Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 557 Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im 1. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Tant. an Vorst., vom verbleib. Betrage 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die Schiffe der Ges. sind gegen die Gefahren der Schiffahrt zu versichern. Der A.-R. kann jedoch beschliessen, dass die Ges. einen Teil der Gefahr selbst zu laufen hat, in welchen Falle die dafür ersparte Prämie einer Assekuranzreserve zugeführt wird. Diese von der Ges. selbst gelaufene Gefahr ist für jedes Schiff auf die Hälfte des jeweiligen Bestandes der Assekuranzreserve beschränkt. Der Höchstbetrag dieser Reserve wird auf des A.-K. festgestellt. Sobald die Hälfte dieses Betrages erreicht ist, wird die Hälfte der ersparten Prämiengelder, und sobald der Höchstbetrag voll erreicht ist, werden die ganzen ersparten Prämiengelder dem J ahresgewinn zugerechnet. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: 29 Dampfschiffe 9 560 000, Dampfbarkasse u. Stauerei- inventar 22 500, Inventar 30 000, Grundstück Dovenfleth (abzügl. 450 000 Hypoth.) 125 000, Kassa 37 465, Beteilig. bei Kohlendepots etc. 39 270, lauf. Reisen 335 385, Debit. 490 381. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Anleihe 2 550 000, R.-F. 178 920, Reparat. 300 000, Assek.-R.-F. 891 645, tempor. Anleihe 100 000, Accepte 24 687, Kredit. 594 295, Verlust 454. Sa. M. 10 640 001. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Einkommensteuer 6075, Zs. 128 401, Umbau- u. Re parat.-Kosten 3032, Abschreib. 615 179, Vortrag 454. – Kredit: Vortrag 896, Betriebsgewinn (abzügl. Arb.-Wohlf.) 673 288, Übertrag vom Assekuranz-R.-F. 78 957, Sa. M. 753 141. Kurs der Aktien Ende 1896–1905: 80, 90, 119, 111, 119.25, 107, 93.50, 82.25, 90, 84 %. Notiert in Hamburg. Dividenden 1891–1905: 0, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 9, 7, 10, 6½, 3, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Gen.-Dir. Johs. Kothe; Direktoren: Ch. Campbell, Gg. Dreessen. Prokuristen: Paul Bernstein, Ed. Carl Rob. Adam, F. Lass. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Ad. Woermann, Stellv. F. H. Schröder, Gen.-Konsul Ed. Behrens, Rud. Petersen (Geschäfts-Inh. der Nordd. Bank), Hamburg; Geh. Komm.-Rat Wm. Volckens, Altona. Zahlstellen: Für Div.; Hamburg: Vereinsbank, L. Behrens & Söhne, Nordd. Bank. Deutsche Ost-Afrika-Linie in Hambur „Gr. Reichenstr. 27. Gegründet: 19./4. 1890; eingetr. 2./5. 1890. Letzte Statutänd. 29./3. bezw. 15./6. 1900. Die Ges. unterhält ausser den unten angegeb. Linien nach Afrika Dampferlinien zwischen Bombay u. Durban. Der im Mai 1890 mit der Reichsregier. abgeschl. Subvent.-Vertrag war zum 31./3.1901 abgelaufen u. ist auf Grund des Reichsgesetzes v. 25./5. 1900 ab 1./4. 1901 auf 15 Jahre gegen Erhöhung der Subvention von M. 900 000 auf M. 1 350 000 dahin erneuert worden, dass die Ges. sich verpflichtet, zukünftig eine 14tägige Postdampfschiffsverbindung mit Ostafrika u. eine 4 wöchentliche mit Südafrika zu unterhalten. Diese Verbindungen, die ab April 1901 in vollem Umfang aufgenommen sind, werden durch eine abwechselnd von Osten u. Westen um Afrika fahrende Hauptlinie u. eine durch den Suezkanal nach u. von Ostafrika fahrende Zwischen- linie hergestellt. Demnach verkehrt eine Linie regelmässig alle 14 Tage durch den Suezkanal nach Zanzibar, Dar-es-Salam, Beira, eine Linie alle 14 Tage abwechselnd durch den Suez- kanal u. um das Kap der guten Hoffnung nach Delagoabay u. Durban u. eine 4 wöchentliche Linie über die canarischen Inseln nach Kapstadt Port Elizabeth u. East London. Die Ge. schwindigkeit der Schiffe hat vertragsgemäss auf den Hauptlinien 12 bezw. 10½ Knoten, auf den Zwischenlinien 10 Knoten die Stunde zu betragen. Die Dampfer führen die deutsche Postflagge. Für die subventionierten Linien hat die Ges. Sonderrechnung zu führen. Die Plotte der Ges. besteht aus 21 Reichspostdampfern. 2 Frachtdampfer von je 8000 t sind im Bau. Der Verkehr nach Südafrika hat sich 1905 noch wenig gehoben, besser war der Ver- kehr nach den deutschen Schutzgebieten. Mit der Ostafrikan. Eisenbahn-Ges. hat die Ost- Afrika-Linie Kaianlagen und Lagerschuppen in Daressalam erbaut. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000, Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 6 000 000 in 6000 Aktien Nr. 1–6000) à M. 1000, herabgesetzt lt. G.-V.-B. vom 22. März 1895 um M. 1 000 000. Zwecks Bau der durch die Erneuerung des Subventionsvertrages mit der Reichsregierung erforderlichen neuen Schiffe (S. oben) und Abstossung des im Juni 1900 auf M. 2 025 406 angewachsenen Vorschussktos beschloss die G.-V. vom 15. Juni 1900 Erhöhung des A.-K. um M. 5000000 (auf M. 10 000 000) in 5000 neuen, ab 1. Juli 1900 div.-ber. Aktien (Nr. 5001 bis 10 000) à M. 1000. Dieselben wurden von einem Konsortium zu pari übernommen und wurden von diesem 2500 Stück den Aktionären 2: 1 vom 3.–17. Okt. 1900 zu 102 % zuzügl. ½ Schlussnotenstempel angeboten. Anleihe: Über die Aufnahme von Vorrechts-Anleihen bis zur Hälfte des jeweiligen A.-K. beschliesst der A.-R., darüber hinaus die G.-V. M. 5 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 11./6. u. staatlicher Genehmig. v. 8./7. 1901, Stücke (Nr. 1–75000) à M. 1000 auf Inhaber. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1911 durch jährl. Ausl. von mind. M. 125 000 nom. am 1./4. auf 1./7.; ab 1911 verstärkte Tilg. oder Totalkündigung mit 3 Monate Frist zulässig. Die Ges. behält sich ferner vor mit einem Aufgeld von 1 % des Nennwertes auch schon vor 1911, und zwar von 1906 ab, die ganze Anleihe oder einen Teil dersel ben nach Kündig. zurückzuzahlen. Zur Sicherstellung der Inhaber der Schuld- verschreib., für welche die N orddeutsche Bank in Hamburg als Vertreterin bestellt ist, ist denselben an sämtlichen im alleinigen Eigentum der Deutschen Ost-Afrika-Linie be-