Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 649 Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Zinkerz- u. Kohlengruben 6 698 000, Zinkhütten, Zinkwalzwerke u. Hilfsanlagen 5 840 000, Immobil. 3 580 000, Mobil. u. Betriebsinventar 236 321, Material. der Hütten u. Walzwerke 1 132 649, Galmei-, Blende- u. Kohlenbestände 1 647 242, Rohzink u. Zinkblech 783 729, Kassa, Wechsel u. Girokto 389 508, Effekten 11 557 109, Bank- guth. 4 931 947, Debit. 1 440 371. – Passiva: A.-K. 23 529 000, R.-F. I 5 813 531 (Rückl. 278 705), do. II 2 352 900, Kredit. 1 060 454, Div. 4 941 090, do. alte 40 579, Tant. an A.-R. 296 562, Vortrag 202 760. Sa. M. 38 236 876. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Steuern etc. 565 760, Amort. 1 500 000, Gewinn 5 719 116. – Kredit: Vortrag 145 013, Ertrag der Zinkerzgruben, Hütten u. Walz- werke inkl. Nebenbetrieben 5 589 278, do. Kohlengruben 1 457 307, Zs. 518 485, Ziegeleien 42 408, Pachten u. Mieten 30 198, verj. Div. 2187. Sa. M. 7 784 87b. Kurs: In Berlin Ende 1891–1905: St.-Aktien: 211, 185.50, 185.90, 193.50, 197.50, 210, 219, 334, 354.75, –, 310.30, 359, 369.75, 392.50, 423.40 %: Prior.-Aktien: 210, 185.50, 186, 192.50, 197.50, 210, 219, 342.50, 354.75, 358.50, 312, 359, 369.75, 392.50, 423.40 %. Auch notiert in Breslau. – In Brüssel Ende 1891–1905: St., u. Prior.-Aktien: frs. 795, 702, 682, 725, 755, 795, 828, 1290, 1340, 1360, 1170, 1340, 1381, 1459, 1572 pro Aktie. Dividenden 1886–1905: St.- u. Prior.-Aktien: 6½ 6½, 9, 13, 18, 18, 15, 14, 12, 9, 11, 15, 18, 27, 22, 16, 17, 17, 19, 21 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Gen.-Dir. Bergrat Rich. Remy. Aufsichtsrat: (9–13) Vors. Guido Fürst von Donnersmarck, Stellv. Öber-Bergrat a. D. Dr. Wachler, Mitgl.: Herzog von Gramont, Marquis de Beauvoir, Heinrich Prinz Schönaich-Carolath, RBankier Ludwig Delbrück, Land- rat a. D. von Kardorff, Fürst Hohenlohe-Oehringen, Graf Schwerin-Löwitz, Oberfinanzrat a. D. Bank-Dir. Wald. Müller; Bergrat Kreuser; Reg.-Rat W. Glatzel, Baron de Neuflize. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Dresdner Bank, Disconto-Ges., Delbrück Leo & Co.; Breslau: Schles. Bankverein; Paris: Guet & Co. Mechernicher Bergwerks-Actien-Verein in Mechernich, Rheinpreussen. Gegründet: 9./2. 1861; eingetr. 1./5. 1862. Letzte Statutänd. 20./11. 1899 u. 15./5. 1902. Zweck: Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter jedem anderen Titel besitzt u. auf alle in diesen zu gewinnenden nutzbaren Minerial. u. Verwertung derselben. Die Haupterzeugnisse der Ges. bilden Blei u. Silber. Daneben wird ein, wenn auch im Verhältnis zur Gesamtgewinnung geringer Teil der aufbereiteten Bleierze direkt als Glasurerz abgesetzt. Der eigentl. Bergbau oder Grubenbetrieb geht haupt- sächlich in den miteinander markscheidenden Konc.-Feldern Meinerzhagener Bleiberg und Neu Schunk Olligschläger um, welche in den Kreisen Euskirchen u. Schleiden gelegen sind und eine Gesamtgrösse von ca. 3740 ha besitzen. Neben der Erzgewinnung in diesen Konc.- Feldern findet eine solche seit einigen ahren, wenn auch in weit geringerem Umfange auf der bei Bescheid (Kreis Schleiden) gelegenen Grube Gute Hoffnung statt. Die bergbauliche Thätigkeit auf den 1900 erworbenen Bleierzgruben Bleialfer Neue Hoffnung u. Gute Hoffnung bei Bleialf (Kreis Prüm) ist 1905 der Kostenersparnis halber eingestellt. Ausser den vorhin genannten Konc. besitzt die Ges. noch mehrere nicht in Betrieb befindliche, auf Blei, Kupfer, Mangan u. Eisenerz sowie Braunkohle verliehene Konc. in einer Gesamtgrösse von ca. 12 072 ha. Weiterhin ist sie an mehreren auf Eisenerz verliehenen Konc. mit einer Gesamtgrösse von ca. 1382 ha beteiligt, die ebenfalls nicht in Bau genommen sind. Verarbeitung der Erze auf dem Poch- u. Waschwerk zu Bachrevier u. Verhüttung der Erze auf der Blei- u. Silberhütte zu Mechernich, welche auf eine jährl. Erzeugung von ca. 25 000 t Blei eingerichtet ist. Die Hütte umfasst das Röstofengebäude, das Hochofengebäude, sowie die Entsilberungs- u. Raffinationsanlage. Vorhanden sind noch verschiedene Hilfswerkstätten u. eine eigene Gasfabrik. Die Anlagekonten erhöhten sich 1904 u. 1905 um M. 197 751 bezw. 27 084. – Teilweise werden zur Bearbeitung fremde Erze hinzugekauft. In dem eigenen Kalksteinbruche bei Eiserfey wird für eigenen Bedarf Kalkstein gewonnen, so 1902–1905: 20 962, 20 639, 15 739, 15 783 t. Der Grundbesitz der Ges. betrug Ende 1905 insgesamt 1279 ha s4 a 37 qm mit eigener Eisenbahn (6 km), 52 Beamten- u. 246 Arb.-Wohn., Speiseanstalt etc. Die Arbeiterzahl stellte sich durchschnittl. 1902–1905 auf 2169, 2062, 1909, 1822 Mann. Das Jahr 1904 schloss mit einem neuen Verlust von M. 427 248, der aus den Fonds f. Neu- u. Ergänz.bauten etc. Deckung findet. Über die allg. Lage der Ges. führte der Bericht für 1904 aus, dass die aus früheren Jahren noch anstehenden Erzpartien das geldliche Er- gebnis nicht mehr günstig gestalten können, vielmehr sei die Ertragsfähigkeit des Unter. nehmens von der Entwicklung der noch aufzuschliessenden Feldesteile abhängig. Die bei der Wiederaufrichtung im Jahre 1902 geschaffene Rücklage habe hinreichend erschienen, um Untersuchungsarbeiten im Westfelde und auf der vierten Sohle des Schachtfeldes Vir- ginia in solchem Umfange vorzunehmen, dass von ihnen ein endgültiges Ergebnis über die Ertragsfähigkeit dieser Feldesteile und somit über die Zukunft des Werkes habe erwartet werden können. Die Untersuchungsarbeiten im westlichen Teile des Grubenfeldes haben hun mit unerwarteten Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt; ausserdem überstiegen infolge ungünstiger Gebirgsverhältnisse die Kosten weit die des Voranschlags. Die Lage der Ges. hat sich aber 1905 durch Steigerung der Bleipreise, die Abstossung der Vorräte mit erheb-