334 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Heimstätten-Aktien-Gesellschaft in Berlin, W. Linkstrasse 4. Gegründet: 23./12. 1893. Letzte Statutänd. 7./12. 1899 u. 8./4. 1903. Zweck: Erwerb und Verkauf von Ländereien, Bebauung von Grundstücken. Die Ges. besitzt Grundstücke und Bauten in Schlachtensee-West, Nikolassee und Karlshorst. 1900 wurde ein ca. 400 Morgen grosses Gelände gekauft. Dasselbe schliesst an den Westlichen Teil der Kolonie Schlachtensee-West an, umgrenzt das 3 km lange Wiesenthal (Rehwiese) und den Nikolassee, nach welchem die neue Kolonie und deren 1902 eröffneter Bahnhof genannt wird und reicht bis dicht an den Bahnhof Wannsee. Seit Bestehen der Ges. bis Ende 1905 wurden verkauft 612 Baustellen, und 236 Bauten ausgeführt. Die Herstellung der Strassen, Plätze etc. der Kolonie Nikolassee liegt der Ges. ob, ebenso die Erstellung von Kirche, Friedhof u. Schule, wozu 7½ Morgen Gelände notwendig sind u. der Ges. Ansamml. eines Fonds von % des Wertes der verkauften Grundstücke u. Überweisung von M. 25 000 nebst 28, besonders auferlegt ist; dafür bleiben die Ansiedler zunächst von kommunalen Lasten befreit. In Kolonie Nikolassee verblieb Ende 1905 noch ein Bestand von 224 Morgen; von den Terrains in Karlshorst u. Schlachtensee-West sind 1905 rund 2800 bezw. 4436 qm verkauft. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./5. 1895 in 1900 um M. 500 000 in 500 Aktien, div.-ber. per 1900 p. r. t., angeboten den Aktionären 1.:1 v. 28./8.–1./10. 1900 zu 110 %. Die G.-V. v. 3./4. 1901 beschloss weitere Erhöhung um höchstens M. 1 000 000, wovon M. 800 000 begeben wurden, angeboten den Aktionären 9 24 v. 20./4.–15./5. 1901 zu 150 % plus Schlussschein- u. Aktienstempel, voll eingezahlt seit 31./12. 1901, div.-ber. p. r. der Einzahlungen. Die neuen Mittel fanden zur Aufschliessung des neuen Terrains am Nikolassee Verwendung. Auf die Begebung der restl. M. 200 000 Aktien ist auch formell verzichtet. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Beitrag zum Spec.-R.-F., 15 % vertragsm. Tant. an Vorst., bis 5 % Div., vom Übrigen 20 % Tant. an A.-R. (ausser M. 12 000 fester, auf Handl.-Unk. zu verbuchender Jahresvergüt.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilan am 31. Dez. 1905: Aktiva: Kassa 18 763, Kaut.-Effekten 16 852, Hypoth. 1 441 159, gedeckte Kaufgeld-Forder. 613 160, Vorschüsse an Handwerker u. Unternehmer 19 157, Debit. 73 927, Grundstücke Nikolassee, Schlachtensee-West u. Karlshorst 2 206 622, bebaute do. 633 500, unfert. Bauten für fremde Rechn. 77 016, Gärtnerei Nikolassee 23 105, Baumaterial. 6409, Bau- zeichn. 1, Inventar u. Utensil. 1, Bibliothek 1, Rüstzeug u. Geräte 1, Pferde u. Wagen 1. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Hypoth. u. Grundschulden 1 161 280, do. Abzahl. 66 498, Kredit. 211 480, R.-F. 500 000, Spec.-R.-F. 900 000 (Rückl. 100 000), Kirchenbeiträge 1352, Bau-Res. 10000, Gewinn 579 063, Div. 288 000, Tant. 109 584, Vortrag 81 480. Sa. M. 5 129 674. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 102 558, Steuern 27 478, Gemeinde-Verwalt. der Kolonie Nikolassee 26 836, Eisverkauf 177, Gärtnerei Nikolassee 975, Abschreib. 25 351, Gewinn 579 064. – Kredit: Vortrag 80 364, besond. Rücklage 100 000, Gewinn an Grund- stücken u. Bauten 530 946, Zs. 46 095, Provis. 5034. Sa. M. 762 439. Dividenden 1894–1905: 0, 6½, 7, 8, 9, 15, 15, 16, 16, 16, 16, 16 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: L. Lückhoff, H. von Krottnaurer. Prokurist: Ernst Protzen. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Geh. Justizrat Dr. P. Krause, Stellv. Dir. C. W. Meyer, Otto Münchow, Major a. D. H. Roland, Gen.-Dir. A. Gerkrath, Berlin; Rentner E. Weyerbusch, Elberfeld. Hermsdorfer Boden-Akt.-Ges. in Berlin, Mittelstr. 2 4. Gegründet: 7./2. 1906; eingetr. 3./4. 1906. Gründer: Neue Boden-Akt.-Ges., Frau Ritter- gutsbes. Berthold Cohn, Martha, geb. Lessing, Schönhagen; Frau Magistratsrat Dr. Heinrich Meyer, Gertrud, geb. Lessing, Architekt Ernst Lessing, Frau Rechtsanwalt Dr. jur. Georg Freund, Bertha, geb. Lessing, Berlin. Die Ges. übernahm von den Leopold Lessing'schen Erben den in Hermsdorf an der Nordbahn gelegenen Grundbesitz (Rittergut) in der Gesamt- grösse von 170 ha 33 a 71 qm, sowie das Soolquellenbergwerk Kaiserin Augusta Victorin Hermsdorfer Soolquelle. Wert dieser Einlage M. 2 336 000. Als Entgelt erhielt jeder der 4 einbringenden Personen 167 Aktien à M. 2000 zu pari und ferner je M. 250 000, die nach Inhalt des Gesellschaftsvertrages zu versinsen, zu zahlen u. hypoth. sicher zu stellen sind. Zweck: Erwerb, Verwaltung und Verwertung von Grundstücken in den nördlichen Vororten der Stadt Berlin, insbesondere in Hermsdorf (Mark). Kapital: M. 2 000 000 in 1000 Aktien à M. 2000. Sobald aus dem zur Verteilung zu bringenden Reingewinn die Aktien bis auf je M. 1000 amort. sind, tritt die Ges. in Liquid. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12. 1906 gezogen. Direktion: Reg.-Baumeister Bernh. Wehl, Hermsdorf. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Werner Eichmann, Stellv. Bankier Oscar Nelke, Rechtsanw. Dr. jur. Georg Freund, Berlin; Kitter- gutsbes. Berthold Cohn, Schönhagen; Stadtrat Max Cassirer, Charlottenburg.