274 Hypotheken- und Kommunal-Banken. Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank in München mit Filiale in Landshut u. Wechselstuben am städtischen Schlacht- u. Viehhof in München u. in Pasing. Zweigbureau der Hypoth.-Abt. in Nürnberg u. Berlin. Gegründet: 1./7. 1834 bezw. 15./6. 1835. Letzte Statutänd. 18./12. 1899, 4./3. 1902 u. 2./3. 1900. Zweck: Die Anstalt zerfällt in eine Hypotheken-Abteil. u. Kaufmännische Abteil. u. steht unter königl. bayerischer Staats-Oberaufsicht. Die Hypothekenbank (Hypotheken-Abteilung) gewährt gegen hyp. Sicherheit an erster Stelle Darlehen bis zur Hälfte des von der Bank-Direktion ermittelten Wertes der Pfandobjekte innerhalb des Deutschen Reiches a) ohne annuitätenweise Tilg., regel. mässig 10 Jahre fest, sodann auf Grund 9 monatiger, beiderseits freistehender Kündigung rückzahlbar an den Zinsterminen; b) annuitätenweise tilgbar, regelmässig unkündbar seitens der Bank und halbjährig kündbar seitens der Schuldner. Die Darlehen werden gewährt entweder in Pfandbr., zum Nennwerte gerechnet, oder in Geld unter Abzug einer von Fall zu Fall zu vereinbarenden Abschlussprovision. Belehnbar sind alle Gattungen des Immobiliarbesitzes, soweit dieselben entweder einen sicheren, nachhaltigen Ertrag gewähren oder einen leicht realisierbaren Verkaufswert besitzen. Ausgeschlossen von der Beleihung sind z. Z. auf Grund von $§ 2 des Reglements vom Jahre 1905 Bergwerke, Steinbrüche und Torfstiche. Die Wertsermittelung erfolgt auf Grund der von der Aufsichtsbehörde genehmigten Anweisung über Wertsermittelung. (Siehe auch Pfandbr) Die Wechselbank (kaufmännische Abteilung) ist befugt zum Betriebe aller Bank. und Finanzgeschäfte (mit Ausschluss der Zeit-, Prämien- und Warengeschäfte für eigene Rechnung, für fremde Rechnung nur dann, wenn damit keine Kreditgewährung ver- bunden ist); sie betreibt insbesondere das Diskonto-, Effekten-, Acceptations-, Konto- korrent-, Kredit- und Lombardgeschäft. — Wertpapiere jeder Art werden von ihr in Verwahrung und Verwaltung als ,offene Depotsé' genommen. Verlosbare Papiere der Deponenten werden auf Antrag gegen Kursverlust versichert. Auch „geschlossene Depots“ werden zur Aufbewahrung übernommen, ebenso werden eiserne Schrankfächer (Safes) dem Publikum mietweise überlassen. Die G.-V. v. 2./3. 1905 beschloss die Abtrennung der Versich.-Abteil. ab 1./1. 1906 durch Umwandlung derselben in eine selbständige Akt.-Ges. unter der Firma Bayerische Versicherungsbank A.-G. vormals Versicherungs-Anstalten der Bayerischen Hypotheken. u. Wechselbank mit einem A.-K. von M. 10 000 0000, wovon 25 % eingezahlt sind. Die Aktien befinden sich im Besitz der Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank u. wird deren Be. gebung z. Zt. nicht beabsichtigt. Mitte 1905 errichtete die Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank im Verein mit der Dir. der Disconto-Ges. in Berlin die Bayer. Disconto- u. Wechsel-Bank A.-G. in Nürnberg, Augsburg und Würzburg (A.-K. M. 12 000 000), wobei die Bankhäuser G. J. Gutmann in Nürnberg, P. C. Bonnet in Augsburg und Friedr. Günthert in Würzburg von der neuen Bank aufgenommen wurden. Kapital: M. 54 285 714.30 u. zwar M. 34 285 714.30 in 40 000 Aktien (Nr. 1–40 000) à fl. 500 (M. 857½) und M. 20 000 000 in 20 000 Aktien (Nr. 40 00 1–60 000) à M. 1000, sämtl. auf Namen lautend. Urspr. A.-K. fl. 10 000 000, erhöht 1851 auf fl. 20 000 000, 1893 um M. 5 000 000, weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 7./3. 1898 um M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber, angeboten den Aktionären 15.–31./3. 1898 zu 250 % u. 3 % Spesenanteil. Ferner erhöht l. G.-V. v. 4./3. 1902 um M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 190 begeben an die alten Aktionäre 10.–29./3 1902 zu 250 % einschl. der Em.-Kosten. Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 2./3. 1906 um M. 5 000 000 (auf M. 54 285 714.30) in 5000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1906, begeben an die alten Aktionäre 15.–31./3. 1906 zu 255 % einschl. der Em.-Kosten. Auf 8 Aktien à fl. 500 u. 3 Aktien à M. 1000 entfiel 1 neue Aktie à M. 1000, ebenso auf 9 Aktien à M. 1000 u. 1 Aktie à fl. 500 1 neue Aktie à M. 1000 oder auf 69 Aktien à fl. 500 6 neue Aktien à M. 1000 oder auf 69 Aktien à M. 1000 7 neue Aktien à M. 1000, Pfandbriefe: Die Bank ist befugt, auf Grund der in ihrem Besitz befindlichen Hypotheken. darlehen bis zur 20fachen Höhe des eingezahlten A.-K. Pfandbriefe auszugeben. Die- selben können sowohl auf Inhaber als auf Namen lauten. Durch Dekrete v. 28. März 1864, 13. Sept. 1885 und v. 7. Sept. 1899 ist in Anwendung des Art. 32 der bayer. Übergangs vorschriften zum B. G.-B. v. 9./6. 1899 den Pfandbriefen in Bayern Mündelsicherheit gestanden worden. Dieselben sind in Bayern zur Anlage für Gemeinde-, Stiftungs- u. Sparkassenkapitalien befähigt. Auch die Reichsbank beleiht sie in erster Klasse. M Umlauf waren davon Ende 1905: M. 912 022 100 (denen gegenüber M, 920 452 543 Hypoetl. in das Hypoth.-Register eingetragen), und zwar: 4 % verlosbare Pfandbr. Ser. XV=XXXIV (1878–94 u. 1900–1902). Stücke Lit. Ezu 2000 F zu 1000, & zu 500, H zu 200, I zu 100 M. Ende 1905 in Umlauf: M. 75 165 100. Serle XVIL-XXV und XXVII-–XXXI 1./4. u. 1./10., Serie XXXII–XXXIV 1./5. u. 1./11. halbj. Mai u. Nov. Kurs Ende 1893–1905: In München: 102.80, 101.30, 100.60, 100.50, 100 60, 100, 100.40, 99.60, 101, 103.10, 102.60, 102.50, 102.10 %. –— In Frankf. a. M.: 102.80, 40 100.55, 100.45, 100.60, 100.60, 100.20, 100, 101, 103, 102.90, 102.40, 102.10 %. — Auch notiert in Augsburg. 4 % unverlosbare Pfandbr. Serie I–III von 1900–1902, bei denen die Ruchzalt 10 Jahre ausgeschlossen ist. Stücke Lit. G 5000, H H 2000, J J 1000, K K 500, L I 200,