Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 41 Real-Credit-Bank in Berlin, SW. Kochstrasse 70/71. (In Konkurs.) Gegründet: 1871 als Genossenschaft, A.-G. seit 17./7. 1888, am 2./4. 1906 wurde über das Vermögen der Ges. der Konkurs eröffnet. Konkursverwalter: Kaufm. Guilletmot, Berlin, Friedrichstr. 235. Frist zur Anmeldung 11./5. 1906, Prüfungstermin 25./6. 1906. Der Konkursverwalter führte in der ersten Gläubiger-Vers. v. 11./5. 1906 aus, die Bücher der Bank wären nicht derartig geführt, dass sie eine Übersicht gewährten. Nach der gegen- wärtigen Schätzung sei der Erlös aus den Grundstücken, die sich zum Teil ausserhalb Berlins befinden, so z. B. Schlossmühle in Thorn, auf M. 21 280 zu veranschlagen. Dieser Betrag könne sich aber auch wesentlich verringern. An Bargeld seien M. 22 000 vorhanden. Der Wechselbestand im Betrage von M. 61 651 sei mit M. 20 979, die auf M. 25 355 sich beziffernden Aussenstände mit M. 3000 u. das Mobiliar mit M. 992 eingesetzt worden. Es betragen somit die gesamten Aktiven M. 68 252. Hiervon sind M. 6600 für Masseschulden, Mieten u. sonst. Unkosten in Abzug zu bringen, sodass M. 61 652 zur Verteilung auf M. 75 735 vorrechtlose Forder. verbleiben würden, was einer Div. von 81–82 % gleichkäme. Je nach den Ausfällen, die bei dem Verkauf der Pfandgrundstücke zu gewärtigen seien, könnte sich die Div. auf 80 %, vielleicht auf 60 %, verringern. In den Gläubigerausschuss wurden die Rechtsanwälte Julius Cohn u. Granier u. Dir. Nathan Lindemann gewählt. Kapital: M. 483 000 in 483 Aktien Lit. C (Nr. 1–483) à M. 1000 mit Aufdruck „abgestempelt 1901. Urspr. A.-K. M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Über die Wandlungen des A.-K. S. Jahrg. 1905/06 u. frühere dieses Handbuches. Obligationen: Im März 1895 beschloss die Bank für M. 2 000 000 4½ % Oblig. ohne be- sondere Sicherheit in Stücken zu M. 1000, 500, 200, 100 auszugeben. Begeben wurden nur M. 165 700; Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. zu 103 % durch Ausl. im Mai auf 2./1. In Umlauf Ende 1904 noch M. 98 300 (an der Börse nicht notiert). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem., meistens im März. Stimmrecht: 1 Aktie Lit. C „abgestempelt 1901“% = 1 St. Kurs: Aktien 1889–98: 114.25, 107.60, 97, 97, 95.50, 58, 19, 8.75, –, – %. Aufgelegt 27./4. 1889 die II. Em. zu 125 %. Aktien Lit. B Ende 1896–1901: 41.50, 41.75, 20.10, 12.25, –, – %. Die Notierung der Aktien Lit. B wurde ab 2./1. 1902 eingestellt. Die abgest. Aktien Lit. C sind nicht zugelassen. Dividenden 1888–1904: 8, 8½, 8½, 6½, 5, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Franz Schröder. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Franz Meyer, Glauchau; Georg Ziersch, Brandenburg; Dir. Henry von Baensch, Berlin. Revisions- u. Vermögensverwaltungs-Akt.-Ges. in Berlin, W. Unter den Linden 35. Zweigniederlassungen in Leipzig und München. Gegründet: 7./6. 1905; eingetr. 28./6. 1905. Gründer: Direction der Disconto-Ges., Berlin; Commerz- u. Disconto- Bank, Berlin; Rechtsanw. Dr. jur. Rich. Fuss, Gerichtsassessor Dr. jur. Ed. Sachs, Kaufm. Ernst Jaup, Berlin. Zweck: Übernahme von Geschäftsrevisionen und allen mit der Organisation, Reorgani- sation und Kontrolle kaufmännischer und industrieller Unternehm. zus. hängenden Trans- aktionen sowie von Vermögensverwaltungen und Testamentsvollstreckungen. Die Ges. ist auch befugt zum Betriebe aller Arten von Bank- und Finanzgeschäften und zum Erwerb, Verkauf und zur Verpfändung von Immobilien sowohl für eigene als auch für fremde Rechnung. Sie übernimmt u. a. das Amt als Pfandhalter und die Vertretung von Gesellschaften bei Registrierungen u. Umschreibungen, sowie von Wertpapier-Besitzern bei Wahrnehmung ge- fährdeter Interessen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Von dem A.-K. übernahmen M. 820 000 die Disconto-Ges., M. 150 000 die Commerz- u. Discontobank und je M. 10 000 die Grün der Dr. Fuss, Dr. Sachs und Jaup. Aktienurkunden oder Interimsscheine werden lt. Statut nur auf besonderen Antrag und alsdann auf Kosten des Antragstellers ausgefertigt werden, dem auch der Aktienstempel zur Last fällt. Solange dies nicht geschehen ist, gilt als Aktionär der Ges. gegenüber derjenige, welcher als solcher im Aktienbuch vermerkt ist. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Nicht eingeford. A.-K. 750 000, Mobil. u. Utensil. 1073, Effekten 204 928, Kassa 92, Bankguth. 55 441, Debit. 5668. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Organis.- Kto 8000, Kredit. 2867, Gewinn 6337. Sa. M. 1 017 204. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 12 190, Abschreib. auf Mobil. etc. 119, Gewinn 6336. Sa. M. 18 646. – Kredit: Provis. u. Zs. M. 18 646. Dividende 1905: 4 % auf M. 250 000 vom 9./6.–31./12. 1905. Direktion: Dr. jur. Jul. Mankiewicz, Hch. Meltzer, Gust. Schlieper, Berlin; Direktion in Leipzig: Rich. Mentz, Rechtsanw. Emil Polster; Direktion in München: Jos. Schreyer, Anton Biber. Prokurist: Dr. Ernst Schön.