808 Papier-, Papbpen- und Cellulose-Fabriken. Sebnitzer Papierfabrik, Aktiengesellschaft in Sebnitz i. S. (In Konkurs.) Gegründet: 1./4. 1872. Am 21./9. 1903 wurde über das Vermögen der Ges. der Konkurs eröffnet; Konkursverwalter: Rechtsanw. Leonhardt in Sebnitz. Anmeldefrist bis 24./11. 1903; Prüfungstermine 14./12. 1903 u. 14./3. 1904. In der ersten allg. Gläubiger-Vers. 9./11. 1903 wurden in den Gläubigerausschuss berufen: Fabrikbes. A. D. Adam, Sebnitz; Rechts- anwalt Dr. Bondi, Justizrat Dr. Mittasch, Baumeister Emil Voigt, Dresden; Rechtsanwalt Dr. Gaitzsch, Chemnitz; Papiergrosshändler Julius Salinger, Berlin; Ed. Zimmermann, Ver- treter von Ed. J. Weinmann, Aussig. Nach dem Vortrag des Konkursverwalters bestand die Konkursmasse Ende 1903 aus nom. M. 4 301 000 Aktiven und M. 3 174 000 Passiven. Die Grundstücke waren auf M. 1 490 380, der Wert der masch. Anlagen auf M. 2 711 201 geschätzt. Ohne den Grundbesitz bezifferte sich die Summe der Aktiven auf nur M. 338 000, die Passiven betrugen ohne Hyp. M. 769 000. Die ihrem ganzen Betrage nach streitige Forder. von Gebr. Hemmer in Neidenfels von M. 484 000 ist bei den Hypoth. eingerechnet (s. auch unten). Ende 1904 ist für die nichtbevorrechtigten Forder. eine Abschlags-Div. von 9 % zur Ausschüttung gelangt, während die bevorrechtigten Forder, volle Befriedig. gefunden haben. Die restl. Konkurs-Div. wird auf etwa 5 % geschätzt. Die Restverteil. wird jedoch so lange hinausgeschoben, bis einige gegenwärtig noch schlwebende Prozesse wegen bestrittener Forder. die aber nach Lage der Sache zu gunsten der Konkursverwalt. entschieden werden qdürften, erledigt sind. –— Über die Verhältnisse der Ges. im einzelnen, ihre Entwicklung etc. wird auf den ausführl. Bericht des Jahrg. 1903/1904 d. B. verwiesen. Das Fabrikanwesen in Sebnitz ist im Juni 1904 von einer neuen mit M. 600 000 A.-K. gegründeten A.-G. Papierfabrik Sebnitz für M. 891900 erworben worden. Der Kaufpreis ist durch Übernahme von M. 961 900 Hypoth., die den Inhabern der 4 % Teilschuldverschreib. verpfändet sind, und durch Auf- rechnung von M. 29 000 für die Nachhypoth. und der für Schubert eingetragenen Hypoth. im Betrage von M. 450 000 getilgt. Das Etabliss. Kohlmühle, welches die Veranlassung zum Konkurse gab, ging im Febr. 1904 in der Zwangsversteigerung für M. 70 000 an die Firma Hoesch & Co. in Pirna über, die es an die neue Firma Papierfabrik Kohlmühle G. m. b. H. in Kohlmühle abtrat. Zum 14./11. 1905 war eine Vers. der Gläubiger einberufen zur Beschlussfassung über An- nahme eines in der Prozesssache des Konkursverwalters der Firma Gebr. Hemmer, Maschinen- fabrik-A.-G. in Neidenfels u. Genossen gegen den Konkurs der Sebnitzer Papierfabrik ge- machten Vergleichsvorschlages: der Vergleich wurde angenommen und die Forderung von Gebr. Hemmer damit auf M. 280 000 festgestellt. Auch wurde beschlossen, die Verfolgung der Regressansprüche gegen die vor dem 21./10. 1902 tätig gewesenen Mitgl. des Vorst. und des A.-R. der Sebnitzer Papierfabrik einzustellen. Kapital (nach der Sanierung 1902): M. 2 776 000, und zwar M. 900 000 in 3000 alten (St.-)Aktien (Nr. 1–3000) à M. 300 und M. 1 876 000 in 1876 Vorz.-Aktien à M. 1000. (Siehe die früheren Jahrgänge dieses Handb.). Sämtl. Aktionäre gehen leer aus. (Anleihe: M. 900 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1895, rückzahlbar zu 105 %, 3000 Stücke à M. 300. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1899 in 41 Jahren durch Verl. am 1. Juli auf 1. Okt. Diese Anleihe ist zur 1. Stelle hypothek. auf Alt-Sebnitz eingetragen. Am 31./3. 1903 noch in Umlauf M. 861 900. Die Vers. der Obligationäre v. 5./11. 1903 wählte Justizrat Dr. Mittasch in Dresden als gemeinschaftl. Vertreter. Kurs in Dresden Ende 1896–1904: 100.50, 98.50, 90, 99.50, –, 80, 77, 74, 91 %. Ab 2./10. 1903 franko Zs. notiert. Die Anleihe wurde von der im Juni 1904 neu gegründeten Ges. Papierfabrik Sebnitz übernommen und hat die unter- brochene Verzinsung am 1./10. 1905 wieder begonnen.) Kurs der alten Aktien Ende 1886–1904: 112.50, 101, 107, 121, 111, 82, 58, 49, 48, 60, 93.50, 74.25, 93.50, –, 88, 37.50, 28, –, – %. Notiert in Dresden, u. zwar seit 2./10.1903 franko Zs.; spätere Notiz ganz eingestellt. . Dividenden: Alte (St.-)Aktien 1886/87–1902/1903: 5½, 4, 6, 6, 4½, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1902/1903: 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Otto Heymann, Franz Haberland, G. E. P. Mengel. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Justizrat Dr. Thürmer, Stellv. Justizrat Gg. Schubert. O. Barne- witz, F. Salomon, Dresden; Otto Hoesch, Pirna. Holzstoff- und Holzpappenfabrik Limmritz- Steina in Steina bei Waldheim i. Sachsen. V6 St 59 Ta. Ste Fa Pr Ch. 17 100, Ges Gey Gegründet: Am 6. Jan. bezw. 21. Febr. 1872. Letzte Statutenänd. vom 25. Sept. 1890. a der Ges. bis 1. Nov. 1880 in Döbeln. Die Ges. besitzt Fabriken für Holzstoff- u. Papb i Mt fabrikation in Limmritz, für Holzstoff- u. Papierfabrikation in Steina. Die Papierfa 5 in Coswig in Anhalt ist am 4. Aug. 1900 für M. 100 000 in Privatbesitz übergegangoh. Um die durch den Wegfall der Fabrik Coswig verminderte Produktionsfähig 1 zu vergrössern, ist ein Erweiterungsbau in der Fabrik Limmritz in Aussicht genomme) der sich zunächst auf die Erneuer. der Turbinen- u. Holzschleifereianlage erstrecken 0r In Limmritz 1904/1905 Ankauf eines benachbarten Grundstücks. keit wieder 0bl tüc K re