1082 Brauereien. Victoria-Brauerei, Aktiengesellschaft in Berlin, Lützowstrasse 111/112, mit Zweigniederlassung in Stralau. Gegründet: 21./2. 1886. Letzte Statutänd. 30./12. 1899. Fortbetrieb der von Aug. von der Heyden übernommenen, mit M. 674 000 belastet gewesenen Victoria-Brauerei für M. 556 000 in Aktien, sowie der Vorräte und Forder. für M. 170 827. Die G.-V. v. 2./6. 1888 genehmigte die Bebauung des Gartenterrains an der Lützowstr. mit Wohnhäusern, die G.-V. v. 15./12. 1897 den Ankauf der Stralauer Brauerei des Dr. Frentzel ohne Passiva für M. 1 433 830 in M. 700 000 Hypoth., M. 700 000 in Aktien und M. 33 000 bar. Auf dem 15 270 qm grossen Terrain dieser Brauerei ist eine neue, zunächst für 50 000 Ctr. J ahresproduktion berechnete Mälzerei errichtet, welche 1899 in Betrieb genommen ist. Die Stralauer Brauerei wird unter der Bezeichnung Victoria-Brauerei Abteilung II fortgeführt. Bierabsatz 1895/96– 1904/1905: 55 761, 55 668, 93 577, 103 453, 102 262, 101 245, 101 437, 103 582, 104 657, 115 691 hl. Kapital: M. 2 700 000 in 2700 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht 1888 um M. 220 000, 1890 um M. 100 000, 1892 um M. 180 000 und lt. G.-V. v. 15./12. 1897 um M. 1 100 000 (auf M. 2 700 000), div.-ber. ab 1./10. 1898. Hiervon dienten M. 700 000 zu pari als Teilzahlung zum Ankauf der Stralauer Brauerei. Das Bezugsrecht auf die übrigen M. 400 000, übernommen vom Bankhause L. S. Rothschild in Berlin zu 130 %, war vom 22.–29./1. 1898 zu 135 %, für die an Dr. Frentzel gewährten, gleichfalls an genannte Bankfirma übergegangenen M. 700 000 zu 145 % geltend zu machen. Hypotheken: M. 1 915 000, wovon M. 770 000 auf dem Stralauer Etabliss., der Rest auf de Berliner Brauerei, verzinslich zu bezw. 3½, 4, 4½ %; M. 325 338 bereits amortisiert. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., alsdann vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 1500 fester Jahresvergütung für jedes Mitgl.), Rest Super-Div. Bilanz am 30. Sept. 1905: Aktiva: Grundstücke 1 174 037, Gebäude 1 872 124, Masch, Betriebsutensil. u. Kühlanlage 332 991, Lagerfastagen 59 503, Versandfastagen 11 242, Flaschen. bierinventar 3000, Pferde 21 888, Fuhrwerk 7105, Restaurat.-Inventar 25 420, Effekten 148 750 Wechsel 1787, Kassa 9083, Versich. 1445, Vorräte an Bier, Malz etc. 421 782, Bankgutl. 363 202. Hypoth., Darlehen u. sonst. Debit. 407 824, Hypoth.-Amort. 325 338. – Passiva A.-K. 2 700 000, Hypoth. 1 915 000, R.-F. 270 000, Spec.-R.-F. 40 000 (Rückl. 22 363), Kredit. u Guth. der Kundschaft 72 103, alte Div. 350, Tant. an Dir. u. Beamte 12 739, do. an A.-B 6125, Div. 162 000. Sa. M. 5 186 527. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hypoth.-Zs. 63 193, allg. Unk. 295 255, Abschreib 172 071, do. auf Aussenstände 20 821, Gewinn 211 436. —– Kredit: Vortrag 7083, Bier 670 000 Pacht, Mieten, Zs. 85 641, verf. Div. 50. Sa. M. 762 779. Kurs Ende 1889–1905: 130.50, 117, 102, 100.75, 104, 122, 149, 165, 166, 154.30, 120.5% 84.50, 71.50, 92, 106, 105, 112 %. Aufgelegt 17./3. 1886 zu 115 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886/87– 1904/1905: 6, 8, 8, 6, 5, 5, 6, 5, 8, 10, 10, 9, 5, 1, 1, 3, 4, 5, 6 %. Zahl bar spät. 14 Tage nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dir. Dr. W. Frentzel, Rud. Hennig. Prokurist: Franz Badecke, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Louis Rothschild, Otto Steidel, Aug. von der Heyden, Berlin. Zahlstelle: Berlin: L. S. Rothschild. Weissbier-Actien-Brauerei vorm. H. A. Bolle in Berlin, Friedrichstrasse 128. Gegründet: 22./8. 1872; eingetr. 26./8. 1872. Letzte Statutänd. 20./12. 1899, 11./12. 19020 31./12. 1903. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die H. A. Bolle'sche Weissbierbrauer für M. 1 080 000. Bierabsatz 1899/1900–1904/1905: 33 100, 28 052, 22 203, 21 077, 26 00% 26 000 hl. Die Grundstücke umfassen ca. 118 qR. mit M. 373 400 Feuerkassc. Der 1903/19* erzielte Reingewinn von M. 25 120 wurde zur Minderung der Unterbilanz aus 1903 won M. 105 526 auf M. 80 406 verwandt. Kapital: M. 570 000 in 1240 abgest. Aktien (Nr. 1–1240) à M. 300 (Thlr. 100) und 100 abgest. Aktien (Nr. 1–165) à M. 1200 Ursprünglich M. 900 000; reduziert 1884 durch Zus. legut von 2 Aktien in eine Aktie auf die Hälfte (von den alten Aktien sind 4 nicht eingereich) Erhöht 1886 um M. 210 000 und 1887 um M. 90 000 auf M. 750 000. Behufs Tilgung der pe, 30./9. 1902 auf M. 121 481 gestiegenen Unterbilanz beschloss die G.-V., das A.-K. bis 4 M. 200 000 durch Rückkauf von Aktien herabzusetzen. Die Dir. forderte 7./3. 1903 auf, 20 nächst Verkaufs-Offerten auf M. 60 000 Aktien abzugeben; Frist 14./3. 1903; die M. 60 0 wurden zu M. 47 850.30 = ca. 79¾% angekauft. Auszahlung 15./12. 1903. Zwecks Ankau weiterer M. 66 000 Aktien wurden Angebote auf 22./12. 1903 eingefordert. Das A.-K. wuld damit auf M. 684 000 ermässigt. Die G.-V. v. 31./12. 1903 beschloss, den ferneren Rückka von Aktien zu sistieren u. zur vollen Beseitigung des Fehlbetrages Herabsetzung des A. durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 6: 5 auf M. 570 000. Frist bis. 6./12. 1904. Eü geliefert zur Zus. legung wurden dieser Gestalt M. 675 000 alte Aktien, die übrigen M. A wurden für ungültig erklärt und wird der Erlös für die versteigerten gültig geblieben Aktien von M. 6000 abzügl. Spesen zur Verf. der betr. Aktionäre gehalten. Der aus dem Rüch