Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 621 21 Doppelschlägen. Eine besondere, in sich abgeschlossene Abteilung der Fabrik ist der Gewehrlauferzeugung gewidmet; dann ist in ebenfalls gesonderten neuen Gebäuden die Presshalle mit grosser Horizontalpresse für Erzeugung von Hohlkörpern und die Appretur- werkstätte und Geschossdreherei untergebracht. Die elektrische Energie für die in der Press- halle, in der Appreturwerkstätte und bei den meisten Hilfsbetrieben verwendeten Motoren und für die Beleuchtung wird von zwei elektr. Centralen geliefert, denen 500 HP. Wasser- kraft u. 150 HP. Dampfkraft zur Verf. stehen. Zum Betriebe der Wasserhämmer des Zaggel- Walzwerkes sowie einiger Nebenbetriebe sind 850 HP. Wasserkraft direkt ausgenützt. Die Gussstahlfabrik Kapfenberg besitzt ferner Stahl- u. Eisengiessereien sowie eine Modell- tischlerei, eine Schleiferei und sonstige Nebenbetriebe; grosse Lager u. Expeditionshallen mit direktem Bahnanschluss. Zu den YVbbstalwerken der Ges. gehören: Das Walzwerk „Bruckbacher Hütte“, in dem mit 500 HP. Wasserkraft und 150 HP. Dampfkraft 4 Walzen- strecken betrieben werden zur Erzeugung von gewalztem Qualitätsstahl. Die Hütte besitzt drei Dampfhämmer, eine mechan. Werkstätte, Metallgiesserei, Schleiferei und eine Anzahl Nebenbetriebe; das Hammerwerk „Sofienhütte“, als Ergänzung der „Bruckbacher Hütte“; seine Einricht. besteht aus 4 Wasserhämmern u. 4 gleichfalls durch Wasser angetriebenen Transmissionshämmern. – Die Wasserkraft von etwa 360 HP. giebt auch zugleich die Kraft für die Werkzeugfabrik „Böhlerwerk“., Diese erzeugt Stahlwerkzeuge aller Art. In den Vbbstal- werken sind 1 Notspital, 1 Bad u. 15 Wohnhäuser Eigentum der Ges. Die Gussstahlfabrik Ratibor ist nach dem YVorbilde des Kapfenberger Werkes gebaut und erzeugt hauptsächlich Werkzeuggussstahl u. Gewehrläufe. Zum Ratiborer Werk gehört eine elektrisch betriebene Tiegelfabrik etc. Die Gusshütte enthält vorläufig 2 oberirdische Gasöfen mit je 40 Tiegeln Einsatz u. 2 Giesskrane; im Hammerwerk stehen 13 Dampfhämmer. Für die Erzeugung von Gewehrläufen besteht im Ratiborer Werk eine gesonderte Abteilung. Eine elektrische Kraftstation, eine Centralkesselanlage, eine mechan. Werkstätte, ein Magazin mit Expeditions- halle, mit direktem Bahnanschluss, vervollständigen die Einricht. der in steter Vergrösserung befindlichen Ratiborer Fabrik. Durch einen 19092 vollzogenen Grundkauf im Ausmasse von 85 à 90 qm ist der Grundbesitz der Ges. in Ratibor derart ergänzt worden, dass die Ausführung der in absehbarer Zeit in Betracht kommenden Vergrösserungen sichergestellt erscheint. Auf dem Steinfelde in Sollenau bei Wien wurde 1905 eine Munitionsfabrik errichtet, dagegen das Frischstahlwerk Klein-Reifling verkauft. Der gesamte Grundbesitz der Ges., dessen Wert Ende 1905 mit M. 632 307 zu Buche stand, weist ein Flächenmass von 173 ha 50 a 44 qm aus. Zugänge auf Anlagekti 1905 M. 821 687. Kapital: M. 12 500 000 in 12 500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr:; Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., dann 4 % Div., vom Ubrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Abschreib. 1899–1905: M. 3 800 000. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundbesitz 632 307 Werksanlagen samt Einricht., Erzberganteil u. Wohngebäude 5 251 490, Utensil. 122 979, Material. 1 962 076, halbf. u. fert. Produkte 4 461 944, Bankguth. 1 025 212, Debit. 11 397 835, Wechsel 1 109 963, Effekten 891 973, Kassa 247 216. – Passiva: A.-K. 12 500 000, R.-F. 530 000 (Rückl. 130 000), Spec.-R.-F. 550000 (Rückl. 200 000), Kredit. u. Anzahl. 11 405 565, Div. 2 000 000, do. alte 400, Tant. an A.-R. 78 786, Vortrag 38 245. Sa. M. 27 102 997. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 1 000 000, Ausfälle 73 253, Steuern u. Ab- gaben f. Arb.-Versich.-Zwecke 280 524, Gewinn 2 447 031. – Kredit: Vortrag 41 318, Waren- gewinn 3 640 611, Zs. 118 879. Sa. M. 3 800 808. Kurs Ende 1903–1905: 150, 239.90, 268.25 %. Zugel. sämtl. M. 12 500 000, davon zur Zeichn. aufgel. M. 2700 000 17./12.1903 zu 145 % plus 4 % Stek.-Zs. ab 1./1.1903. Erster Kurs 22./12. 1903:150 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1899–1905: 10, 10, 8, 7, 9, 10, 16 %. Div.-Zahl. spät. 1./7. Coup.-V.: 4 J. (K.) Vorstand: Gen.-Dir. Eug. Friedländer, Wien; Stellv. Bergrat Fridolin Reiser, Kapfenberg. Prokuristen: Dr. Adolf Böhm, Aug. Kreitner, Jos. Herm. Proft, Jos. Schetz, Wien; Louis Moldenhauer, Max Kosegarten, Berlin. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Friedr. Böhler, Wien; Stellv. Geh. Komm.-Rat I. Loewe, Geh. Ober-Reg.-Rat J. Hoeter, Bankier Ludwig Born, Geh. Ober-Finanzrat Bank-Dir. W. Müller, Berlin; Baron E. von Herring-Frankensdorf, Fabrikbes. Max von Bernd, Fabrikbes. Hugo von Noot, Fabrikbes. Carl Thonet, Wien. Zahlstellen: Berlin u. Wien: Gesellschaftskassen; Berlin: Disconto-Ges., Dresdner Bank, Born & Busse, S. Bleichröder, A. Schaaffh. Bankver.; Wien: Anglo-Österr. Bank. Eisenhüttenwerk Thale Actien-Gesellschaft in Berlin, W. Margarethenstr. 7 II, Zweigniederlassung u. Werke in Thale. Gegründet: 24./2. 1872. Letzte Statutänd. 23./11. 1899. Die G.-V. v. 23./11. 1899 beschloss erlegung des Sitzes der Ges. nach Berlin. Zweck: Gewinnung u. Herstellung von Eisen und Stahl, sowie die Weiterverarbeitung der hergestellten Rohprodukte. Übernahme der Eisenhütte Thale von Emil Soltmann in Berlin inkl. der Bestände und Forderungen für M. 975 000. Das Werk umfasst nach seiner Er- veiterung ein Puddel- und ein Blechwalzwerk, eine Giesserei, eine Maschinenfabrik, ein 8 ――――= 7 ―GJebsude. 31 8..