642 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 4) Die Draht- und Nägelwerke in Gleiwitz mit 2 Drahtwalzwerken, 708 Drahtzügen zur Herstellung von Eisen-, Bimetall-, Kupfer- und Bronzedrähten, 950 Arbeitsmaschinen zur Herstellung von Metallnägeln, Nieten, von Springfedern, Seilen, Stacheldrähten, Stiefeleisen, Pressnägeln, Wellblechnägeln und Ketten aller Art. Ausserdem besitzt die Ges. 133 Beamten- und Arbeiterwohnhäuser und die erforder- lichen Bureau- und Verwaltungsgebäude. 1902–1905 wurden durchschnittl. 8852, 8790, 8525, 8334 Arbeiter beschäftigt. Umsatz 22 851 604, 23 614 552, 26 213 465, 29 220 202. Die Anlagekonten erfuhren 1905 einen Zugang von M. 1 526 806. – Von 1887 bis Ende 1905 betrugen die Gesamt-Abschreib. M. 22 918 682. Die Ges. ist an der Akt.-Ges. Eisenhütte Silesia in Paruschowitz, O.-Schl., mit Aktien- besitz beteiligt. A.-K. dieser Ges. jetzt M. 7 000 000, Div. 1899–1905: 12, 8, 4, 4, 5, 7, 41 % Ferner ist die Ges. beteiligt an der Ges. der Metallfabriken B. Hantke, Warschau, welche Werke in Warschau, sowie in Czenstochau und die Kohlenfelder Angelus und Herkules besitzt. Div. 1897/98–1903/1904: 16, 16, 0, 0, 0, 0, 0 %. Weiter ist die Ges. durch den Ver- kauf ihrer Metall-Abteil. an den Ver. Deutschen Nickelwerken, A.-G. vorm. Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte (A.-K. M. 9 000 000) durch Aktienbesitz (Ende 1904 1675 Stück à M. 1000) beteiligt. Div. 1902/1903–1904/1905: 8, 8, 10 %. 1888 schloss die Ges. einen Vertrag mit dem Grafen Hugo Henckel von Donnersmarck auf Carlshof, wonach sie die dem Grafen gehör. Erzförderungen u. Förder.-Gerechtsame im Reg.-Bez. Oppeln ab 1./1. 1889 bis 31./12. 1908 pachtete; 1902 bis 1912 verlängert. Bei Ausübung dieses Eisenerzfördervertrages fand die Ges. im Bibiellaer Revier Zink-, Blei- und Schwefelerze. Die auf diese Funde eingelegten Mutungen haben seitens des Kgl. Oberbergamtes zu Breslau zur Verleihung von 11 Gruben geführt. Der Ges. wurde die Konsolidierung von vier dieser Zinkerzgruben bewilligt, und ist eine Gew. unter der Firma ,Consolidierte Zinkerzgrube Florasglück“ gebildet worden, welcher auch die andern 7 Gruben einverleibt werden. Die Kuxe der Gew. „Florasglück“ sind mit Ausnahme eines geringfügigen Teiles, welcher behufs Bildung der Gew. abgegeben werden musste, sämtlich im Besitze der Oberschles. Eisen-Industrie. Die Gew. „Floras- glück“ zahlte für 1900 an Ausbeute M. 300 = 7.68 %, für 1901 M. 220 = 5.6 %, für 1902 M. 200 = 5 %, für 1903 M. 240 = 6.15 %, für 1904 M. 260 = 6.66 % pro Kux, 1905 wurden zur Bestreitung von Vorrichtungsarbeiten M. 260 000 Zubusse eingefordert. Die Gew. „Consolidierte Kupfererzgrube Kampf“ im Kreise Daaden b. Siegen wurde 1904 an die Anglo-Westphalian Copper Comp. Ltd. in London gegen Gewährung von Shares dieser Ges. abgegeben. 1900 erfolgte der Ankauf der in Ungarn des nächst Szepes-Mereny gelegenen Gruben- und Hüttenbesitzes des Baurates Gustav Scholz für österr. K 420 000. Der Gruben- besitz ist 1902 durch weitere Verleihung von 11 Grubenfeldern à 180 464 qm und mehreren Freischürfen erweitert worden, 1903 traten noch 7 Grubenfelder à 80 186 qm hinzu. Zu dem Besitz gehört ferner ein Holzkohlen-Hochofen, welcher zur Zeit ca. 3000 t Giesserei- Roheisen pro Jahr produziert. Die Förderung von Spateisensteinen aus diesen Gruben hat sich in befriedigender Weise entwickelt; nicht nur der Holzkohlen-Hochofen in Mereny kann damit versorgt werden, sondern es kann auch für eine lange Reihe von Jahren bei niedrigen Gestehungskosten ein sehr namhaftes Quantum Spateisensteine für die oberschlesischen Hochofenbetriebe gewonnen werden. Der Bedarf an schwed. Magnet- eisensteinen wurde durch einen Abschluss bis Ende 1917 gesichert. Im Jan. 1904 wurde ein Vertrag mit der „Bismarckhütte“ vereinbart, wonach für die Dauer von 5 Jahren eine Interessengemeinschaft auf dem Gebiete der von den beiden Ges. bpetrieb. Walzeisen-Industrie herbeigeführt wird. Das Abkommen sieht einerseits eine gemeins. Ver- sorgung der auf den Werken der Ges. zur Verwend. gelangenden Mengen von rohen u. halbfert. Erzeugnissen vor, während die Walzeisendarstellung unter einheitlicher Leitung für die zur Verfügung stehenden Anlagen auf gemeinsame Rechnung erfolgen wird. Durch eine sach- gemässe Verteilung der Walzarbeit auf eine grössere Anzahl Walzeisenstrecken (die ver- einigten Werke Baildonhütte, Herminenhütte, Bismarckhütte besitzen 12 Handelseisenstr.) wurde eine weitgehende Vereinheitlichung in der Herstellung unter Erreichung wesentl. Betriebsersparnisse erzielt. Beteil. an der Ges. der Metallfabriken B. Hantke in Warschau. Das Konsortium, dem auch die Gleiwitzer Ges. angehört, besitzt 2770 Stück Aktien der Ges. Hantke zu je 1000 Rubel. Die Gleiwitzer Ges. ist mit M. 1 266 525 beteiligt. Die Ges. Hantke erzielte für 1903/1904 einen Gewinn von Rbl. 562 366, welcher bis auf Rbl. 17 836, die zum Vortrage gelangten, zu Abschreib. uncd zur Reservestellung verwendet wurden, 1904/1905 wurde mit Verlust ge- arbeitet und machte sich eine Sanierung der Ges. nötig durch Herabsetzung des A.-K. von Rbl. 6 000 000 auf 3 000 000 und Ausgabe von Rbl. 3 000 000 6 % Prior.-Aktien, von denen die Gleiwitzer Ges. Rbl. 1 000 000 übernommen hat, ohne das dadurch ihr Gasamtengagement bei der Hantke-Ges. eine Erhöhung erfahren hat. Eine Div. hat die Warschauer Ges. für 1904/1905 nicht verteilt. Die Russische Eisen-Industrie-Akt.-Ges. in Ekaterinoslaw, deren A.-K. in Höhe von M. 4 500 000 volll im Besitze der Ges. Hantke ist, zahlte 1903/1904 bis 1904/1905: 7, 5 % Div. Kapital: M. 25 200 000 in 25 200 Aktien (Nr. 1–25 200) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 8 000 000, erhönt 1888 um M. 1 000 000, begeben an die Gründer zu pari, lt. G.-V.-B. v. 12./4. 1889 noch M. 4 800 000 behufs Angliederung der Oberschles. Drahtindustrie, 1889 weitere M. 3 450 000,