1264 Brauereien. Direktion: Fritz Hecker. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Th. Riegel. München; Stellv. Alfred Lenel, Mannheim; Rentner Max Heidlauff, Lahr: Louis Sinner, Bank-Dir. Krapp, Privatier Dr. Karl Hellmuth, Phil. Trittler, München; Carl Sinner, Dr. Rich. Kahn. Benno Weil, Mannheim; Dr. Eug. Oppenheimer, Frankf. a. M. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Mannheim: Weil & Benjamin. Schwabingerbrauerei in München, Akt.-Ges., Leopoldstr. 82. Gegründet: 23./8. 1888; eingetr. 18./9. 1888. Letzte Statutänd. 14./4 2. 1899 u. 14./1. 1905. Die Firma lautete bis 14./12. 1899 Salvatorbrauerei und wurde nach Vereinbarung mit Ge— brüder Schmederer Aktienbrauerei (jetzt Paulanerbräu) in München wie oben geändert. Letzt- genannte Ges. zahlte hierfür eine grössere Abfindungssumme. Zweck: Fortbetrieb der vormals Ludwig Petuel'schen Brauerei in Schwabing-München an der Schwabinger Landstrasse 58 u. an der Franzstrasse 16 belegen. Das seit 1889 wesent- lich erweiterte Etabliss. (Jahresproduktion bis 90 000 hl) wurde im Juli 1888 von der Firma M. Saloschin in Berlin für M. 260 000 in Hypoth. und M. 690 000 bar erworben und der A.-G. zu demselben Preise überlassen. Der Grundbesitz umfasst jetzt folgende Objekte: Die Brauereianlage Leopoldstr. 82, die Häuser Feilitzschstr. 6, Franzstr. 8, 9 u. 10, Siegesstr. 12, 16 u. 18, zus. in Grösse von 1.376 ha. Dieser Besitz ist an 2. Stelle für die unten angegebene Anleihe verpfändet. Ausserdem besitzt die Ges. das Terrain Sendlinger Oberfeld im Um- fange von 19,64 Tagw., das Eiswerk Ludwigsfeld bei Moosach mit 6,83 Tagw. im ursprüngl. Kostenpreis von M. 79 606 und ein Grundstück am Parzivalplatz mit 0,24 Tagw., auf dem eine Wirtschaft errichtet ist und das M. 46 107 gekostet hat. An Wirtsanwesen waren im Sept. 1905 im Besitz der Ges. 24 Stück. auf denen M. 2 463 000 Hypoth. lasteten und die M.3 408 126 Buchwert hatten (1904/1905 Zugang 6 Anwesen mit M. 847 188). Bierabsatz 1888/89–1904/1905: 29 125, 35 279, 42 201, 49 194, 55 796, 55 578, 61 752, 68 542, 73 077, 81.063, 84 636, 84 500, 86 600, 78 600, 78 770, ?, ? hl. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./7. 1895 um M. 800 000 in 800 Aktien, angeboten den Aktionären bis 2./10. 1896 zu 108 %. Hypotheken: M. 1 785 200, 4 % erststelliges Bankannuitätenkapital seitens der Bayerischen Vereinsbank auf das Brauereigrundstück (s. unter Anleihe); ausserdem M. 2 463 000 auf den 18 Wirtschaftsanwesen, zu 4–5 % verzinsl., M. 347 400 auf Grundstück Sendlinger Ober- feld, zu 3½ –4 % verzinsl., u. M. 28 000 auf Grundstück Ludwigsfeld u. Parzivalplatz, ver- zinsl. zu 4 %. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 14./1. 1905, rück- zahlbar zu 103 %, Stücke (Nr. 1–1000) à M. 1000 auf Namen und durch Indossament über- tragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1910 bis längstens 1934 durch jährl. Ausl. von M. 40 000 im ersten Quart. des Jahres auf 1./7.; verstärkte Tilg. ab 1910 vorbehalten. Zur Sicherheit der Anleihe, welche zur Tilg. schwebender Schulden aufgenommen wurde, dient Hypoth. an 2. Stelle im Nachgange nach dem Bankkapital der Bayerischen Vereinsbank im Betrage von M. 1 760 000. Die genannte Bankschuld ist mit 4 % verzinsl. u. wird in 41 Jahren heim- gezahlt sein. Die der Anleihe als Sicherheit dienenden Besitzlichkeiten der Ges. haben nach einer im Nov. 1904 stattgehabten Schätzung M. 4 107 157 Wert. Zahlst. s. unten. Verj. der Coup. 4 J. (F.), der Stücke 10 J. (F.). Kurs in München Ende 1905: 95.50 %. Zugelassen Febr. 1905; erster Kurs: 102.50 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 15 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung der festen Jahres- vergütung von M. 2000 für jedes Mitglied), Rest Super-Div. bezw. zu Specialreserven. Bilanz am 30. Sept. 1905: Aktiva: Gebäude 1 333 611, Grundstücke 959 107, Eiswerk Lud- wigsfeld 72 645, Grundstück ,Sendlinger Oberfeld“ 687 400, do. Parzivalplatz 51 201, Wirt- schaftsanwesen (3 408 126 abzügl. 2 463 000 Hypoth. bleiben =) 945 126. Masch. 212 974, elektr. Beleucht. 18 734, Pferde u. Fuhrwerk 32 035, Zugvieh 6500, Mobil. 40 481, do. auswärt. Ausschank- stellen 78 792, Flaschenfüllereieinricht. 3087, Fastagen 85 304, Eisenb.-Waggons 3078, Brunnen- anlage 12 506, Vorräte an Bier, Malz, Gerste. Hopfen u. Material. 357 687, Kassa 11 418, Depos. 24 100, Wechsel 3853, Effekten 121 856, Guth. aus Rückvergüt. 12 804, Debit.: Hyp.-Darlehen 1 059 600, Amort. auf uns. Anwesen ruh. Bankgeldern 45 777, Anzahl. a. Neubauten u. Ein- richt. 50 780, Aussenstände f. Bier etc. 209 857. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 1 785 200, do. auf Sendlinger Oberfeld 347 400, Schuldverschreib. 1 0000 000, do. Zs.-Kto 11 610, R.-F. 200 000, Spec.-R.-F. 100 000, Arb.-Unterstütz.-F. I1 247, Hauptzollamt f. Malzaufschlag 72 463, Kredit.: Bank-Zs. 44 004,. Barkaut. u. Einlagen 178 985, Depos. 24 100, div. Kredit. 590750, Gewinn (zu Abschreib.) 74 471. Sa. M. 6 440 322. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz, Gerste u. Hopfen 443 693, Malzsteuer abz. Rück- vergüt. 170 911, Löhne u. Gehälter 179 948, Brennmaterial. 34 999, Betriebsunk., Arbeiter- wohlfahrt etc. 98 923, div. Material. 70 922, Bieraufschlag 10 608, Steuern u. Assekuran- 25 507, Reparat. u. Schäfflereiunk. 47 303, Zs. 152 739, Kapitalbeschaffungs-Kto 9999, Gewinn (zu Abschreib.) 74 471. – Kredit: Vortrag 13 552, Bier 1 242 739, pacht 22 181, Treber 36 570, Malzkeime u. Zeug 4985. Sa. M. 1 320 029. ――――――§― N