Brauereien. 1265 Kurs: In Berlin Ende 1890–1905: 103, 98, 96, 95, 89, 106.75, 104.50, 106, 113, 113, 113.60, 106.25, 95.10, 92, 89.50, 64.30 %. Aufgelegt am 24./5. 1889 zu 120 %. – In München Ende 1899–1905: 111, 114, 106, 95.25, 92, 89.50, 64 %. Eingeführt im Mai 1899. bDividenden 1888/89–1904/1905: 6, 4½, 6, 6, 6, 3, 7, 4½, 5, 5½, 6, 6½, 6, 4, 4½, 4½, 0 %. Div.- Zahlung spät. 14 Tage nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Die Aktien mit der früheren Firma Salvatorbrauerei wurden ab 12. Juni 1900 spesenfrei gegen die Aktien mit der neuen Firma umgetauscht. Ab 1. Juli 1900 sind nur neue Stücke lieferbar. Für 1899/1900 und folgende Jahre wird die Div. nur gegen Div.-Scheine der neuen Aktien gezahlt. Direktion: Karl Stahl. Prokurist: Oskar Müller. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanw. Dr. C. Eisenberger, München; Stellv. Bankier Jul. Samelson, Berlin; Baumeister Alois Ansprenger, Bankier Simon Lebrecht, München; Rentner E. Carl, Cöthen: Konsul C. Solling, Hannover; Fabrikant Siegfr. Meschelsohn, Charlottenburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Jul. Samelson; Hannover: Carl Solling & Co. Unionsbrauerei Schülein & Co., Aktiengesellschaft in München, Aussere Wienerstr. 42/44. Gegründet: 4./5. 1903 mit Nachtrag v. 18./5. 1903 u. Wirkung ab 1./10. 1902; eingetr. 8./6. 1903. Letzte Statutänd. 23./12. 1904. Gründer: Firma J. Schülein Söhne i. L., Unionsbrauerei Schülein & Co., Bayerische Filiale der Deutschen Bank, Komm.-Rat Hans Pensberger, München; Reichsrat Dr. von Lang-Puchhof auf Puchhof. Die Aktiendeckung hat in der Art stattgefunden, dass J. Schülein Söhne i. L. Immobil. im Werte von M. 2 930 000 in die A.-G. einlegten; auf diesen Immobil. ruht eine von der A.-G. übernommene Hypoth.-Schuld von M. 2 130 000; von dem Rest von M. 793 567 zedierte die Firma M. 567 an die Unionsbrauerei u. beglich mit M. 793 000 ihre Aktienschuld. Die nionsbrauerei Schülein & Co. machte in die A.-G. Sacheinlagen im Werte von M. 5 572 160; nach Abzug ihrer Aktienschuld von M. 3 710 000 stundete die Firma der neuen Ges. den verbleib. Betrag von M. 1 865 728 als Restkaufschilling gegen 3 % Zs. Dieser Restkaufschilling ist auf 5 Jahre unkündbar u. nicht abtretbar u. dient als materieller Rückhalt für die von der Vorbesitzerin der neuen Ges. gegenüber auf 3 Jahre geleistete Garantie für etwaige Ausfälle bei den M. 3 530 000 betragenden Wirtshypoth. u. Darlehen. Diese Garantie erstreckt sich für 1 Jahr auch auf die bei Debit. ausstehenden M. 280 982. Die übrigen Gründer haben ihre Aktien bar u. voll einbezahlt. Die den Brauereizwecken dienenden Gebäude wurden grösstenteils erst in den letzten Jahren errichtet u. werden als durchweg gut u. solide gebaut bezeichnet; die Masch. sind ebenfalls alle neu. Die Taxen gehen weit über den Einbringungs- wert hinaus. Bierausstoss der alten Firma 1901/1902: 183 187 hl, der A.-G. 1902/1903 bis 1903/1904: 184 094, 195 847 hl. Die G.-V. v. 23./12. 1904 beschloss Fusionierung mit der Brauerei zum Münchner Kindl in München, derzufolge das Vermögen der Brauerei zum Münchner Kindl als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation an die Unionsbrauerei Schülein & Co. Akt.-Ges. gegen Gewährung von M. 200 000 Aktien dieser Ges. mit Div.-Ber. vom 1./1. 1905 ab übertragen worden ist. Für je 10 Münchner Kindl-Aktien wurde 1 Unions- brauerei-Aktie gegeben (Frist bis 27./5. 1905). 60 nicht eingereichte Kindl-Aktien wurden für ungültig erklärt, die dafür entfallenen 6 Unionsbrauerei-Aktien erbrachten in der Ver- steigerung insgesamt M. 8078.80 Erlös, sodass auf jede der 60 Kindl-Aktien ein Betrag von A. 134.64 entfiel, der bei der Ges.-Kasse der Unionsbraucrei zu erheben ist. Der bei der Fusion erzielte Buchgewinn ist mit M. 650 000 zu Abschreib. auf die Immobil, der Kindl- Brauerei verwandt, nachdem letztere selbst bereits am 31./S. 1904 M. 1 000 000 ausserordentl. Abschreib auf dies Konto vorgenommen. Ein im Zus.hang mit der Verschmelzung ent- standener Sondernutzen von M. 151 051 ist zur Bildung eines Spec.-R.-F. verwandt. Das Brauereianwesen der vorm. Kindl-Brauerei mit einer grösstenteils überbauten Fläche von rund 260 000 q F. steht jetzt nur noch mit M. 11 für qF. zu Buche. Von den übernommenen 37 Wirtschaften der Kindl-Brauerei wurden 1904/1905 sechs teils mit kleinem Nutzen, teils mit geringem Verlust abgestossen. Die restlichen 31, zu denen ein zu Arrondierungszwecken erworbenes Anwesen im Thal hinzugekommen ist, beabsichtigt die Ges. grösstenteils zu behalten, sie stehen mit M. 2 755 830 zu Buch und sind mit M. 2 754 405 Bankgeld belastet. Auf die durch die Fusion zugeflossenen Aussenstände an Hypoth. und Debit. der Kindl- Brauerei wurden 1905 ebenfalls so starke Abschreib. vorgenommen, dass ein Verlust auf diese Aktiva kaum noch zu erwarten ist. Die infolge der Fusion stattgehabten Zugänge auf Masch.-, Mobil.-, Flaschenfüllerei- und Fastage-Kto wurden im Betrage von M. 300 317 voll- ständig abgeschrieben. Die im Berichtsjahre auf ausstehende Hypoth. und Debit. einge- tretenen Ausfälle von M. 45 880 sind vom Bruttogewinn vorweg abgesetzt. KkKapital: M. 6 700 000 in 6700 Aktien à M. 1000. Von dem urspr. A.-K. bleiben M. 2 500 000 mind. 3 Jahre in der Hand der Vorbesitzer. Urspr. M. 5 000 000. Die G.-V. v. 33./12. 1904 beschloss Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von a) 200 Aktien, welche v. 1./1. 1905 ab am Reingewinn teilnehmen u. gegen die Aktien der Brauerei zum Münchner Kindl umgetauscht sind (siehe oben), b) 1500 Aktien, welche v. 1./10. 1905 ab am Reingewinn teil- uehmen und der Bayer. Vereinsbank in München gegen Einlage einer Forderung in gleicher löhe an die Münchner Kindl-Brauerei überlassen sind. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1905/1906. II. 80