7 „ * ..... Hypotheken- und Kommunal-Banken. 261 Communal-Bank des Königreichs Sachsen in Leipzig. Gegründet: 1871. Letzte Statutänd. v. 1885. Zweck: Betrieb von Anleihegeschäften mit Bezirksverbänden, Stadt-, Land-, Kirchen- und Schulgemeinden des Königreichs Sachsen. Gegenausgabe von Anlehensscheinen. Kapital: M. 3 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à Thlr. 500 = M. 1500. Anfänglich nur mit 20 % eingezahlt, wurde weitere Einzahlung von 20 % zum 5. Juli 1897 und 35 % zum 30. April 1900 einberufen, sodass z. Z. 75 % = M. 2 250 000 eingezahlt sind. Die Aktien sind an keiner Börse eingeführt; dieselben befinden sich zum grössten Teil im Besitze der Allg. Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig. Anlehensscheine: Die Bank ist befugt, Inhaber-Papiere u. d. Namen „Anlehensscheine der Communalbank des Königreichs Sachsen'' zu dem gleichen Betrage auszugeben, in welchem sie verzinsliche Darlehen an Bezirksverbände, Stadtgemeinden etc. des König- reichs Sachsen, sei es auf Grundlage eines bestimmten Tilgungsplanes oder gegen Kündigung, gewährt oder von denselben emittierte Schuldscheine käuflich erwirbt. Mündelgelder dürfen nach dem Kgl. Sächs. Gesetz v. 22./12. 1899 in den Anlehensscheinen angelegt werden. Ende 1905 waren davon in Umlauf M. 19 394 500, und zwar: Serie III (4 %) M. 5 000 000, voll emittiert. In Umlauf Ende 1905: M. 2 470 500. Serie VII (4 %) M. 5 000 000, voll emittiert. In Umlauf Ende 1905: M. 2 437 000. Serie VIII (4 %) emittiert M. 7 948 500. Ein Teilbetrag hiervon M. 500 000 wurde am 26./3. 1900 zu 100 % aufgelegt. In Umlauf Ende 1905: M. 5 040 000. Serie IX (3½ %) M. 10 000 000, voll emittiert. In Umlauf Ende 1905: M. 6 711 500. Serie X (3½ %) M. 3 076 000 ausgegeben. In Umlauf Ende 1905: M. 2 735 500. (Serie I, II, IV u. V sind getilgt, Serie VI.ist nicht ausgegeben.) Die Scheine lauten über M. 5000, 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Die Tilg. der Anleihen erfolgt entweder durch Rückkauf oder Ausl. innerhalb eines Zeitraumes von 40 Jahren vom Zeitpunkte der Ausgabe. Die Verl. erfolgt für Serie III, VII, VIII im Mai bezw. Nov., für Serie IX u. X nur im Mai. Die Rückzahlung der verlosten Stücke für Serie III, VII, VIII erfolgt am 1./7. bezw. 1./1., für Serie IX u. X am 1./7. Kurs der 4 % Anlehensscheine Ende 1896–1905: 101.90, 101.50, 102, 101.25, 100, 102.75, 102.25, 103.25, 103.25, 102.90 %. Kurs der 3½ % Anlehensscheine Ende 1896–1905: –, 100.50, 99, 96, 93, 97.50, 99.25, 100, 100, 99.75 %. Notiert in Dresden u. Leipzig. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis März. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F., 4 % Div. Der Rest wird verteilt: a) 10 % werden zu dem R.-F. der Anteilscheininhaber abgegeben; b) 5 % erhalten die Mitglieder des A.-R.; c) 10 % Tant. für Dir., für Grat. an das Personal und zur Dotierung des Beamten-Pens.-F. zur Verf. gestellt; d) 75 % = Super-Div. Der Anlehensschein-R.-F. dient zur Deckung der Verluste, welche möglicherweise den Inhabern der Anlehensscheine durch eine nicht, oder nicht pünktlich erfolgende Rückzahlung oder Verzinsung dieser Scheine entstehen könnten. ZBilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Kassa 36 354, Vorschüsse auf W ertp. inkl. rückst. Zs. 543 375, Effekten des R.-F. A 129 639, do. des R.-F. B 369 562, Effekten 160 272, Darlehen an Bezirksverbände u. Gemeinden (inkl. Zs.) 21 268 737, Debit. 375 622, Mobil. u. Drucksorten 1. —– Passiva: A.-K. 2 250 000, Anlehnsscheine 19 472 799, do. verloste 272 000, Kredit. 186 152, R.-F. A 139 985 (Rückl. 6777), do. B 376 188 (Rückl. 3514), Pens.-F. 48 932, Unterst.-F. 6914, auf neue Rechnung 5332, Div. 112 500, Tant. an A.-R. 1757, do. an Vorst., Grat. etc. 3514, Vortrag 7487. Sa. M. 22 883 562. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 6250, Handl.-Unk. 4804, Abgaben u. Staats- aufsicht 14 555, Zs. 1674, Gewinn 135 550. – Kredit: Vortrag 3629, Pfand-Zs. 25 233, Erträgnis der Darlehne 122 46 „Zs. u. Gewinn auf Effektenkonto 7155, Provis. 4355. Sa. M. 162 835. Dividenden 1886–1905: 9, 10, 10, 10, 6, 8½, 10, 9½, 9, 10, 10, 7, 6, 5, 5 , 6, 5 %, 5, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Königl. Regierungs-Kommissar: Geh. Reg.-Rat Dr. Grünler. Direktion: Geh. Komm.-Rat Jul. Favreau, Justizrat Dr. Paul Harrwitz, Hugo Keller. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Kons. Alb. Heinr. de Liagre, Stellv. Stadtrat Herm. Schmidt, Louis Davignon, Franz Gontard. Zahlstellen: Leipzig: Eig. Kasse; Allg. Deutsche Credit-Anstalt u. deren Fil. in Dresden, Chemnitz, Altenburg, Annaberg, Greiz, Gera, Oschatz, Zittau, Bautzen, Grimma, Markranstädt, Berlin, Frankf. a. M. u. Bremen: Disconto-Ges.; Plauen i. V.: Vogtländ. Bank u. deren Fil. in Reichenbach i. V.: Zittau u. Neugersdorf: Oberlaus. Bank; Zwickau: Vereinsb. u. deren Abt. Hentschel & Schulz. Leipziger Hypothekenbank in Leipzig, Brühl 41. Gegründet: 30./12. 1863. Letzte Statutänd. 29./11. 1899 u. 5./3. 1906. Zweck: Hebung des Bodenkredits und des Kommunalkredits im Deutschen Reiche, vor- nehmlich aber im Königreich Sachsen. Die Bank gewährt hypothek. Darlehen auf Grundstücke 3= Gebiete des Deutschen Reiches und giebt auf Grund der so erworbenen Hypoth. Hypoth.- Plandbr. (Pfandbr.) aus. Ausserdem darf die Bank Geschäfte betreiben entsprechend dem Hyp.-Bank-Ges. v. 13./7. 1899 (s. auch dieses Handbuch, Jahrg. 1900/1901).