Brauereien. Kapital: M. 1 050 000 in 1000 Aktien A (Nr. 1–1000) und 50 Aktien B (Nr. 1001–1050) à M. 1000. Bis 16./12. 1898 bestand das A.-K. aus M. 540 000 (über die früheren Wand- lungen s. Jahrg. 1899/1900). Die G.-V. vom genannten Tage beschloss Erhöhung um M. 262 000 in 262 ab 1./10. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000 auf M. 802 000. Diese Aktien übernahm das Bankhaus Günther & Rudolph al pari mit der Verpflichtung, den Genussscheininhabern für je 4 Genussscheine eine Aktie à M. 1000 zu liefern und die eingetauschten Genuss- scheine der Ges. gegen Barzahlung von M. 250 für jeden Genussschein zur Ausserkurs- setzung zu überlassen. Die G.-V. v. 29./9. 1905 ermächtigte den Vorst. zum Abschluss eines Vertrages mit der Brauerei zum Feldschlösschen, A.-G. in Dresden und der Deutschen Bier- brauerei A.-G. in Berlin mit Wirkung ab 1./10. 1904, wobei es sich um die teils kauf-, teils pacht-, teils verwaltungsweise Öberlassung der sämtl. Vermögensteile der Ges. an die beiden Gesellschaften handelt. In Verbindung damit wurde das A.-K. der Gambrinus-Ges. um M. 248 000 durch Ausgabe von 248 neuen, ab 1./10. 1905 div.-ber. Aktien auf M. 1 050 000 erhöht. Für das A.-K. wurden 6 % Div. garantiert, von denen M. 1 000 000 Aktien (Nr. 1–1000) zu 150 innerh. 30 Jahren zurückgekauft und ausgelost werden. Die neuen Aktien sind von einem Konsortium unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre übernommen. Schadhaft gewordene alte Aktien, die als solche noch erkennbar sind, können gegen eine Gebühr von M. 3 für das Stück und Erstattung des Aktienstempels durch neue Stücke ersetzt werden. Aus dem Gewinn 1905 sind M. 20 000 Aktien ausgelost. Genussscheine: Ausgegeben 1050 Stück, und zwar 700 zu der 5 % Anleihe von 1888 und 350 für 5600 Rest-Div.-Scheine der früheren Prior.-Aktien der Ges., wodurch die Ansprüche auf Nachzahlung der nicht verdienten Vorzugs-Div. getilgt wurden. Die G.-V. v. 16./12. 1898 beschloss Umwandlung der Genussscheine in Aktien (s. Kapital); sind inzwischen bis auf 60 Stück eingetauscht. Die Genussscheine nehmen, wie unten vermerkt, am Reingewinn teil. Anleihen: M. 900 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1899, rückzahlbar zu 40 % 1800 Stücke à M. 500. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 durch jährl. Ausl. von 40 Oblig. im Dez. (zuerst 1903) auf 1./7.; nach 10 Jahren event. verstärkte Tilg. oder gänzliche Künd. mit Monate Frist gestattet. Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf dem Brauereigrundstück in Höhe von M. 945 000 und M. 10 000 Kosten-Kaut.-Hypoth., beide zu gunsten der Bankfirma Günther & Rudolph, jetzt Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Dresden. Verj. der Coup. 4 J. n. F. Die Anleihe diente zur Rückzahl. des Restbetrags der Anleihe I von M. 355 500 und der Anleihe II und der Restkaufgelder auf dem Grundstück Trianon in Höhe von M. 169 000 und M. 6000 Pfannenzins-Hypoth. Zahlstellen wie bei Div.-Scheinen. Noch in Umlauf Ende Sept. 1905 M. 860 000. Kurs in Dresden Ende 1899–1905: 99, –, 97.75, 100, –, 101.75, – %. Hypotheken: M. 230 000 auf Grundstück Zwingerstr. 4, verzinsl. zu 4, 4¼, 4½ u. 5 %, viertel- und halbjährl. kündbar. M. 131 000 auf dem Trianongrundstück, verzinsl. zu 4½ u. 5 %%, kündbar M. 35 000 vierteljährl., M. 96 000 amortisierbar bis 1940, M. 60 000 auf Löbtauer Strasse 31, M. 152 000 auf Gasthof Mügeln. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Spät. Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum KR.-F., etwaige besondere Rücklagen, 10 % Tant. an Vorst., 4 % Vorz.-Div., bis 15 % Tant. an A.-R. (mind. M. 10 000 feste Entschädig.), Rest Super- Div. an Aktien und an Genussscheine bezw. nach G.-V.-B. 6 % Div. sind in Zukunft garantiert (s. oben). Bilanz am 30. Sept. 1905: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude: Brauerei 991 160, Zwingerstr. 4 137 877, Löbtauerstr. 31 75 362, Trianon 284 162, Mügeln 61 267, Schanze 1, Inventar Trianon 5148, Kühlanlage 21 650, elektr. Anlage 1, Masch. 36 475, Brunnen 847 4, Werkzeug u. Werk- zeugmasch. 1, Brauereiutensil. 17 007, Gefässe 22 895, Flaschenverschlüsse u. Kasten 1, Ge- schirre 17 260, Mobil. 1, Eiskellerzelt 1, Eisenbahnwagen 1, Hypoth.-Debit. 333 612, Mobil. f. Deckungskäufe 41 423, Debit. 180 234, Kaut.-Effekten 22 597, Assekuranz 6439, Hypoth.- Amort.-Kto Trianon 10 060, Genussscheine-Tilg.-Kto 25 000, Wechsel 4171, Kassa 10 376, Bestände 210 171. – Passiva: A.-K. (nach Ausl. von M. 20 000) 1 030 000, Anleihe 860 000, do. Zs.-Kto 9090, do. Tilg.-Kto 6300, R.-F. 84 032 (Rückl. 3832), Hypoth. 230 000, do. Trianon 131 000, Kaut. 24 028, Arb.-Unterst.-F. 11 498. Accepte 30 250, Div. an Aktien 63 000, do. alte 1920, do. an Genussscheine 900, do. alte 2010, Tant. an A.-R. 10 000. Sa. M. 2 523 128. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bilanzkto 106 832. – Kredit: Zahlung von der beutschen Bierbrauerei A.-G. Berlin u. Brauerei zum Feldschlösschen A.-G. Dresden M. 106 832. Kurs: Neue Aktien Ende 1893––1905: 78.25, 118.75, 134, 153.50, 158, 160, –, –, 114.75, 10 116 11 139 %; Genussscheine Ende 1889–1901: M. 80.50, 45, 40, 62, 100, 227, 283, 390, 370, 381, –, –, – %. Notiert in Dresden. Dividenden: Aktien 1886/87–1904/1905: 0, 0, 4, 0, 0, 0, 0, 5, 5, 8, 8, 8, 8, 8, 6, 6,6, 6,6 %, Genussscheine 1893/94–1904/1905: M. 10, 10, 25, 25, 25, 25, 25, 15, 15, 15, 15, 15 p. St. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: C. Bachmann. Prokuristen: D. Tuchscherer, Wilh. Ernst Quasdorf. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Bank-Dir. Reg.-Rat a. D. Rich. Chrzescinski, Berlin; Stellv. Rechtsanw. H. Zimmer, Privatier F. Schneider, Privatier Ludw. Dornauer, Dresden; Privatier Gustav Hase, Blasewitz; Rittmeister a. D. Mor. Gross, Dresden-Klotzsche. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Dresden u. Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Berlin u. Dresden: Bank f. Brau-Industrie; Dresden: Gebr. Arnhold, Deutsche Bank. 8 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1905/1906. II. 71