Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 657 an die Buderusschen Eisenwerke übertrugen. Den Lollarer Aktionären wurden für ihre 2110 Aktien = M. 2 110 000, ebensoviel neue Aktien der Buderusschen Eisenwerke mit Div.- Recht ab 1./1. 1905 u. eine Barvergüt. von M. 250 pro Aktie gewährt. Für die Verschmelzung waren ausser dieser Barvergütung von zus. M. 459 000 M. 213 790 für Kosten, insgesamt also M. 672 790 aufzuwenden, die ihren Ausgleich aus den bei der Fusion frei gewordenen Lollarer Res., ferner in dem Beitrag von M. 73 500 fanden, den bei Übernahme von M. 890 000 neuen Aktien von 1905 das Übernahmekonsortium vertragsgemäss zu zahlen hatte (s. unter Kapital) u. mit dem Rest von M. 81 452 durch die von Lollar überlieferten Überschüsse in den Vorräten. Zweck: Betrieb von Eisensteingruben und Hochöfen. Gewinn und Vertrieb von Eisen- stein und sonstigen Mineralien. Herstellung und Verkauf von Roheisen, Erzeugung und Vertrieb der bei dem Hochofenbetrieb zu gewinnenden Nebenprodukte, ferner Herstellung von Cement, gusseisernen Röhren bis 500 mm Lichtweite und sonstigen Gusswaren. Die Ges. besitzt im Lahn- u. Dillgebiet u. in der Prov. Oberhessen ca. 400 Grubenfelder, welche auf Eisenerz u. zum Teil noch auf Mangan-u. Kupfererz verliehen sind, mit über 500 000 000 am Gesamtflächeninhalt. Ausserdem ist die Ges. in gewerksch. Verhältnis an 76 Eisensteinfeldern mit 57 000 000 qm Gesamtflächeninhalt zum Teil mit %, zum Teil mit % beteiligt. Die Ges. besitzt auch Kalksteinbrüche, die sie seit 1902 selbst bewirtschaftet, und hat umfang- reiche Kalkgelände auf lange Jahre gepachtet. In Betrieb stehen zur Zeit 20 Erzgruben mit zusammen rund 17 500 000 qm Flächeninhalt (Aufschlussarbeiten werden fortgesetzt betrieben) u. die 2 Hüttenwerke: Sophienhütte bei Wetzlar mit 2 Hochöfen mit 80000 t Jahresproduktionsfähigkeit und Georgs-Hütte in Burgsolms mit 2 Hochöfen mit 65 000 t Jahresproduktionsfähigkeit, von denen der zweite neu zugestellt, aber gegenwärtig ausser Betrieb ist. Behufs besserer Ausnützung der Schlacken bewilligte die G.-V. vom 5./7. 1898 M. 600 000 zum Bau einer Cementfabrik auf der Sophienhütte, welche 1899 in Betrieb gekommen und jetzt auf eine Jahresproduktion von 320 000 Fass eingerichtet ist. Auf den Hütten in Wetzlar und Burgsolms wird die Schlackenstein-Erzeugung in grossem Umfange betrieben (bis 12 000 000 Stück jährl.). Die G.-V. v. 19./4. 1900 beschloss Erricht. einer Röhrengiesserei auf der Sophienhütte, welche seit Mitte 1902 in vollem Betrieb u. auf 45 000 t Jahresproduktion eingerichtet ist. Bauausgaben für die Giesserei ca. M. 1 800 000. Auch 1904 sind umfangreiche Neubauten auf der Sophienhütte, besonders zur Verwertung der Hochofengase vorgenommen u. ist damit das 1902 gesteckte Bauprogramm zu Ende geführt. Für diese Neuanlagen wurden ausgegeben 1903 M. 707 028. 1904 M. 765 028, welche im wesentl. dem verstärkten Ern.-F. entnommen wurden. Durch Erwerb der Eisenwerke Lollar Akt.-Ges. treten obigem Besitz hinzu Eisensteingruben in den Bergrevieren Wetzlar u. Weilburg und die Mainweserhütte bei Lollar mit neuem 1905 errichteten Arbeiterhaus. Auf der Mainweserhütte sind ein 1899 neuerbauter Hochofen, umfangreiche Eisengiessereien, eine Radiatoren-, eine Gliederkessel- u. eine Schlackensteinfabrik im Betriebe. Die Jahres- produktionsfähigkeit an Eisensteinen beträgt 20 000 t, an Roheisen 25 000 t, an Gusswaren 20 000 t und an Schlackensteinen 5 000 000 Stück. Die ausserdem der Ges. gehörige Cement- fabrik in Lollar ist nach Verkauf des der Ges. bei der Südd. Cementverkaufsstelle zugewiesenen Kontingents 1904 dauernd ausser Betrieb gesetzt; ein Teil der Masch. ist verkauft, die Gebäude dienen jetzt andern Zwecken. Die Buderusschen Eisenwerke sowohl, als auch die Eisenwerke Lollar sind Mitglied des Roheisen-Syndikats in Düsseldorf; erstere Ges. gehört ferner dem Deutschen Gussröhren-Syndikat in Cöln, sowie der Südd. Cementverkaufsstelle G. m. b. H. in Heidelberg u. dem Rhein.-Westfäl. Zement-Syndikate in Bochum an. Die Beteil. beträgt beim Roheisen-Syndikat für Wetzlar 7.63 %, für Lollar 2.60 %, beim Guss- röhren-Syndikat 7.80 % in Gruppe I, bei der Südd. Cementverkaufsstelle in Heidelberg 3.01 %, beim Rhein.-Westf. Cement-Syndikat in Bochum 0.46 %. Ausserdem hat die Ges. von 1906 an eine Beteil. von 15 000 Fass an den Cementlieferungen nach Holland. Auf den gesamten Werken sind rund 3300 Arbeiter tätig. Insgesamt erhöhten sich die Anlagekonten 1905 um M. 811 978 bei M. 980 000 Abschreib., wonach der Buchwert aller Anlagen Ende 1905 M. 13 416 176 betrug. Für 1906 sind grössere Neubauten u. Neuanschaffungen in Aussicht genommen, darunter u. a. Errichtung eines neuen Hochofens auf der Sophienhütte; die Gesamtkosten sind auf M. 800 000 veranschlagt. Produktion: 1900 1901 1902 1903 1904 1905 Eisenstein-Förderung . . t 159 400 129 344 132 112 144 423 154 862 162 818 Roheisen-Erzeugung . . . „ 105 815 91 268 95 170 98 148 93 817 124 944 Absatz: Schlackensand . . „ 787 010 788 917 73 674 77 400 779 200 94 300 Schlackensteine. . . . St.*9 067 924 *9 814 000 *9 207 120, 10 590 680 9 246 800 12 826 200 Portland-Cement u. Eisen- Portland-Cement . . kkg 16 153 335 27 874 645 22 173 230 27 271 800 26 779 300 31 303 000 Roöhrengiesserei-Erzeugung t 9310 19190 20 682 22 509 Lollarer Giesserei- „ 6 070 15 430 19 899 15196 ) Versand. $) Einschl. Verbrauch des Cementwerkes. Die Zahlen für 1905 verstehen sich einschl. des Lollarer Werkes. Kapital: M. 10 500 000 in 2000 Aktien Lit. A (Nr. 1–2000) à M. 1000, 4000 Aktien Lit. B (Nr. 1–4000) à M. 1000 u. 4500 Aktien Lit. 0 (Nr. 1–4500) à M. 1000, unter sich gleichber. Urspr. M. 12 000 000 in 5000 Aktien Lit. A à M. 2000 u. 1000 Aktien Lit. B à M. 2000. Die G.-V. v. 7 3. 1896 beschloss zur Sanierung des Unternehmens Herabsetzung der St.-Aktien Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1906/1907. I. 42