1142 Brauereien. Erste Erlunger Actienbrauerei vorm. Carl Niklas in Erlangen. Gegründet: 12. 6. 1894. Letzte Statutänd. 11./10. 1900 u. 26./10. 1905. Übernahmepreis M. 1 136 325. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Bierabsatz ca. 18 000 hl jährl. Kapital: M. 300 000, hiervon M. 160 000 in 160 Prior.-Aktien u. M. 140 000 in 140 abgest. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, beschloss die G.-V. v. 11./10. 1900 das A.-K. durch Zus. legung von je 5 Aktien zu 1 auf M. 140 000 herabzusetzen. Der dadurch erzielte buch- mässige Gewinn hat zu ausserord. Abschreib., sowie zur Dolierung u. Bildung von Reserven Verwendung gefunden. Alsdann wurde das A.-K. durch Ausgabe von 160 Vorz.-Aktien zu je M. 1000 auf M. 300 000 erhöht. Die Vorz.-Aktien haben Vorrecht auf eine 5 % Verzinsung, nach deren Zahlung erst die St.-Aktien eine Div. von 5 % beanspruchen können. Eine Mehr-Div. kommt beiden Aktiengattungen gleichmässig zu. Den Aktionären stand für die Vorz.-Aktien ein Bezugsrecht 35:8 zu pari zu. Einreichung der St.-Aktien zur Zus. legung bis 25./3. 190l. Hypotheken: M. 156 491 auf Brauerei und M. 45 746 auf Wirtschaftsanwesen. Geschäftsjahr: 1./7.– 30./6. Gen.-Vers.: Bis Dez. Stimmrecht: 1 Aktie – 1 St. Bilanz am 30. Juni 1905: Aktiva: Immobil. 549 976, Masch. u. Mobil. 33 489, Wirtsch- Einricht. 10 266, Fässer u. Bottiche 29 461, Fuhrpark 9667, Eisenb.-Waggons 1050, Wirtsch.- Anwesen (abzügl. 45 746 Hypoth.) 15 679, Kassa u. Wechsel 16 512, Hypoth., Darlehen. Debit. 163 107, Vorräte 65 163. – Passiva: A.-K. 300 000, R.-F. 30 000, Delkr.-Kto 13 000, Hypoth. 156 491, Kredit. 380 347, alte Div. 90, Abschreib. 14 412, Vortrag 32. Sa. M. 894 374. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Malz, Hopfen, Wasser u. Beheizung 126 269, Reparat, Büttnerei- u. Pech 15 405, Unk., Frachten, Miete u. Gehälter 63 757, Malzaufschlag, Zs. u. Steuern 73 739, Utensil., Fourage u. Eis 14 832, Abschreib. 14 412, Vortrag 32. – Kredit: Vortrag 183, Bier 283 609, Rückvergüt. 13 440, Treber u. Okonomie 11 215. Sa. M. 308 448. Dividenden: Aktien 1893/94–1899/1900: 5½, 6½, 6½, 5, 4, 1½, 0 %; St.-Aktien 1900/1901–1904/1905: 0, 0, 0, 0, 0 %; Prior.-Aktien 1900/1901–1904/1905: 0, 0, 3, 3, 0 %. Direktion: Carl Niklas. Aufsichtsrat: Vors. Bernh. Kronacher, Bamberg; Dr. Emil Fromm, David Cramer, Frankf. a. M.; Uri Seligstein, Schweinfurt. H. Henninger-Reif-Bräu in Erlangen. Gegründet: 16./4. 1896; eingetr. 2./5. 1896. Übernahmepreis M. 1 114 972.84. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Letzte Statutänd. 16./1. 1900 u. 8./4. 1905; bis dahin lautete die Firma Actienbrauerei Erlangen vorm. Gebrüder Reif. Die Vorbesitzer Gebr. Reif haben sich bei der Gründung der A.-G. verpflichtet, innerh. 10 Jahren in Deutschland keine Brauerei zu errichten und sich an keiner solchen zu beteiligen. Der Weiterbetrieb des in Nürnberg unter der Firma G. N. Kurz'sche Brauerei J. G. Reif bestehenden Geschäfts steht ihnen frei, dagegen verpflichteten sie sich, kein Bier nach Erlangen sowie an die bei der Gründung der A.-G. vorhanden gewesenen Kundschaft der Firma Gebr. Reif zu liefern. –— Ebenso hat sich die A.-G. verpflichtet, kein Bier nach Nürnberg oder an Kunden der genannten Nürnberger Brauerei zu liefern. — Die Grundstücke der Ges. umfassen die Brauerei- und Mälzereianlagen in der unteren Karlstr., Flächeninhalt 36, 1 a; Pichplatz mit Fassremise und Büttnereiwerkstätte, Eiskeller etc. in der Nürnbergerstr. (40,6 a), ferner Wirtschaftsplatz, Wiesen, Acker etc., sämtl. in Erlangen gelegen, Flächeninhalt (456,5 a) und ausserdem ein Arundstück in Bubenreuth (25,2 a). Die im Burgberg zu Erlangen beleg. Keller befinden sich zum Teil unter fremdem Grund u. Boden. 1902/1903 Erwerb von 3 Wirtschaftshäusern in Erlangen im Subhastationswege für zus. M. 133 521. 1905 Erwerb der Brauerei H. Henninger in Erlangen mit Wirkung ab 1./9. 1904 gegen Gewährung von M. 662 000 in neuen Aktien von 1905. Die Betriebe beider Brauereien werden vereinigt. – Bierabsatz der Reif-Brauerel 1895/96–1903/1904: 30 013, 27 313, 24 766, 25 377, 26 234, 27 230, 25 427, 26 383, 33 192 hl: 1904/1905 einschl. Henninger: 64 057 hl. Kapital: M. 1 600 000, wovon 938 Akt. (aus der Zahlenfolge 1–1000) mit dem Stempelaufdruck „zus. gelegt lt. G.-V.-B. v. 19./11. 19011 bezw. „Zuzahlung lt. G.-V.-B. v. 19./11. 19019 à M. 1000 u. 662 Aktien Em. von 1905. Urspr. M. 1 000 000. Ende des Geschäftsj. 1900/1901 trat an die Ges. die Frage der Übernahme von Hypoth.-Kapitalien u. Handschein-Forder. heran, welche die Vorbesitzer an Kunden ausgeliehen hatten und diesen ab 1./10. 1901 zur Rückzahlung kündigen konnten. Um nicht Kredite in Anspruch nehmen zu müssen, beschloss die G.-V. v. 19./11. 1901. das A.-K. um höchstens M. 500 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2:1 herabzusetzen, ferner den Aktionären anheimzustellen, auf ihre Stücke M. 400, also 40 % zuzuzahlen, wogegen die Aktien von der Zus. legung ausgeschlossen sein und die Aktionäre M. 400 5 % Öblig. erhalten sollten. Frist zur Zuzahl. 5.–24.112. 1901, zur Einreichung der Aktien zur Zus. legung 5./4. 1902. Von dem Recht der Zuzahl. haben die Besitzer von M. 876 000 Aktien Gebrauch gemacht, zus.gelegt wurden M. 100 000 Aktien freiwillig, M. 22 000 zwangsweise. zu denen noch M. 2000 der Ges. zur Verwertung eingereichte Aktien kamen; an Stelle dieser zus. M. 24 000 sind nunmehr M. 12 000 zus. gelegte Aktien für Rechnung der Beteiligten zum Verbauf gelangt, der einen Netto- Erlös von M. 7790.10 erbrachte. Auf jede der erwähnten 24 Stück Aktien kann demnach ein Betrag von M. 324.58 erhoben werden (Frist 31./12. 1902). Von dem Buchgewinn von M. 62 000 sind zunächst die durch die Transaktion, nach deren Durchführung das