1170 Brauereien. gewerbe. Die G.-V. vom 1. Nov. 1898 (bezw. 11. Juni 1900) beschloss Erwerbung der neu.- erbauten Brauerei H. Krüger in Braunschweig für M. 660 000. Da sich der Betrieb der Braunschweiger Brauerei für die Ges. als verlustbringend erwies, so wurde dieselbe infolge G.-V. v. 24./11. 1900 mit Wirkung ab 1./10. 1900 an den Vorbesitzer H. Krüger für M. 500 000 wieder verkauft. Von diesem Betrage über. nahm der Rückkäufer selbstschuldnerisch die auf den Grundstücken haftenden Hypoth. im Betrage von M. 360 000; M. 50 000 wurden bar angezahlt, M. 20 000 durch im Laufe des Jahres 1901 fällige Wechsel gedeckt und M. 70 000 dem Käufer gestundet. Die G.-V. v. 24. Nov. 1900 genehmigte das Anerbieten des früheren Dir. Herm. Brandt, wonach derselbe sich verpflichtet, der Ges. M. 200 000, wovon M. 89 000 in Hypoth.. M. 111000 in Brauerei-Oblig. zur teilweisen Deckung des durch den Ankauf der Braunschweiger Brauerei entstandenen Verlustes zurückzuzahlen. Die Grundstücke in Grünberg um. fassen ca. 900 a. Der Grundbesitz ist in der Bilanz specifiziert. Der 1905 aus dem Konkurs des seitherigen Vertreters der Ges. in Naumburg entstandene Verlust von M. 14 940 wurde aus dem Spec-R.-F. gedeckt (s. Bilanz). Bierabsatz in Grünberg 1897/98–1904/1905: 21 137, 23 480, 23 408, 22 672, 19 822, 20 563, 23 010, 22 264 hl. Kapital: M. 680 000 in 680 doppelt abgestempelten Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 1./11. 1898 um M. 500 000 (div.-ber. ab 1./10. 1898, auf M. 1 500 000). Hiervon dienten M. 300 000 zum Erwerb der Krügerschen Brauerei in Braunschweig (s. oben), M. 200 000 wurden von einem Konsortium zu 110 % übernommen und von diesen den Aktionären vom 14.–24./11. 1898 zu 115 % angeboten. Die G.-V. v. 25./3. 1901 be. schloss Reduktion des A.-K. von M. 1 500 000 auf M. 1 084 000 in der Weise, dass die Mitglieder des A.-R. M. 145 000 in Aktien zur Vernichtung hergaben, und dass ferner M. 1 355 000 durch Zus. legung von 5 zu 4 Aktien auf M. 1 084 00 reduziert wurden. Frist ab 13./5. 1901 3 Wochen, dann bis 1./7. u. 30./9. 1901 verlängert. Hierdurch wurde ein buchmässiger Gewinn von M. 416 000 erzielt, der mitsamt der obengen. Vergütung des H. Brandt in der Deckung der Unterbilanz per 30./9. 1901 von M. 418 739 sowie in Abschreib. und Reservestellungen im Betrage von M. 197 260 Verwendung fand. Der Verlustsaldo 30./9. 1902 von M. 121 124 zwang zu einer neuerlicben Sanierung Die G.-V. v. 15./12. 1902 beschloss demgemäss Zus. legung der M. 1 084 000 Aktien von 3 zu 2 (Frist 1.–15./2. 1903, dann verlängert bis 7./12. 1903) und Ankauf von M. 64 000 Aktien zu 28 %, sodass das A.-K. sich auf M. 680 000 reduziert. Der Rückkauf der Aktien erbrachte M. 46 080, die Zus. legung 340 000, zus. also M. 386 080 Buchgewinn. Derselbe fand Ver. wendung: Zur Deckung des Verlustsaldos von 1901/1902 M. 121 124, zu Abschreib. auf Grundstücke, Niederlagen, Effekten und auf eine Beteilig. 70 803, zur Deckung des bei 5 Subhastationen entstandenen Verlustes 54 287, zu Abschreib. auf Konto-Korrent 34 756, Alsdann verblieben M. 105 109, welche die Ges. zur Deckung für event. spätere Ausfälle auf Spec.-R.-F. verbucht hat. Hypothekar-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. vom Dez. 1898, rückzahlbar zu 105 %, Stücke Lit. A à M. 1000, Lit. B à M. 500, übernommen vom Bankhause Herz, Clemm & Co. in Berlin und der Ostbank für Handel u. Gewerbe in Posen. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900 in 37 Jahren durch jährl. Ausl. im April auf 1./10. Die Anleihe ist auf dem Grünberger Brauereianwesen hypoth. sichergestellt u. diente zur Ablösung der auf demselben haftend gewesenen Hypothek des Vorbesitzers Herm. Brandt von M. 250 000 und zur Tilg. schweb. Verbindlichkeiten. In Umlauf Ende Sept. 1905 noch M. 468 500, von denen M. 105 000 (aus der Brandtschen Vergütung) im Besitz der Ges. selbst sind. Zahlst.: Grünberg: Gesellschaftskasse, H. M. Fliesbach's Wwe;: Posen: Ostbank f. Handel u. Gewerbe. Nicht notiert. Hypotheken: M. 144 800 auf Wirtschaften. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergütung von M. 6000), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1905: Aktiva: Grundstück 35 496, Gebäude 549 483, Masch. Sl 430, Fastagen 14 572, Pferde u. Wagen 8330, Eisenbahnwaggons 4398, Inventar, Mobil. u. Utensil. 46 454, Restaurationsinventar 4662, Restaurationsgrundstücke: Kurfürst, Cottbus 95 638, do. Neutomischel 29 833, do. Louisenthal, Grünberg 54 866, do. Gesellschaftshaus Grünberg 59 220, Bierniederlagen: Fürstenberg a. O. 3108, do. Kontopp 921, do. Cottbus 2394, Naumburg a. B. 1291, do. Wollstein 2578, do. Züllichau 2810, Hypoth.-Debit. 301 114, Debit. 83 936, Kassa 3195, Wechsel 3000, eig. Brauerei-Oblig. 105 000, Vorräte an Bier, Gerste, Hopfen etc. 100 694. – Passiva: A.-K. 680 000, Hypoth. auf Restaurationsgrundstücken 144 800, Öblig. 468 500, do. Zs.-Kto 6469, Kaut. 2360, Accepte 124 000. Betrag aus Aktienversteigerung 1558, Spec.-R.. 90 169, R.-F. 2220 (Rückl. 765), Kredit. 59 646, Div. 13 600, do. alte 160, Vortrag 947. Sa. M. 1 594 430. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikations-Unk. 26 772, Handl.- do. 36 489, Brem material. 19 779, Fourage 12 904, Gespann-Unk. 4389, Reparat. 4287, Beleucht. 2009, Eis 3470. Versich. 2737, Gehälter 17 731. Löhne 39 426, Zs. 13 934, Abschreib. 29 220, Gewinn 15 313.— Kredit: Vortrag 413, Bier 199 138, Malz 14 034, Treber 10 589, Malzkeime 2574, nachträglich eingegang. Forder. 1717. Sa. M. 228 465.