Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 113 Wechslerbank in Hamburg, Brandstwiete 4. Gegründet: 1872. Letzte Statutänd. 7./12. 1899. Zweck: Betrieb von Bank- u. Handels- geschäften, mit Zustimmung des A.-R. auch von Geschäften in Immobilien. Die Bank ist Inhaberin des Effekten-Liquidat.-Bureaus, das die Abwickelung der Zeit- u. Kassengeschäfte in Effekten an der Hamburger Börse leitet. Die Bank ist bei der Portland-Cementfabrik Saturn (s. Jahrg. 1902/1903) beteiligt, welche 12./2. 1902 eine Rekonstruktion des Unternehmens beschloss, eine zweite Sanierung bezw. eine 30 % Zuzahlung auf die Aktien in Form eines Kredites fand 1903 statt. Die Wechslerbank besitzt M. 183 000 St.-Aktien u. M. 490 000 Vor- rechts-Aktien, die zus. mit M. 480 000 zu Buche standen. Mit Rücksicht auf diese Verbindung wurde 1902/1903 eine Sonderrücklage von zus. M. 480 000 gestellt. Dieser Fonds wurde 1905 gegen obigen Aktienbesitz verrechnet, sodass die Saturn-Aktien jetzt nur noch mit M. 1 zu Buche stehen. Kapital: M. 7 500 000 in 6250 Aktien (Nr. 1–6250) à M. 600 u. 3125 Aktien (Nr. 6251–9375) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 7 500 000 in 12 500 Aktien à M. 600 mit 40 % Einz., 1876 Rückkauf von 6250 Aktien, Vollzahlung der übrigen 6250 Aktien bis 31. Dez. 1881. Hierzu lt. G.-V.-B. vom 30. Okt. 1895 noch M. 3 750 000 in 3125 Aktien, begeben zu 115 % Gründerrechte: Bei Erhöhung über M. 7 500 000 hinaus sind die ersten Aktienzeichner bezw. deren Rechtsnachfolger berechtigt, die Hälfte der N euausgabe zu pari im Verhältnis ihrer ursprüngl. Zeichnung zu übernehmen, die andere Hälfte bleibt den derzeitigen Aktionären zu pari vorbehalten. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: In den ersten 4 Monaten. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 600 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 4 % Zs. auf das A.-K., 10 % Tant. an A.-R., 10 % vertragsm. etc. Tant. an Dir. und Beamte, Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Banksaldo u. Kassa 322 067, Coup. u. gekünd. Effekten 28 904, Wechsel 3 262 219, eigene Effekten 2 316 066, Reports 1 371 524, Konsortialkto 363 592, Darlehen gegen Unterpfand 3 343 066, Debit. 11 623 761 (wovon 7 937 140 gegen Pfand und 991 161 transitorisch), Avale 1 041 486, zweifelhafte Forderungen 1, Bankgebäude (abzügl. 600 000 Hyp.) 625 000, Inventar 1. – Passiva: A.-K. 7 500 000, R.-F. 800 000, Delkr.-F. 350 000 (Rückl. 150 000), Accepte 6 089 194, Avale 1 041 486, Kredit. 5 952 199, Depos. 2 227 053, noch zu zahlende Courtagen 22 000, Div. 300 000, do. alte 1584, Vortrag 14 170. Sa. M. 24 297 689. Gewinn-u. Verlust-K.: Debet: Handl.-Unk. 206 267, bezahlte u. noch zu zahlende Courtagen 42 700, Abschreib.: a) zweifelh. Forder. 54 582, b) Bankgebäude 15 000, Gewinn 464 170. –— Kredit: Vortrag 11 951, Provis. 236 728, Zs. 303 843, Wechsel 120 017, Effekten 107 978, Coup. 2201. Sa. M. 782 721. Kurs: In Hamburg Ende 1892–1905: 107.50, 112.50, 129, 138.50, 131, 131.25, 124.50, 118.75, 104.50, 88, 85.60, 92.75, 96.80, 96 %. – In Berlin: Ende 1896–1905: 130.80, 131.25, 125.50, 119.25, 104.80, 90, 86.75, 92.50, 95.80, 95.90 %; daselbst aufgelegt 17./4. 1896 M. 1 800 000 zu 140 %. Dividenden 1886–1905: 5 ¾, 5½, 8, 8, 8, 6, 6¼, 5½, 9, 10, 8, .... Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Der Div.-Schein wird erst nach Fälligkeit getrennt. Direktion: J. Lewandowsky, J. Rosenberg, J. Hamburger. Prokuristen: J. Mathiason, E. Bällin, A. Gresmann. Aufsichtsrat: (5) Vors. Henry Freih. von Westenholz, Stellv. Theodor Behrens, Emil Magnus, Dr. J. C. Söhle, Hamburg; Dr. Fritz Clemm, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges. Zentral-Bank, Akt.-Ges. in Hamburg, Bleichenbrücke 7. Gegründet: 1./4. 1905 (eingetr. 18./4. 1905) unter der Firma Zentral Kredit-Bank, geändert wie oben lt. G.-V. vom 14./3. 1906; Aufnahme der Thätigkeit 26./4. 1906. Gründer: Rechtsanw. Dr. jur. Max Andreas Blunck, Friedr. Aug. Enke, Bankier Otto Bernh. Goldschmidt, Jos. Caspar Aug. Griese, Handelschemiker Dr. phil. Bernh. Emil Hermann, Jul. Lachmann, Herm. Sanders, Constantin Georg Erich Schwartz. Zweck: Betrieb von Bankgeschäften aller Art, insbes. die Förderung u. Erleichterung des Diskont- u. Kreditgeschäfts auf gesunder Grundlage und die Pflege des Sparkassen- u. Depositenverkehrs. Die Bank will ihre Thätigkeit hauptsächlich in den Dienst des Mittel- standes, insbes. der kleineren Betriebe in Industrie u. Handel stellen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Die Aktien wurden im März 1905 zu bpari plus 3 % für Stempel etc. aufgelegt, einzuzahlen 25 % u. das Aufgeld am 10./4. 1905, 25 % am 10./7. 1905, 25 % am 1./10. 1905 u. 25 % am 10./1. 1906. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Am 10./1. 1906 fällige Resteinzahl. auf A.-K. 250 000, Reichsbankguth. u. Kassa 128 375, Effekten 91 595, Sorten u. Coup, 6456, Wechsel 392 835, Debit. 1 240 749, Stahlkammer u. Mobil. 10 000. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Accepte 50 000, Kredit. 1 054 926, R.-F. 10 000, Gewinn (Vortrag) 5086. Sa. M. 2 120 012. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten 22 394, Effekten 969, Gewinn 19 517. – Kredit: Zs. 24 367, Provis. 18 029, Wechsel, Sorten u. Coup. 483. Sa. M. 42 880. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1906/1907. I. 8