Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 947 Zuckerraffinerie Halle in Halle a. S. Gegründet: 29./7. 1881; eingetr. 24. 25./8. 1881. Letzte Statutänd. 16./12. 1899 u. 9./. 1905 Zweck: Fabrikation von Brod-, Würfel-, gemahlenem und granuliertem Zucker. Die Ges. besitzt 2 Fabriketablissements, 1 am Bahnhof, 1 am Hospitalplatz in Halle a. S. gelegen. Errichtet ist eine neue Würfelzuckerfabrik, welche im Frühjahr 1900 in Betrieb gekommen ist. Die Grundstücke haben zus. 96 540 qm Flächeninhalt, wovon 40 160 am bebaut sind. Nach Fertigstellung von Erweiterungsbauten auf dem Terrain der Bahnhofsraffinerie wird der Betrieb hier im Okt. 1906 vereinigt werden. Zur Deckung der Kosten (bis Okt. 1905 M. 1074 194) dient neben verfügbaren Mitteln der Erlös aus der neuen Aktienausgabe 1905 (siehe unter Kapital). Beschäftigt werden ca. 840 Beamte und Arbeiter. Verarbeitet wurden 1898/99 bis 1904/1905: 1 013 931, 825 838, über 1 000 000, 1 076 386, 1 104 918, 1 086 050, 2 dz Rohzucker. Das Geschäft litt 1905 unter einer ungezügelten Grossspekulation u. sinkenden Verkaufspreisen. Kapital: M. 5 000 000 in 4000 Aktien Lit. A (Nr. 1–4000) à M. 500, 1000 Aktien Lit. B Kr. 4001–5000) à M. 1000, 1000 Aktien Lit. C (Nr. 5001–6000) u. 1000 Aktien Lit. D (Nr. 6001 bis 7000) à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht 1885 auf M. 3 000 000 u. lt. G.-V. v. 6./6. 1899 auf M. 4 000 000 durch Ausgabe von M. 1 000 000 in 1000 Aktien Lit. C, div.-ber. ab 1./10. 1899. Die neuen Aktien wurden von einem Konsortium zu 110 % übernommen und von diesem den Aktionären 3:1 v. 8.–15./7. 1899 zu 113 % angeboten. Die Kapitalerhöhung diente zur Erricht. einer neuen Fabrikabteilung zur Herstellung von Würfelzucker und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Die G.-V. v. 9./2. 1905 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 000000 (auf M. 5 000 000) in 1000 Aktien Lit. D mit Div.-Recht ab 1./10. 1905, übernommen von einem Konsortium zu 147 %, angeboten den Aktionären 27./2.–13./3. 1905 zu 150 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 1./10. 1905 u. zuzügl. ½ Schlussscheinstempel; auf je nom. M. 4000 alte Aktien entfiel 1 neue à M. 1000., Die neuen Mittel dienten zur Deckung der Kosten für umfassende Erweit.-Bauten der Fabrik am Bahnhof behufs Aufgabe des Fabrikbetriebes vom Hospitalplatz. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: Je M. 500 Aktienbesitz = 1 St., M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertr. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom verbleib. Be- trage 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen 9 ahresvergüt. von zus. M. 6000, welche jedoch in den Jahren fortfällt, für welche Div. nicht verteilt wird), Überrest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1905: Aktiva: Immobil.: Etablissement am Bahnhofe 393 956, do. am Hospitalplatze 115 468; Masch. u. Utensil. 440 185, Pferde u. Wagen 2, Kontorutensil. 2, Bankguth. 6767 761, Debit. 705 349, Wechsel 121 768, Effekten 140 590, Kassa 58 267, Zucker 6577 347, Säcke 40 450, Reparaturmaterial. 14 999, Zuckerverp. 59 809, Betriebsmaterial. 10 149, Knochenkohlen 14 648, Assekuranz 6112, Raffinerie-Neubau 1 074 194. Passiva; A.-K. 5 000 000, R.-F. 798 780, Extra-R.-F. 1 000 000, Arb.-Unterst.-F. 20 898, Zs. u. Diskont 6581, Hauptsteueramt 3 480 121, Kredit. 204 412, Div. 80 000, do. alte 3675, Tant. an Vorst. u. Grat. 30 951, Vortrag 15 637. Sa. M. 10 641 056. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Geschäfts-Unk. 2 971 744, Abschreib. 33 564, Gewinn 126 588. – Kredit: Vortrag 20 248, Überschuss auf Zucker 3 111 648. . Sa. M. 3 131 896. Kurs Ende 1886–1905: In Leipzig: 101, 132.50, 120.50, 141, 153, 117, „ 132, 107.50, 11325, 129, 109, 149, 173, 162.50, 164, 180.50, 153.50 %. — Auch notiert in Halle A. S. Sämtl. Stücke sind seit April 1905 lieferbar. „ Dividenden 1886 87–1904/1905: 9, 6, 12, 16, 7, 6, 9, 12, 6½, 0, 5½, 8, 4, 10, 20, 30, 23, 15, 2 %. Zahlbar sbät. 4 Wochen nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: A. Schulze, H. Pantzer, Prof. Dr. Edm. von Lippmann. .. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat R. Riedel, Geh. Komm.-Rat H. Lehmann, Haring, Malzfabrikant Bruno Reinicke, Bank-Dir. Carl Colberg, Halle a. S.; Konsul Friedr. hay, Leipzig; C. Krüger, Naumburg. „ Zahlstellen; Gesellschaftskasse; Halle a. S.: H. F. Lehmann, Hallescher Bankverein Kulisch, Raempf & Co.; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt u. deren Abteil. Becker & . * „Bremer Zucker-Raffinerie in Hameln',, Sitz in Bremen. Gegründet: 1889. Letzte Statutänd. 11./3. 1899. Die der Ges. gehörende Fabrik in Hameln „ ist seit 1897 ausser Betrieb. Grösse des Terrains ca. 8 ha 19 a. . Fabital; M. 2 000 000 in 2000 gleichartigen Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. ebenfalls f. M. 2 000 0― t ÖB en? Dez. 1891 reduziert auf M. 1 000 000 St.-Aktien und erhöht um M. 2 000 000 in Vorz.-Aktien. Lt. G.-V.-B. v. 9./12. 1893 wurden die St.-Aktien nannulliert und an deren Stelle an die Besitzer Genussscheine ausgegeben, das Kapital eträgt somit wieder M. 2 000 000. Die Aktien befinden sich in nur wenigen Händen. Fenussscheine: Ausgegeben lt. G.-V.-B. vom 9. Dez. 1893. Dieselben nehmen am Reingewinn teil G. unten) undl erhalten im Falle der Liquidation nach Befriedigung der Gläubiger und Aktionäre des Überschusses. Wwpothekar-Anleihe: M. 1 500 000 in 3 % (bis April 1900 4½ %) Anteilssheinen von 1890, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari von 1895–1926 ducch jährl. Ausl. im Juni auf 1./10.; verstärkte Tilg. event. Rückzahlung des Restes ab 1900 zulässig. Als 60*