Aktien zur Verteilung gelangt, ermässigt sich das Jahresgehalt auf M. 4000; Uberrest Super-Diy, an beide Aktienarten gleichmässig. Soweit ein Vorz.-Div.-Schein mit über 6 % zur Ein- lösung gelangt, gilt bei rückst. Vorz.-Div. dieses Mehr, soviel davon erforderlich, als Ab- zahlung auf letztere. Div.-Scheine aus div.-losen Jahren sind deshalb wertlos. Bilanz am 30. Juni 1905: Aktiva: Generalanlagekto, Platz für beide Fabriken, Gebäude, Masch., Utensil. 612 936, Wilhelmsburger Sulfatfabrik, G. m. b. H., Gebäude, Masch., Utensil. 129 783, Kassa u. Bankguth. 18 810, Wechsel 9207, Rohstoffe 73 662, Halb- u. Ganzfabrikate 78 814, Debit. 123 692. – Passiva: A.-K. 412 000, Schuldscheine 78 000, Grundstücks-Hypoth. 90 000, Disp.-F. f. Unterst. u. Grat. 6000, Delkr.-Kto 13 000, Ern.-F. f. Wilhelmsburger Chem. Fabrik 104 000, do. f. Sulfatfabrik 54 000, Accepte 47 800, Kredit. 197 362, R.-F. 28 000 (Rück. 5000), Div. an Vorz.-Aktien 15 600, do. alte 160, Vortrag 982. Sa. M. 1 046 906. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 9090, Delkr.-Kto 1735, Disp.-F. f. Unterst. u. Grat. 270, Ern.-F. f. Wilhelmsburger Chem. Fabrik 10 000, do. f. Sulfatfabrik 5000, z. R.-F. 5000, Ge- winn 16 582. – Kredit: Vortrag 804, Fabrikat.-Gewinn einschl. Gewinn Wilhelmsburger Sulfatfbrik 46 289, Eingang dubiöser Forder. 584. Sa. M. 47 678. Kurs Ende 1886–1905: 100, =, –75, 35, 10, -,. – %. Notiert in Hamburg. . Dividenden: St.-Aktien 1886: 4 %, später 0 %; Vorz.-Aktien 1898/99–1904/1905: 4 5, 4, 6, 8, 6, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ernst Burgdorf, Johs. Arnold. Prokurist: E. Bensch. Aufsichtsrat: (Mind. 4) Vors. E. Balzer, Fritz Burgdorf, Alex. Levy, H. O. Hüttner. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Hamburg: Jos. L. Levy & Co.; für Oblig. u. deren Zs- Hamburg: Vereinsbank: Hannover: Bernhd. Caspar. chemische Fabrik Act.-Ges. vorml. Mor. Milch & Co. in Posen mit Zweigniederlassung in Danzig. Gegründet: 20./1. 1889; eingetr. 5./2. 1889; errichtet 1866. Statutänd. 16./12. 1899, 12./4. ** 17./1. 1903 u. 7./10. 1905. Die G.-V. v. 7./10. 1905 beschloss Aufnahme der Kommandit-Ges au Aktien Chem. Fabrik Petschow, Davidsohn in Danzig (s. d. Firma im I. Bd., Jahrg. 1905/100. Seite 1131), wobei das Vermögen der letzteren als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. 0 die Posener Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1905 übergegangen ist. Für je nom. M. 9000 St. oden Prior.-Aktien der Danziger Firma, deren A.-K. M. 900 000 in 600 St.- u. 300 Frior-a Ef betrug, wurden M. 5000 nom. neue Posener Aktien mit Div.-Recht ab 1./1. 1905 u. M. bar gewährt. Frist zum Umtausclubis 15./2. 1906. Bei der Verschmelzung wurden von Vermögen der Danziger Ges. frei M. 400 000 durch Verringerung des A.-K., M. 214 262 nd Einziehung der Res., zus. M. 614 262, davon dienten M. 40 500 zur Auszahl. der Barabfindunz