Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 563 1903 dauernd dahin verlegt worden. Die auf der Veddel erbauten neuen Auswanderer- hallen sind im Dezember 1901 dem Verkehr freigegeben worden u. haben 1905 eine erhebliche Vergrösserung durch Umbau erfahren. Ein neues Verwaltungsgebäude, das auch die technischen Bureaux aufgenommen hat, ist auf den Grundstücken Nr. 58, 60, 62, 64 und 66 in der Ferdinandstrasse in Hamburg Anfang Mai 1903 bezogen worden. Das Bauterrain ist für M. 1 200 000 erworben, u. 1905 das Nachbargrundstück Ferdinandstr. 56 dazugekauft, das alte Verwalt.-Gebäude am Dovenfleth mit den beiden Häusern an der Brauerstrasse dagegen verkauft worden. Ausserhalb Hamburgs sind in erster Linie die Cuxhavener Anlagen für die H. A. L. be- deutend erweitert und verbessert. Ein Tiefwasserhafen mit Wartehallen, Zollgebäuden, etc. u. Arb.-Wohn. ist für den Schnelldampferverkehr der Ges. erbaut und am 1./7. 1902 eröffnet worden; der Hafen hat sich jedoch nicht bewährt. In zweiter Reihe war die Ges. bestrebt, Emden für einen ausgedehnten transoceanischen Verkehr Zweckentsprechend einzurichten. Am Emdener Aussenhafen hat die Ges. eine Kaistrecke nebst Zubehör auf 10 Jahre erpachtet und im Juli 1901 daselbst eine Filiale errichtet. Die ostasiat. Frachtdampfer, ferner versuchs- weise New Orleaus-Dampfer und Schiffe von Süd- u. Nordamerika der H. A. L. laufen den Hafen an. Die Ausdehnung des Schiffahrtsbetriebes nach Ostasien im Frühjahr 1901 hat ferner zum Bau eines deutschen Kais und von Lagerhäusern in Shanghai, desgl. zur Ein- richtung kaufmännischer u. techn. Bureaux in Shanghai, Tsingtau u. Hongkong geführt. Weitere Anlagen besitzt die Ges. in Stettin, Havre, Cherbourg, Genua, Montreal, Hoboken, St. Thomas, Kingston, Canton u. Wuhu (Ostasien). Ende 1899 inferierte die H. A. L. ihre in Hoboken bei New York an tiefem Wasser gelegenen Ländereien gemeinsam mit dem be- nachbarten Grundbesitz anderer dort domizilierter Gesellschaften in eine Hamburg-American Line Terminal and Navigation Co. firmierende neu begründete Ges., um diesen Besitz in der Form des Speicher- u. Lagerhausbetriebes, verbunden mit Leichter- u. Schleppschiffahrt, nutzbringend zu verwerten; die Direktionsführung dieses Unternehmens liegt in den Händen der H. A. L.; 1905 ist in New York ein eigenes Grundstück zwecks Aufnahme der Bureau- lokalitäten des Ges. dasselbst erworben und 1906 auch anderweitig nutzbar gemacht. 1899 wurde auch die bisher nur ermietete Landungsanlage in St. Thomas käuflich erworben und ausserdem ein Gebäudekomplex für Lagerplatz u. Bureaux angekauft. 1902 hat die H. A. L. ferner ein Kohlendepot in Kingston gegründet und an der Einrichtung und Inbetriebnahme eines deutschen Kohlendepots in Port Said thätigen Anteil genommen. 1905 Erwerb des Hauses Unter den Linden 8 in Berlin u. eines Gebäudekomplexes in New York für Doll. 6 000 000, in das die dortigen Bureaux der Ges. verlegt sind. Kapital: M. 100 000 000 in 100 000 Aktien (Nr. 1–100 000) à M. 1000. Das urspr. A.-K. betrug Banco-M. 300 000 u. wurde erhöht am 20./12. 1853 auf Banco-M. 2 000 000, am 30./11. 1865 auf Banco-M. 3 000 000, am 18./6. 1867 auf Banco-M. 3 500 000, am 4./8. 1868 auf Banco- M. 4 000 000, am 31./3. 1870 auf Banco-M. 6 000 000, am 7./12. 1871 auf Banco-M. 7 000 000, am 26./3. 1872 auf M. 13 500 000, am 31./3. 1874 auf M. 16 500 000, am 23./4. 1875 auf M. 22 500 000, am 20./10. 1877 herabgesetzt durch Zus. legung der Aktien auf M. 15 000 000, ferner erhöht am 6./10. 1887 auf M. 20 000 000, am 12./9. 1888 auf M. 30 000 000, lt. G.-V.-B. v. 2./2. 1897 um M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären V. 6.–20./2. 1897 zu 112.50 %, weiter lt. G.-V.-B. v. 30./3. 1898 um M. 5 000 000, von denen M. 3 750 000 für die Erwerbung der Kingsin-Linie bestimmt (s. oben), der Rest von M. 1 250 000 anderweitig begeben wurde, lt. G.-V.-B. v. 14./1. 1899 um M. 15 000 000 in 15 000, ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten 12 500 Stück den Aktionären 4: 1 v. 18.–28./1. 1899 zu 110 %, abzunehmen ¼ bis Ende Febr. und weiter je ½ bis Ende April bezw. Ende Juni 1899 zuzügl. 4 % Stück-Zs., lt. G.-V.-B. v. 27./2. 1900 um M. 15 000 000 (auf M. 80 000 000) in 15 000 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, über- nommen von einem Bankkonsortium, angeboten 13 000 den Aktionären 5: 1 v. 5.–19./3. 1900 zu 115 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1900 und halbem Schlussnotenstempel, ab- zunehmen ¼ bis Ende März und weiter je % bis Ende Mai bezw. Juli 1900, und endlich zur weiteren Vermehrung des Schiffsparkes der Ges. lt. G.-V.-B. v. 27./3. 1902 um M. 20000 000 auf M. 100 000 000) in 20 000 neuen, ab 1./1. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen (von einem Bankkonsortium, angeboten den Aktionären 4:1 V. 2.–16./4. 1902 zu 104 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. v. 1./1. 1902 bis zum Zahlungstage; einzuzahlen 25 % nepst Agio u. ½ Schlussnotenst. sofort, 50 % bis 31./5. 1902 u. restl. 25 % bis 1./7. 1902. Anleihen: Über die Aufnahme von Prior.-Anleihen bis zur Hälfte des jeweils eingezahlten A.-K. bestimmt der A.-R., darüber hinaus die G.-V. I. M. 15 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. von 1893, 12 000 St. à M. 1000 u. 6000 St. à M. 500. Zs. 15./5. u. 15./11. Tilg. ab 1894 mit 2½ % ohne Zs.-Zuwachs in 40 Jahren durch Pari- Ausl. am 15. Aug. auf 15. Nov. (kann seit 1896 verstärkt oder mit 3 Monate Frist ganz gekündigt werden). Sicherheit: Das ganze Vermögen der Ges. und Verpfändung der sämtlichen Seedampfschiffe in erster Priorität. Werden verpfändete Schiffe verkauft, sind entweder dementsprechend Oblig. zu tilgen, oder das Inventar ist zu ergänzen. Dasselbe gilt von den im Falle eines Total-Verlustes von Seedampfschiffen erhobenen Versicherungsgeldern. Ende 1905 noch in Umlauf M. 10 500 000. – Zahlst.: Hamburg: Nordd. Bank; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Berl. Handels-Ges. Kurs Ende 1893–1905: In Berlin: 99.90, 101.50, 102.40, 102.25, –, 101, –, 98.60, –, 101.30, 101.25, 101.80, 102 %. — In Hamburg: 99.80, 101.50, 102.50, 103.20, 101.90, 100.75, 99.40, 100, 100.25, 101.20, 102, 101.60, 101.25 %.