624 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Kapital: M. 8 500 000 in 8500 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 350 000 auf Sickingenstr. 9, 11–17 und M. 150 000 auf Neue Grünstr. 18. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./2. 1906 gezogen. Direktion: Max Holmgren, Stellv. Max Weitzel. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Louis Ravené, Berlin; Stellv. Geh. Bergrat Ewald Hilger, Charlottenburg; Max Plagemann, Rechtsanwalt Ernst Ahlemann, Rechtsanwalt Dr. Arthur Salomonsohn (Disconto-Ges.), Berlin. Prokuristen: Rob. Blasse, Fritz Schröter. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Disconto-Ges. Koenigin-Marienhütte Act.-Ges. in Cainsdorf b. Zwickau i.. Gegründet: 13./12. 1877 aus der Deutschen Reichs- u. Continental-Eisenb.-Bau-Ges.; eingetr. 8./1. 1878. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Letzte Statutänd. 27./3. 1899, 10./12. 1901. Zweck: Betrieb des Eisenhüttenwerkes zu Cainsdorf, sowie Abbau von Kalksteinbrüchen u. Eisensteingruben in Sachsen, Thüringen u. Bayern. Die Koenigin-Marienhütte umfasst 1 Hochofen, Koksanstalt, Martinwerk mit 4 Öfen, von denen 2 in den letzten beiden Jahren umgebaut u. vergrössert u. 1 1905 neu errichtet ist, Puddel u. Walzwerk, Giesserei für Maschinen- u. Bauguss, Maschinenbauwerkstätte, Röhrengiesserei, Brückenbauanstalt und eine Chamottefabrik; als Hilfsbetriebe besitzt die Ges. eine Gasanstalt und ein elektr. Kraftwerk. 1899 wurde der Ausbau der Wasserkraft der Mulde durch eine neue Turbinen- anlage von 300 HP. fertiggestellt; ebenso 1900 zur Ersparung von Kohlen u. Verwendung der Heizkraft der Koks- u. Hochöfengase zu Betriebs- u. Beleucht.-Zwecken ein Kraft- werk mit 900 HP., welches mit den Turbinen zus. arbeitet. 1900 wurde die Licenz zum Bau von Riedler-Express-Pumpen erworben, welche die Ges. mit mehr. anderen Firmenteilt. Der Betrieb der der Ges. im sächs. u. reuss. Vogtlande gehörigen Eisensteingruben ist jetzt ganz eingestellt. Im Betrieb sind noch die Flussspatgrube Ludwig vereinigt Feld, der Horn- steinbruch bei Zeitz u. die Kalksteinbrüche bei Crimmitschau. Der am 22./11. 1901 aus- geblasene Hochofen lieferte 1900–1901: 25 689, 20945 t Roheisen, die Martinhütte 1901–1904: 19 135, 21 738, 14 400, 19 717 t Rohblöcke, das Puddel- u. Walzwerk 28 789, 30 247, 32 198, 33 164 t fertiges Handelseisen. Arb.-Zahl 1905: 1749. Ausgaben für Neuanschaffungen etc. 1902 – 1905: M. 175 559, 227 284, 143 036, 192 618. Gesamtumsatz 1899 –1905: M. 9 951 320, 12 212 743, 7 007 559, 7 064 546, 7 249 384, 8 028 446, 8.872 240. Mit der Eisengewerkschaft Maximilianshütte A.-G. in Rosenberg, welche in der Nähe zu Lichtentanne das grosse Thomas- und Walzwerk König Albertwerk errichtete, wurde 1895 bezw. 1897 eine Verständigung zur Verhütung des Wettbewerbes erzielt. Der Ver- trag mit der Maximilianshütte betr. Lieferung von Thomasblöcken ist zum 1./2. 1906 gekündigt. Zwecks Herstellung dieser Blöcke im eigenen Martinwerk der Cainsdorfer (les. ist dieses 1905 u. 1906 mit M. 250 000 Kostenaufwand umgebaut. Wert der Gesamt- anlagen der Marienhütte Ende 1905 M. 604 886. Die Verhältnisse lagen 1905 für die Ges. günstiger u. hatten eine Minderung des Verlustsaldos von M. 302 776 um M. 205 447 auf M. 157 329 zur Folge. Kapital: M. 5 503 800, und zwar M. 5 007 600 in 8346 Vorz.-Aktien mit Aufdruck in roter Farbe „Vorz.-Aktie gem. G.-V.-B. v. 10./12. 1901“ (Nr. 1–8346) à M. 600 u. M. 496 200 in 663 abgest. St.-Aktien mit Aufdruck in grüner Farbe „St.-Aktie gem. G.-V.-B. v. 10./12. 1901 (Nr. 1–663) à M. 600 u. 82 ebensolchen St.-Aktien (Nr. 663/664–826/827) à M. 1200. Bis Ende 1901 M. 6 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 600. Bezugsrecht al pari hatten die ersten Zeichner und die Aktionäre je zur Hälfte. Zur Tilg. der Unterbilanz am 31./12. 1901 von M. 730 648, Abstossung der bis 1./7. 1902 unkündbaren, in den letzten Jahren behufs Ausführung von Neubauten aufgenommenen Bankkredite, sowie behufs Vor- nahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 10./12. 1901 folgendes: 1) Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung von Aktien (je 2 Aktien von M. 600 zu einer Aktie). 2) Schaffung von 5 % Vorz.-Aktien. Die Aktien, auf welche eine bare Zuzahlung von M. 100 geleistet und auf welche ausserdem eine 4½ % hypothekarisch eingetragene, zu 105 % rückzahl. bare Oblig. der Ges. von M. 150 bezogen wurde, blieben von der Zus. legung befreit und wurden Vorz.-Aktien. Dieselben erhalten ab 1./1. 1902 aus dem Reingewinn 5 % Div. vorweg und nehmen an dem weiter verteilbaren Rest, nachdem die übrigen Aktien gleichfalls 5 % erhalten haben, mit diesen gleichmässig teil. Im Falle Liquid. der Ges. werden zunächst die Vorz.-Aktien mit einem Betrage von je M. 100 auf je M. 600 Nennwert berücksichtigt; die weitere Verteilung geschieht auf beide Aktienarten gleichmässig nac Massgabe ihres Nennwertes unter Abzug jener auf die Vorz.-Aktien vorweg gezahlten M. 100. 3) Ausgabe von Oblig. der Ges. gemäss Ziffer 2. Frist zur Zuzahlung und Zeichnung der Oblig. v. 2.–31./1. 1902. Nach diesem Termine sind die Aktionäre, welche sich an der Zuzahlung und Zeichnung der Oblig. nicht beteiligt hatten, zur Einreichung ihrer Aktien zur Zus. legung bis 10./5. 1902 aufgefordert worden. 164 Aktien wurden nicht eingereicht, für kraftlos erklärt u. dafür die 82 St.-Aktien à M. 1200 mit Doppelnummern ausgegeben. Im ganzen ist auf 8346 Aktien eine Zuzahlung von M. 834 600 geleistet worden; ferner hat die Ges. aus der Zus. legung von 1654 Aktien in 827 einen buchmässigen Gewinn von M. 496 200 erzielt. Diese beiden Beträge unter Hinzunahme von Res. in Höhe von M. 234 447